Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architekten, Stadtplaner, Sozialarbeiter und kommunalpolitische Gruppen (1984, Jg. 17, H. 73-78)

in den Planerstellungsprozeduren festgeschrieben und schließlich nn . 
daraus eine Programmbibliothek aller Teile erstellt. Kerken am a EG n 
Da unsere Architektur-Pläne „fixiert” und dann von Hand an- En 
gelegt werden, haben wir sie auf ein 60x60cm-Raster mit seinen 
Unterbrechungen bezogen. Darauf setzen wir dann die unter- A STE 
schiedlich starken Wände, danach die Brandmauern. In den Bi- = 
bliotheken suchen wir uns dann die passenden Betonfertigteile: 
die Eckpunkte, die dreidimensionalen Türstürze, danach die ein- 
fachen Wand- und Deckenelemente usw. Die äußeren Zimmerar- 
beiten werden sodann aus der gleichen Bibliothek entnommen 
und auf die Wände positioniert. Darauf folgen die inneren Aus- 
bauelemente: Treppen, Sanitär usw., jeweils aus einem anderen 
Bereich der gleichen Bibliothek. Genauso geschieht es mit den 
Gas-, Wasser- und Strom-Installationen. 
Ein anderes Programm beinhaltet nur die Maße der Mauern N 
und der äußeren Konstruktionen sowie die Ein- und Ausgänge A 
und transformiert die kleinen Ensembles der Häuser in Elemente 
der Bibliothek. Diese Elemente erscheinen dann in ihrer jeweili- 
gen Ausrichtung im Massenplan, dessen genauer Umfang und 
Maßstab sowie seine weiteren Bestandteile auf der Tastatur nach 
den Lambert’schen Koordinaten festgelegt werden. 
Allerdings, so muß betont werden, kostet heute die Installation 
(Geräte und Programme) mehr als fünf Jahresgehälter eines Ar- 
chitekten. Nur die großen Büros werden sich damit ausrüsten kön- 
nen. Sie werden die Aufträge monopolisieren und die Landschaft 
genauso uniform möblieren, wie es die Fertigteil- und Modell- 
haushersteller bisher getan haben. Deshalb erscheint es dringend 
erforderlich, Rechner und Programme zu produzieren, die weni- 
ger als die Hälfte kosten und durch Zeichen-, Rechen- und Text- 
bausteine erweiterbar sind. Von da an wird es eine weitaus größe- 
re Zahl von Rechnern geben, die sich netzartig und kontinuierlich Hahrizia nt Wand: 
austauschen können und nicht nur gelegentlich über ein dann obli- 
gatorisches und entsprechend teures Zentrum. Die.Art der Werk- 
zeuge beeinflußt sehr direkt die Veränderung der Landschaft, 
schon der Kran oder der Sattelschlepper haben das getan. 
Auf regionaler Ebene kann die „rechnergestützte Zeichnung” Verzeichnisse FIAHSEQHETEN 
die Auswahl der Teile in wirklicher Konkurrenz der Hersteller er- Die Nomenklatur der Teile verhält sich 
möglichen, genauso aber auch die bewußt lokale Auftragsverga- gegenüber der Umgebung entweder 
be, etwa, um einer Firma in Nöten unter die Arme zu greifen. Bis- We oder Korxistent. Sie Ist auf 
wi ar . in einen Fall wertneutral. 
her war das kaum möglich, da eine Veränderung von Plänen meh- 
rere Monate Arbeit erforderte. Zudem ermöglicht CAD einen Schon der erste Schritt, die „Zonie- 
realeren Vergleich des Preis-Leistungs-Verhältnisses verschiede- TONER TOET SEN FWEISE: TUI ” 
N 7 risch-industrielle Züge. Der wie ein im mw 14 
ner Konstruktionsteile. Territorium ausgestattete Speicher EL 
wird in „rationelle” Kompartimente, ME 1 
EEE Sektoren, unterteilt, um alles mögli- cr 
Zur Partizipation von Bewohnern und Herstellern Die  MAraNf abZWIeHEn. an Mm UeRn- EL 1 
satz zum menschlichen „vernünftigen EN . 7 
Nachdem wir rund dreißig verschiedene Häuser in Emerainville Vorgehen, dasjeweils nureine sinnvol- ME 
fü D iel t hiedliche F ili t ff hatt le Auswahl davon registriert. Dieses ze LE 
ur ebenso viele unterschiedhche Famılıcn vorentworten hatten, unstillbare Verlangen stützt sich auf WILL LET 
fragten wir bei einem Unternehmer wegen der Preise für unsere die universelle Dezimalklassifikation, A KIT 
Projekte an. „Bis wann wollen Sie die haben?” war die Antwort. Wie düdurchienisteht, daß alle Krite- a 
E ß bislane Plan d Teil ich dd rechnen las- rien miteinander multipliziert werden. VER nt 
r mu slang Flan un eıle ZEICHNEN uUNd dann ausre A L Jedes Kriterium nimmt eine Stelle ei- ) ud ; HT 
sen. Selbst in vereinfachter Form braucht er dazu ungefähr einen nes Codes ein. | EEE. WERE 
Tag pro Plan, zusammen also anderthalb Monate. Bis dahin sind Ser Code EBENEN NE Eines EI LT Lo ka 
die Familien längst auf und davon. Das bedeutet also, daß die In- EN DOSChr aus einer Kon steflGlon AL 4 A 
dustrie die Partizipation bisher eher behindert, wenn es inzwi- von sechs Zeichen. Adam im Paradies ' ; 
schen nicht ein Mittel gäbe, die Erstellung und überschlägige Be- bediente‘ sich Immerhin einer ganzen 
h der Plä b hl . „CAD Sprache, als er daran ging die Dinge zu 
rechnung der Flane zu beschleunigen: . bezeichnen. Er ließ sich außerdem 
auch nicht von einem logischen Rah- 
Die zukünftige Entwicklung von CAD men behindern, sondern allein von 
seinen Zuneigungen leiten. Unsere 
N Y N = N . sechs Stellen bedeuten also sechs Kri- 
Die nun folgende, noch industriellere Etappe wird, wenn sie sich terien. So erschöpfen wir uns ohne Un- ] 
analog der vorausgegangenen entwickelt, die Programme noch E ln an ; S 
weiter verfeinern und sie entsprechend den Automatismen der In- HE On SS 
dustrie noch weiter spezialisieren. Der Rechner wird sich dann Alphabete und zehn Ziffern. Das er- 7 
selbst seine Konstruktionen entsprechend dem Raster, das er EAN ANC ein DAT RE 
wrze ar . !llıarden Oglichkeiten umfassen- 
selbsttätig über den Architektenentwurf gelegt hat, aussuchen. 425 Verzeichnis. Umd es Könnrechr mm ; 
Anschließend wird er sich sukzessiv die notwendigen Elemente su- mer noch unzureichend sein. 5 
chen: aussteifende Systeme, Unterzüge, Träger, Knoten, Stürze, WESEN NO EEE 
Deckenelemente usw. Er wird genau ausrechnen, wie lang der GOMEN ab und Deirachten wir die Um: 
Ausleger des Krans sein muß, und zuletzt wird er die Auftragsli- zebung als eine von unseren einfühlsa- 
sten für den Fertigteilhersteller ausspucken. Eine solche komplet- nen EN TO EM 
. . : . en gejJormten NdSCH „ In die wir 
te Automatik scheint absurd und krankhaft zugleich zu sein. Janz zwanglos diejenigen Elemente 
einbeschreiben, die wirklich zu ge- 
Planungsmodifikationen brauchen sind, und nicht einfach ir- Tr 
. E 5 z gendwelche beliebigen 
Wenn der Terminkalender eines Betonfertigteilherstellers aus den ; De 
unterschiedlichsten Gründen durcheinander gerät, sei es wegen V gr - | a DC 
Nachlassens der Nachfrage, wirtschaftlichen oder administrativen Il in Wa 
.. e. . ml 
Verzögerungen, dann bedeutet das für die davon betroffenen Pro- ; ‘4 
duktionsstätten, daß sie entweder brachliegen oder aber irgend- AN 
welche womöglich gar nicht gebrauchten Teile weiterproduzieren. - 
Das Gewicht der Architekturzeichnung verhindert nämlich bisher, HD . 
daß ein Element ohne allzu große Zeiteinbußen verändert werden ! 
konnte. DL
	        
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