Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architekten, Stadtplaner, Sozialarbeiter und kommunalpolitische Gruppen (1985, Jg. 18, H. 79-83)

Der Umgang mit mehreren Ständer-Bohlen-Bauten aus dem 16. DELLA ANSNSWEZZ ES SWZZZESSS Brandschutzaufbau 
und 17. Jahrhundert in dieser Region, die als landwirtschaftliche EEE SOSE SCHE 
Wohn- und Wirtschaftsgebäude zu sanieren waren, hat aber noch E 
weitergehende Feststellungen ermöglicht.Charakteristisch dafür 
war ein Ereignis am Oberen Geschwendhof von 1613 in Güten- 
bach. Das Anfang des 19. Jh. in Verlängerung des Hofgebäudes un- 
ter einer viel zu flachen Anschleppung angebaute Altenteil brach 
kurz vor Beginn der Sanierungsarbeiten unter einer riesigen 
Schneewechte zusammen. Der gesamte Abschnitt mußte neu auf- 
gebaut werden, wobei die Ausführung nach der vorhandenen Bau- 
bestandsaufnahme in der historischen Bauweise erfolgte. Im Er- 
gebnis war dieser Neuaufbau entscheidend preisgünstiger als die 
Ausführung in einer der heute üblichen Massivbaukonstruktionen, 
obwohl das „Leibgeding” einen zeitgemäßen Ausbaustandard er- 
hielt. Hierfür konnten drei Ursachen ermittelt werden: die noch Stubendecke mit 
weitergehende Nutzung der Mehrfacheigenschaften des Baustoffs, SPC 
die Verbindungsarten und die Konzentration der Bauarbeiten auf 
ein Gewerk. 
Die Bohlenwände konnten hier nur einen bescheidenen Beitrag 
liefern, weil bei den alten Holzbauten im Schwarzwald in den 
Wohnteilen nur schwache Querschnitte verarbeitet wurden (im 
Gegensatz zum Stallteil), sodaß das Gebäude eine zusätzliche Mi- 
neralfaserdimmung mit Holzabdeckung auf der Innenseite erhielt. 
In enger Anlehnung an die alte Konstruktion sind aber die Decken 
und Böden ausgeführt. 
Die Stubendecken bestanden nicht aus „Brettern über Balken”, 4 
sondern aus frei über den Raum gespannten, meist 6 cm dicken 
Nut-und-Feder-Dielen, die in einer z.B. 6 m breiten Stube nur ein- 
mal durch einen „Sohlbalken” unterstützt waren. Die Dielen waren 
nicht aufgenagelt, sondern frei beweglich in Nuten des Traggerip- 
pes eingeschoben. Durch eine trapezförmige, an der Fassade her- 
ausstehende „Spanndiele” konnte der Boden deshalb durch Schlä- 
ge auf diese Bohle nachgespannt, Schwundfugen geschlossen wer- 
den. Ein Beispiel für die Perfektion, mit welcher die Werkstoff- 
eigenschaften verwertet sind. - Im Unterschied zur Originalausfüh- 
rung wurden für die Sanierungskonstruktion 8 cm starke Dielen mit . 
zwei Nuten statt einer verwendet. MO erlaun 
Vergegenwärtigt man sich im Vergleich dazu einen konventio- 
nellen Deckenaufbau, so wird der Einsparungseffekt deutlich. Daß 
man dabei einen eingeschränkten Standard hinsichtlich der Schall- 
dämmung in Kauf nehmen muß, sei erwähnt. Allerdings waren die- 
se Häuser räumlich stets so organisiert, daß die zugehörigen Schlaf- 
räume jeweils über den Wohnstuben zu liegen kamen, was auch 
bei der Sanierung beibehalten wurde. Die Bewohner sehen dabei 
die Schallfrage nicht als Problem an. 
Diese Deckenkonstruktion stellte sich als so wirtschaftlich her- 
aus, daß sie auch über den Ställen zur Anwendung kam, wo sie die 
Balken ersetzte und so auch einen Zuwachs an Raumhöhe ermög- 
lichte. 
Die ebenerdigen Wohnungsfußböden sind gleichfalls nicht mas- 
siv ausgeführt, sondern als Holzkonstruktion mit zusätzlicher Wär- ; 
medämmung über einem Unterlüftungsraum von 20 bis 40 cm Hö- N DD 
he. Auch hier ergeben sich deutliche Einsparungen. nach Sanierung Ober SEES MAC BERUHEN 
A Pe VE A 1964 Die Bohlendecke ist nur einmal durch einen „Sohlbalken” unterstützt 
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