Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architekten, Stadtplaner, Sozialarbeiter und kommunalpolitische Gruppen (1985, Jg. 18, H. 79-83)

(Verschiebung, Drehung o.ä.) Linie 15 „erzeugen” soll, die beiden @ Linie nach (0,10;0) 
Linien also durch eine Spiegelung zusammenhängen, konnte nicht @ Linie nach (15,10,0° 
gespeichert werden. Solche Zusammenhänge konnten nur in Linie nach (15,0,0) 
Listen in Koordinaten ausformuliert werden, wobei die Informa- 9 Linie nach (0,0,0) 
tion der Spiegelung als direkte Information natürlich verloren geht. ® Punkt auf (0,0,10) 
Sie müßte nachher „gesehen” werden. Es wäre zu aufwendig für @® Linie nach (0,10,10) 
diese möglichen Zusammenhänge ein Erkennungsprogramm zu 9 Linie nach (15,10,10° 
schreiben. Vielmehr müßten für jeden dieser Zusammenhänge 9 Linie nach (15,0,10) 
(Rechtwinkligkeit, Parallelität...) eine separate Liste geführt werden 9 Linie nach (0,0.10) 
(Linie 14 ist Spiegelbild von Linie 15 ...), wodurch die Datenstruktur 3 Punkt auf (0,0,0) 
noch unübersichtlicher würde. ® Linie nach (0,0,10) 
Wieder stehen wichtige Dinge außerhalb dessen, was sichausder ® Punkt auf (0,10,0) 
Programm- und Datenstruktur direkt ergibt. ® Linie nach 0,10,10) 
Es ist auch reichlich kompliziert den Überblick zu behalten, @® Punkt auf (15,10,0) 
welche Linie zu welcher Fläche gehört ..., selbst wenn der Rechner @ Linie nach (15,10,10° 
dabei hilft. ®@ Punkt auf (15,0,0) 
Es gibt auch keinen Grund eine grundlegende Ordnung und Hie- @ Linie nach (15,0,10) 
rarchie von Punkt zu Linie, zu Fläche, zu Körper anzunehmen und Die Kettenglieder werden interaktiv mit einem Digitizer, Maus 0.ä. 
durch das Programm zu erzwingen. Am augenfälligsten ist dies, ejngegeben. Man bewegt die Maus, sieht eine entsprechende 
wenn man trotz 3d-Fähigkeiten des Programmes nur 2d zeichnen Bewegung auf dem Bildschirm und erst wenn man mit der Position 
möchte. Wozu dann der Ballast der vielen Hierarchiestufen? Oder der Maus zufrieden ist, speichert man automatisch die entsprechen- 
Sie möchten nur Balkendiagramme zeichnen! Was, wenn sie nur gen Koordinaten. Das bedeutet, daß man sich bei der Eingabe nicht 
Gittermodelle zeichnen wollen oder KST-Modelle? Besonders in an den Koordinaten, sondern an der Form orientiert. Außerdem 
2d-Darstellung sind viele Punkte gar nicht „ver netzt” (d.h. sie gehö- werden die verschiedenen Kettenglieder durch Kürzel aufgerufen, 
ren nur zu einer Linie). Unter diesem Aspekt könnte man die B_” für „Punkt auf ...” oder „-” für „Linie nach ...”. Die Eingabe 
Punktkoordinaten auch gleich in die Linienlisten aufnehmen und einer Kette erfolgt also erheblich schneller als die oben beschrie- 
die Vernetzung als Sonderfall betrachten. Dann gäbe es nur noch bene Liste vermuten läßt. 
eine Liste mit entsprechend einfacher Handhabe. Auch mit dem 2. Es gibt Kettenglieder wie, „alle nachfolgenden Linien als senk- 
Programm hatte ich das Problem der computerunterstützten rechte Fläche der Höhe „h” interpretieren”, oder „alle nachfolgenden 
Erzeugung und Darstellung von Objekten nicht in den Griff 7 inien als Wand der Breite „d” zeichnen”, oder „- als Treppe der 
bekommen. Das am Körper orientierte Listenprinzip war falsch. Breite „b” und Höhe „h” ...”. Sie ermöglichen schnell komplexe 
Obwohl es schon eine starke Abstraktion des Problems „CAD” dar- Sätze zu erzeugen. 
stellt, waren die Bindungen die das Programm dem Benutzer vor- So ergibt sich für die Definition der Kette „KUBUS” auch eine ein- 
gab zu groß. fachere Möglichkeit: 
® Anfangsglied mit dem Kettennamen 
Das Programm mit Befehlsketten „KUBUS” 
Mit diesem Programm emanzipierte ich mich endlich von der Vor- ® alle nachfolgenden Linien als senkrechte 
stellung, Körper darstellen zu müssen. Sie erzwingt notwendiger Flächen der Höhe „10” interpretieren 
weise eine konstant komplexe Datenstruktur, ähnlich der im zwei- @ Punkt auf (0,0,0) 
ten Programm. Im dritten Programm bildet die Datenstruktur @ Linie nach (0,10,0) 
kaum mehr eine Vorgabe. Das Programm unterscheidet nicht ® Linie nach (15,10,0) 
grundsätzlich zwischen den konkreten Koordinaten und den über- ®@ Linie nach (15,0,0) 
geordneten Ordnungen - alles in Einem! Die Funktionsweise ®® Linie nach (0,0,0) 
ähnelt der Sprache. Es gibt Wörter, eine Grammatik und Sätze. Wie Zusätzlich können die Ketten miteinander verknüpft werden: 
mit der Sprache können mit diesem Programm beliebig komplexe @ Anfangsglied mit dem Kettennamen 
Zusammenhänge „formuliert” werden, die sich immer genauer HAUS” 
dem gewollten Objekt „nähern”. Dabei muß man nicht die volle ® Ausführung der Kette !KUBUS” 
Komplexität von vornherein im Kopf haben. Man zeigt zunächst ® Ausführung der Kette ”PRISM A? 
grobe Zusammenhänge, wird dann präziser, bis zum selbstgewähl- > 
ten Ende. Diese Datenstruktur zwingt nicht in Punkt-, Linien- und 
Flächenlisten. Trotzdem bleibt die Frage: reichen Vokabular und 
Grammatik dieses Programmes, um genügend schnell, genau und 
komplex formulieren zu können. Für das Bundesverkehrsministe- 
rium (meinem jetzigen Entwurf) mit 1200 Räumen, reicht es nicht! so können beliebig hierarchische, netzartige ... Strukturen auf- 
(bedeutet, daß es aufwendiger mit Computer als mit Hand zu zeich- „epaut werden. ) 
nen ist. Ich habe mit dem Ministerium die Komplexitätsgrenze Es gibt hand  HEwuk ie Vokabel 
meines Programmes überschritten.) Für ein. Mehrfamilienhaus EEE 38 Sn SCH WITKUNBSVONS VAR DC 
reicht das Vokabular schon. (Abb. 5) ® Anfangsglied mit dem Kettennamen 
Für diese Sprache ist besonders wichtig, daß alle „Aussagen” rela- „Bild 1” . 
tiv zu dem bewertet werden, was vorher zum Thema gesagt wurde. ® alle nachfolgenden Daten mit (2,2,2) 
Wurde zum Thema vorher nichts gesagt, gilt die „Aussage” als abso- vergrößern 
lut. Das bedeutet umgekehrt, daß alle nachfolgenden „Aussagen” ® alle nachfolgenden Daten um 60 Grad 
als konsistente Einheit verstanden werden können. Konkret: die in „x,y” drehen 
Aussage „zeichne einen Punkt auf (5,0,0)” wird als „zeichne einen ® Ausführung der Kette „HAUS” 
Punkt auf (15,0,0)” interpretiert, wenn vorher „verschiebe alle nach- 
folgenden Daten um (10,0,0)” vereinbart wurde. 
Den Sätzen der Sprache entspricht eine Befehlskette. Sie hat ein 
Anfangsglied, das ihren Namen enthält, über den sie gefunden wer- 
den kann. Es können beliebig viele Kettenglieder (Wörter) an-, ein-. 
um-, etc. -gefügt werden. 
® Anfangsglied mit dem Kettenamen 
„KUBUS” 
® Punkt auf (0,0,0)
	        

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