Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architekten, Stadtplaner, Sozialarbeiter und kommunalpolitische Gruppen (1985, Jg. 18, H. 79-83)

Tagungsberichte 
SZ NNSTUDS der CA eben nur der Anfang einer intensi- 
rung, im Verfahren institutionali- ° > s ven Arbeit gemacht werden. Den- 
siert durch das StBauFG, hat im Sozialorien tier 1 e noch: das Bekenntnis zur Sozialpla- 
Zuge der behutsamen Stadterneue- nung schien von nicht wenigen 
rung Hochkonjunktur bei sich kri- mehr aus Einsicht denn aus tatkräfti- 
ES en ta terneuerung ger Überzeugung zu resultieren: 
schaftlern und Planern bekommen. Resignation, Ratlosigkeit? So blieb 
ke ES PETE Een .. dent auch ein N Versuch einiger 
von breiter Planungs- und Entschei- r r r Tagungsteilnehmer, eine fachpoli- 
dungsbeteiligung mit weitgehenden vom Umgang mit einem Argernis sche f Interessenvertretung on 
Verfügungsrechten für alle Betroffe- r r r i initii 
nen nd” N Hanspruchnahme von Ei Ine IBA-T. Aagung In B er lin N Ua Kl SEDERE NWS 
Wohnverbesserungen wurden ent- Auch innerhalb des Modells IBA 
worfen. Dem gegenüber stand die hat die Sozialplanung nicht aus ihrer 
späte Erkenntnis des Gesetzgebers, Randständigkeit herausgefunden. 
daß Härtefälle unvermeidbar zur änderten wirtschaftlichen Rahmen- den und aus Schweden überzeu- Und die N Diskusston  ersamml 
Stadterneuerung gehören, und daß bedingungen. Nach wie vor hat Ver- gend präsentiert. Gemeinwesenar- nicht, Sozialorientierung als Einbin- 
für diese Fälle sozialpolitische Hilfe- wertungsorientierung Priorität vor beit, in kleinen nachbarschaftlichen dung von Protest und Widerstand zu 
stellung subsidär angeboten werden KGebrauchsorientierung. Bezugsfeldern aufgebaut, hat dort funktionalisieren. Die Idee hat weit- 
müßten. Rund 15 Jahre danach - die Somit liegt es nahe, die Verdrän- ein hohes Maß an Engagement und gehend Anerkennung und Zustim- 
behutsame Stadterneuerung ist gung von einkommensschwachen Sachverstand von Betroffenen für mung gezeitigt; der Prozeß lockt 
inzwischen Allgemeingut der vor- Bewohnern und Nutzern der Sanie- den Prozeß der Umgestaltung ihrer Skeptiker und Bewunderer; das 
ausschauenden Planer geworden - rungsgebiete als Zielnotwendigkeit Wohnumwelt geschaffen. Beson- Ergebnis ist offen. Die Verteilung 
ist es still geworden um die Sozial- von Stadterneuerung zu qualifizie- ders hervorgehoben wurde die Qua- städtischer Nutzungen ist nicht 
planung. ee . . ren. Sozialorientierung, so wurde lität weiblicher Gemeinwesenar- abgeschlossen. Wenn der Polizeibe- 
Für die IBA, die im Berichtsjahr anhand von Arbeitsberichten aus beit: konkret, aus der eigenen richt zu einer der letzten Räu- 
1984 eine verwirrende Fülle von verschiedenen Sanierungsgebieten Betroffenheit heraus Kompetenz mungen eines besetzten Hauses 
Tate N OPEN TREE um On gen hat DT Nicht EEE und Radikalität entwickelnd. Dies während der Tagung in Berlin lako- 
» , 7 Iunden, wenngleich ın einzelnen wurde als plausibler Weg markiert, nisch vermerkt: „Keine Resonanz 
fahren und Probleme von Stadtzer- Verfahren der Gewaltcharakter von die planerische und die nachbar- aus der Szene”, so ist damit sicher- 
A Gef UNE chen. art OA OR SUR D DE een schaftliche Ebene übereinzustim- lich die Oberfläche einer Hand- 
n 5 - konnte durch hohen Einsatz un ‚N d 1 1 icherheit kt ie- 
nung noch ein Thema. Wenngleich mühevolle Kleinarbeit von Sozial- Würden Gl MOdelle EEE De Das Schweigen. Kern 19 loch 
im Unterschied zu den üppig ange- planern und Sozialarbeitern. Kriti- publikanische Verhältnisse übertra- nicht als Ausdruck sozialer Zufrie- 
re ED TUN Bad wurde U SONS gen, strahlen sie doch Optimismus denheit und Versorgtheit der durch 
3 ert, indernissen der Sozlalplanungins- und Unmittelbarkeit aus und ent- Stadterneuerung Gebeutelten 
sich der Werkkreis Sozialplanung besondere die Mietpreisentwik- Jedigen der Befassung mit den Hin- gewertet werden. Viele Fragen, 
NEE SUEEER ES MC BER UCH klung in EN HS TE a tergründen der eigenen Arbeitsbe- wenige Lösunger! und zugleich 
- | von immer mehr Haushalten nic! din: S hsender Problemdruck i 
nachzudenken. Ziel dabei war, auf mehr verkraftet werden kann. Kon- Wehe R IL F in.d Städten. Das KO om Ende Ne 
der Basis von Erfahrungsaustausch sequenz daraus: die Forderung nach TEN GET aan Aber auch der Wille 
E Ne 4 quenz di N - Stadterneuerung spielen, ob es UNE. ADC! AUC NEE VO 
zwischen Politikern und Theoreti- mittelfristiger Mietpreisfestschrei- ; ; den vielfältigen Hinde ht 
; : S frauenspezifische Bereiche oder n 8 ESSCH NIC 
kern Zwischenbilanz zu ziehen und bung und -kontrolle. Sozialplanung, ; ; zurückzuschrecken, und die Bereit- 
N ) f ; Fragen in der Stadterneuerung gibt, GSZU CN, Und CIE DErel 
ven für Sozialplanung zu das wurde klar, kommt unter den “wurde nicht geklärt. Eine Zuspit. Schaft, sich auf die Auseinanderset- 
eröffnen. . d herrschenden Bedingungen der zung auf diesen Punkt wurde diskret ZUung um die soziale Nutzung des 
Immerhin mehr als 100 Teilneh- Stadterneuerung aus der Ambiva- ermieden. Sie D te sich viel städtischen Raumes einzulassen. 
mer hat diese Tagung mobilisiert: Jenz nicht heraus, einerseits Ärger-  hru ad N. hal © a S die f x 
Sozialarbeiter, Stadt- und Raumpla- nis, Hindernis einer auf reibungslo- MENT U nd IE rn be, at tadier Therese Neuer-Miebach 
ner, Sozialwissenschaftler und Stu- sen Verfahrensablauf ausgerichte- DOUTIENG och Da EL ul en 
denten. Bemerkenswert - im Unter- ten Sanierung zu sein, andererseits {Mer Noch  vornehmilc en 
schied zu sonstigen Planerveranstal- als notwendige soziale Kriseninter- 1 14uCN zugewiesen, unentgeltlich, ; ; 
ze N x ; Z Ban unterbewertet, aber notwendig. So Jede zweite Autofahrt ist verla- 
tungen überwiegend Frauen. Dasist vention, nachrangig und subsidiär, ine © die Widersprüchlichkeit AT 
zum einen bedingt dadurch, daß die- toleriert zu werden. Solange sie kei- ni 8 Wohn N N de Hl IC f eit gerungsfähig 
ses Arbeitsgebiet als sozialer Rand- nen Zugriff auf die Entstehungsbe- Quelle euer s ne ; A Honfune Mindestens die Hälfte der derzeiti- 
bereich der Stadtplanung gerne an dingungen der von ihr zu kompen- n ES SCAN en Autofahrten sind verlagerungs- 
? en h : AN und zugleich Heim, Ort der Regene- KU © - 8 E 
Frauen delegiert wird; zum anderen sierenden sozialen Schwierigkeiten ration. und um die Wid üchlich ähig. Dies hat eine Untersuchung 
stimulieren Themenangebote wie von Betroffenen erhält, bleibt sie it x Stadte U ETSDTAG be - des Deutschen Institutes für Ur- 
„Stadtplanung und Hauswirtschaft”, notwendig Stückwerk. a au ; atCt act En b en banistik (Difu), Berlin, ergeben. 
„Wohnung ‘als Arbeitsplatz” und Immerhin wurde selbstkritisch AB ANETTE EIWEIISAT Dabei wurden Erfahrungen von 15 
j : ; beit, nicht auf Hausarbeit; Hausar- ) Ihrungen Von 
„Selbsthilfe von Frauen bei Stadter- festgestellt, daß damit auch ein beit als Nichterwerbsarbeit. ab Groß- und Mittelstädten ausgewer- 
neuerung” offenbar immer noch Handlungsspielraum verbunden ist, ie; N in din N ara & NZ X tet. Auf der Basis bestehender Sied- 
wenige Männer zur Reflexion. der noch nicht voll ausgeschöpft ist, Zu HANOTWENEE VOTAUSSELZUNE umos- und Verkehrsnetzstrukturen 
x zum Gelingen von Stadterneue- 8 HE 
Im Wechsel von Referaten und Zugleich wurden Forderungen rung. Ein Ausweg konnte nicht dd unter Berücksichtigung der 
Arbeitsgruppen, garniert mit sorg- erhoben nach mehr Fachlichkeit 8 ED DI Fahrzwecke und akzeptabler Min- 
la n m angezeigt werden, was Wunder, da cp N 
fältig ausgewählten Kultur- und und Kompetenz, nach Verbindlich- ich die Gelehrten und Ideol deststandarts der Bedienung mit öf- 
Theatervorführungen, bot sich aus- keit von Sozialplanung in Planungs- en üb: hh Ni ir it © °8°D  fentlichem Personennahverkehr 
giebig Gelegenheit zum Nachden- und Durchführungsphase - weg ATS NOCH SE SHE wurden dabei auch Abschätzungen 
ken. Nicht eindeutig aus dem Pro- vom Zufall der Artikulations- und Hervorzuheben ist, daß diese über das Umverteilungspotential 
gramm ersichtlich, kristallisierten Durchsetzungsfähigkeit einzelner Tagung Sozialplanung aus ihrer vorgenommen. Eine Verlagerung 
sich drei Hauptlinien der Diskus- Betroffeneninteressen, weg von KRandstellung heraushob, zum zen- in derartigem Umfang hätte für eine 
sion heraus* städtebaulicher Ausrichtung der N NGC DER offener N durchschnittliche Großstadt und 
Sagen der Soma A engscheS BehweipunkaL Schedenur, aber zugleich Ausdruck Mat SE DEE Ta She von 
- ; zugle rund einem Drittel beim öffentli- 
®  Detroffenenbeteiligun und zung im Interesse der sozial benach- der realen Verhältnisse, daß der chen Verkehr und von rund drei 
; UN teiligten Betroffenen. In diesem MNachhall in den Medien gering Viertel beim Fahrradverk h 
Gemeinwesenarbeit (GWA) Si az : blieb. Ein Manko der Tagung, daß 116) Dem Fahtracverkehr Zur 
® Frauen und Stadterneuerung  enunE = EEE LCDDAHCCH die drei Diskussionslinien Sch Pole Uständige Artikel kann fü: 
. N N = A . L er vollständige Artike 
Eingeleitet durch eine Skizze des des städtischen Raumes für alle beziehungslos nebeneinander ste- DM 1.- in N Brieharken Del Um 
IBA-Konzeptes, den Menschen, Bewohner. Eine solche Sozialpla- henblieben, entsprechend den —weltschutz-Zentrum Hannover, 
den Bewohner und Sanierungsbe- nung istnach Meinung der Tagungs- Unterschiedlichen Fachinteressen Hinüberstr. 18, 3000 Hannover 1. 
troffenen ins Zentrum von Planung teilnehmer undenkbar ohne aktive der Teilnehmer polarisiert. bezogen werden. 
und Maßnahmen zu stellen, wurde Einbeziehung der Betroffenen. In Analyse und Grundsatzforde- Die Studie selbst ist beim Difu 
der Stellenwert von Sozialplanung Kritik wurde laut am scheindemo- rungen herrschte Übereinstim- Straße des 17. Juni 110, 1000 Berlin 
im Kontext von Stadterneuerung kratischen Schaulaufen von Sanie- mung; das Bekenntnis zur sozial- 12, zum Preis von DM 49.- erhält- 
und Stadtentwicklung ventiliert. rungsträgern und Kommunalpoliti- orientierten Stadterneuerung wurde lich. Sie hat folgenden Titel „Stadt- 
Einig war man sich in der Einschät- kern bei obligatorischen Sanie- von allen getragen. Die Frage der verkehrsplanung, Teil 3” Umvertei- 
zung, daß die behutsame Stadter- rungsanhörungen. Dem entgegen Umsetzung, der konkreten Strate- lung des städtischen Personenver- 
neuerung keine Ssozialpolitische gesetzt wurden denzentrale, basis- gien jedoch kam zu kurz. Sicherlich kehrs — aus- und inländische Erfah- 
Trendwende der Stadterneuerung nahe Beteiligungsformen, anhand ein hoher Anspruch an eine Tagung, rungen mit einer stadtverträglichen 
ist, sondern Konsequenz aus ver- von Beispielen aus den Niederlan- dies alles zu leisten. Dort konnte Verkehrsplanung. 
Zn 
we Wi 
‚3
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.