Der KLENKES ist ein unab-
hängiges, aber parteiliches
Volksblatt‘.
Den KLENKES gibt's jeden
Monat neu.
Kostet nur fuffzig Pfennig.
Man kann ihn auch abonnie-
ren für zehn Mark im Jahr.
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Die Zeitschrift,
bei der Sie immer
meinen, Sie hätten
das letzte Heft
verpaßt. *
* Wir bitten das unregelmäßige und
verspätete Erscheinen von ARCH+
im Namen der stark überbelasteten;,
ehrenamtlich arbeitenden Redaktion
zu entschuldigen.
Auch die Nr.45 kommt bestimmt
Verlagsmitteilung
Aus redaktionellen Gründen erscheint das
Doppelheft ARCH+ diesmal am Anfang
des Jahres als Nr. 43/44. Weil sich die
Abonnementsbedingungen verändert ha-
ben, nämlich Abobeginn nicht mehr nur
zu Beginn des Jahres, sondern ab jeder
laufenden Nummer, könnte das unregel-
mäßige Erscheinen der Doppelhefte Pro-
bleme geben. D.h., es wird bei einigen
Jahrgängen (nicht identisch mit Kalen-
derjahr) zwei Doppelhefte, bei anderen
gar kein Doppelheft geben. Problematisch
wird das allerdings erst im Falle von Kün-
digung. Sollten sich also derartige Unstim
migkeiten ergeben, bitte nicht stutzig
oder ärgerlich werden, sondern mit uns
zusammen klären.
Wir haben uns vorgenommen, auf Dauer
ein gleichbleibendes Erscheinungsdatum
für das Doppelheft festzulegen.
Rezension
Dietrich Henckel (Rez.)
Ostend-Roman
Von den Schwierigkeiten der Stadtteilliteratur
Es geht hier nicht um die literarische Be-
wertung des Ostendromans. In dieser
Hinsicht ist Esser durch einschlägige Li-
teraten schon fast über Gebühr mit Lor-
beeren, auch Vorschußlorbeeren, be-
dacht worden. Ein gelungener literari-
scher Turmbau aus Döblins Alexander-
platz und Joyce’s Ulysses (Richard Hey)
wurde ihm bescheinigt, eigentlich also
literarischer Eklektizismus. Nicht vom
manirierten Stil, der assoziativen, mosaik:
haften Schreibstil soll indes die Rede
sein. Die Frage, die hier gestellt wird,
lautet: Ist das Ostend nur ein eher belie-
biger Aufhänger für einen Roman? Oder
geht es nicht nur um die Leute dort, son-
dern ist auch für sie? Dadurch, daß die
Entstehungsgeschichte der Arbeitersied-
lung Ostheim — immer eine Siedlung der
eher gehobenen Arbeiterschicht — einge-
baut wird und die Entwicklung des Ge-
bietes in den Zusammenhang gestellt
wird mit der ökonomischen Entwick-
lung, nimmt der Stadtteil schon Gestalt
an für den Leser. Man erfährt die Bedeu-
tung der Firma Tobler, die Pleite der
Firma Kübler, der kleinen Läden als Ar-
beitsplätze vor allen für die Frauen des
Gebietes.
Insgesamt ist das Buch eine teilweise
recht pralle Milieuschilderung. Dargestellt
an den zahlreichen Personen des Romans
ergibt sich ein Soziogramm des Stuttgar-
ter Ostens, dessen Besonderheit gegenüber
anderen Städten auch darin liegt, daß auf-
grund der topografischen Situation der
Stadt auch exklusive Hanglagen noch in
unmittelbarer Nähe des üblicherweise
industriell und proletarisch geprägten
Ostens der Stadt liegen. Dabei bemüht
sich Esser, den Eindruck von Authentizi-
tät zu vermitteln — Kenner der ‘Szene’
können die Figuren des Romans ent-
schlüsseln — angereichert — wie bei den
literarischen Vorbildern — mit Zitaten aus
der Festschrift des ehemaligen ‚, Vereins
für das Wohl der arbeitenden Klassen”,
aus Zeitungen oder statistischen Aufzäh-
lungen über das Gebiet.
Dieses mosaikhafte Soziogramm macht
das Buch zwar lesenswert, denn es gibt
wenig Möglichkeiten, amüsanter etwas
über einen Stadtteil zu erfahren. Doch es
bleibt ein literarisches Vergnügen von In-
tellektuellen. Um über diesen Kreis hinaus
Einfluß zu nehmen, politisch sein zu kön-
nen, ist das Buch eine zu manirierte und
schwerfällige Lektüre. „‚Proletarisch””
(und „obszön’” — was nicht stimmt, sich
aber als Wertmarke wohl gut macht) ist
der Roman laut Heißenbüttel, wohl weil
“Proletarier’ die Hauptakteure sind. C.F.
Delius („Unsere Siemenswelt”’) bezeich-
net den Roman als „‚einen Schlag auf den
Rücken der Leute, die wir mögen.” Die
„Geschlagenen’” werden dieses gönnerhaf
te Schulterklopfen kaum genießen kön-
nen, weil sie es kaum wahrnehmen wer-
den. Das Buch wird — das zeigt auch die
Rezeption — ein Gesprächsstoff nur von
Insidern bleiben.
Manfred Esser: Ostend Roman
März Verlag und van Deelen Film GmbH 1978
Alleinvertrieb: Zweitausendeins, 6000 Frank-
furt/M., Postfach 710 249 342 S.
Preis 16.— DM
„Was kümmerts uns, wenn in
Aachen überall das Geld fehlt -
wir kriegen unseren Palast
Aachen steht kurz vor dem
kulturpolitischen Höhepunkt:
Endlich wird ein neues Muse-
um gebaut für die bekannte
und gerühmte ‘Sammlung Lud-
wig’.
Das sagen die einen. Für die
anderen ist es eine riesige Ver-
schwendung: 40 Millionen
Mark für die private Kapitalan-
lage eines schwerreichen Scho-
koladenfabrikanten. Der sich
jetzt auch noch den Umzug
seines Unternehmens aus Steu-
ergeldern bezahlen läßt.
Da wird verpulvert, was sonst
überall fehlt.
Neuesund Hintergründiges über
Trumpf, Ludwig und die große
Kunst gibt es jetzt als kleines
Buch mit vielen Bilder, Comics
und einigen frechen Bemer-
kungen.— Titel: Pop, Pralinen
& Profite — Das Büchlein hat
64 Seiten, kostet 3,- und kann
bei KLENKES Druck und Ver-
lag, Oranienstr.9, 51 Aachen
ab Mai bestellt werden,
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