Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architekten, Stadtplaner, Sozialarbeiter und kommunalpolitische Gruppen (1984, Jg. 17, H. 73-78)

Merein zur Förderung wohnpolitischer Initiativen 
nimmt Stellung: 
des Wohnungsgemein- 
nützigkeitsrechtes (WGG) 
Il. Veränderte wohnungspolitische 2. Eine „qualitative Wohnpolitik“ tut 
Rahmenbedingungen not! 
Die erforderliche Wende von der quanti- 
ee - nicht Kontinuitätsden- En EEE AN ES IE 
ken - ist gefragt; denn allzuviel hat !K zur „qualitativen Wohnpo HR E- 
sich an den wohnungspolitisch relevan- deutet: 
ten Rahmenbedingungen verändert: 8 Primat der Sich . B 
. 0% =. rimat der Sicherung preiswerter Be- 
8 ES EHE N EEE stände: Die Bedrohung der Lebensla- 
ırtschaltsstagnatıon mıt SLEIBENCEF ge ;mmer breiterer Bevölkerungsgruppen 
Arbeitslosigkeit und sinkenden Real- erzwingt eine Umdefinition der Be- 
einkommen; Sn ( 
N . ; standpolitik weg vom Investorbezug hin 
3 A ET ET a Sn zu einer sozialpolitisch motivierten Ge- 
N ialı N ital on ne N DrSchare 50”  brauchsgutlösung. Wohnpolitik als So- 
N SORT 1 in Ci + EAN N Dass zialpolitik bedeutet die kompensatori- 
schrumpfenden FIinanzierungsbaSiSs sche Sicherung von preiswerten Wohn- 
und des immens steigenden Ausga- raum für die  Bevölkerungseruppen die 
3 ODE N SH KESS ES SOLAIEN schon genügend anderen Krisenlasten 
ehem Sıcherün N EU SME N Ufer and ausgesetzt sind (Kurzarbeit, Arbeitslo- 
der  SOpenANAIEN  hostenkranbheit Sigkeit, Frühverrentung,: sinkende So- 
personengebundener (nicht-rationali- zialhılfen usw.) . . 
sierungsfähiger) Dienstleistungen; ® Mobilisierung von Selbsthilfebereit- 
® die stagnierende Bevölkerungsent- schaft und Selbstverantwortlichkeit: 
wicklung; In Zeiten erhöhter wirtschaftlicher und 
® ökologische Grenzen einer nur quan- Ökologischer Schwierigkeiten wird man 
titätsbezogenen Investitionspolitik; preiswerten Wohnraum nur sichern kön- 
8 ein Wertewandel vor allem bei der nen, wenn €s gelingt, die Bewohner zu in- 
jüngeren Generation (von den akqui- teressieren: Selbsthilfe muß sich für die 
sitiven zu den non-akquisitiven Wer- Bewohner lohnen. 
ten): ® Behutsamer Umgang mit Ressourcen: 
® ein wohnungspolitisches Regulie- Wer die Bewohner beteiligt und in- 
rungssystem, das keiner gesamtwirt- teressiert, wird ein anderes Verhalten zu 
schaftlichen Logik mehr entspricht den Gebäuden, zum Wohnumfeld und 
und in seiner Widersprüchlichkeit nur zum Umgang mit Ressourcen bewirken. 
Der Kıker dreh Lifte Erbeatg 0 a Ma 
er Krisendruck läßt dıe Erhaltung un A 1 1 L ; 
Schaffung von preiswertem Wohnraum, Bedürfnissen und Leistungsfähigkeit der 
zur wichtigsten Maxime werden. Wer Bewohner: Zur Sicherung des sozialpoli- 
den Wohnraum preiswert halten möchte, tischen Zweckes sollten Bestandsinvesti- 
muß der einzig selbstinteressierten Grup- En rn primär ) CLEAR 
pe, die der Nutzer, stärkere Kontroll- schen Investitionsgut-Kalkülen (admı- 
und Beteiligungsrechte einräumen. Dies nistrierter Zwangskonsum) als von be- 
wird in der aktuellen Debatte ausschließ- Wwohnerorientierten Bedürfnissen und 
lich als Förderung des selbstgenutzten Möglichkeiten bestimmt sein. 
Eigentums, also des privaten Einzelei- ® Sicherung sozialer Gemeinschaften: 
gentums, ausgelegt. Im Folgenden wird Investorbezogene Bestandspolitik be- 
die wirkt heute vielfach die Zerstörung der 
. gewachsenen Nachbarschaftsbezie- 
ET Bm SCH als Bau- hungen. Gesamtfiskalisch gesehen wird 
d damit die öffentliche Hand dreifach be- 
als dritte Trägergruppe zwischen Ver- lastet: Erstens wird der investive Eingriff 
S gergrupp n Ver ) estive Ein; 
mietern und selbstnutzenden Einzelei- eines Anlegers selbst direkt/indirekt 
gentümern vorgestellt. gefördert; zweitens führen die (trotz 
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