Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architekten, Stadtplaner, Sozialarbeiter und kommunalpolitische Gruppen (1985, Jg. 18, H. 79-83)

Qualität architektonischer Gestaltungen zogen. Sie umgrenzen einen Innenraum gegenüber dem Außen- 
Nicht jede Qualität gedachter oder materieller Objekte tritt ge- raum, bergen und schützen damit eine kleinere (individuale) In- 
staltlich in Erscheinung. Was bei architektonischen Gestaltun- nenwelt und machen sie gegenüber der größeren (sozialen) Um- 
gen begrifflich und anschaulich erkannt werden kann, sind ihre welt funktionsfähig. Architekturobjekte haben daheri.a. 3-fache 
funktionalen und ästhetischen Qualitäten. Wirkungen: 
Im Gegensatz zu rational faßbaren sind irrationale, nichtquan- ® nach innen 
tifizierbare Qualitäten nicht einfach nachweisbar und vergleich- %® nach außen 
bar. Dies gilt besonders für die ästhetischen Qualitäten der Ge- ® zwischen innen und außen. 
stalt: Ihr Wahrnehmen erfordert vielseitige und vielschichtige, N 
vor allem ganzheitliche Wahrnehmungsfähigkeiten — ihr Gestal- 1//. Aufgabe und Lösung 
ten entsprechende Gestaltungsfähigkeiten. Im allgemeinen sind bei Architekturobjekten zwei unterschiedli- 
Gestalt ist die sinnlich wahrnehmbare Ausprägung eines Ob- che Betrachtungsweisen möglich, die raumorientierte und die 
jektes, faßbar (mit der Hand) und sichtbar (mit dem Auge) als bauteilorientierte: 
Form und Struktur. Darüber hinaus besitzt sie andere sinnlich @ Von der ideellen Aufgabe her ist das Objekt j.a. ein „Haus“, 
wahrnehmbare Qualitäten: das zur Behausung (Schutz, Abgrenzung) der Benutzer dient, die 
® optische Wirkungen (Helligkeit und Farbe) darin wohnen oder wirken. 
3 akustische Wirkungen (Nachhall und Echo) Das Haus gliedert sich in Räume. 
® haptische Wirkungen (z.B. rauh oder glatt) @ Von der realen Lösung her ist das Objekt ein „Gebäude“, das 
® thermische Wirkungen usw. ... aus materiellen Bauteilen zusammengesetzt ist. Das Gebäude 
Darin zeigt sich die Vielseitigkeit des Gestaltphänomens. gliedert sich in Bauelemente. 
Gestalt umfaßt auch die formale Ausprägung inhaltlicher Ei- Aufgabe und Lösung verhalten sich wie Inhalt und Form. 
An chalten als Bedeutungsträger von Funktionen. Hierzu gehö HE Gera Bedeutung 
; Gestaltung eines Architekturobjektes als zu nutzendes Haus und 
2 ul ea ben A al auszuführendes Gebäude beinhaltet neben der technischen Be- 
Darin zeigt sich die Vielschichtigkeit des Gestaltphänomens hand ung dernaturwissenschaftlichen Medien vor men IE FEO) 
Archit et biekt halt ni hisch N a t di metrie des Bauwerkes als Ganzes und aller seiner Teile (Räume 
A HE NO TJSMIE SEEN Werarchische Ordnungen, die „ng Bauelemente). Sie umfaßt Formgebung und Strukturgebung 
a als EEE Gliederungen AUSPTABEN: sowohl der Außen-Oberfläche als auch des Gesamt-Innenraums. 
. die un TR N ch NS N RU Hierbei tritt die angewandte Geometrie sinnlich wahrnehmbar in 
BEATS UA UMRHONAL UNE JSTNENSC S Qualität ei- Erscheinung. Dabei können auch inhaltliche Aussagen formale 
ner architektonischen Gestaltung. Hierzu 3 Thesen: und strukturelle Ausprägung erhalten. Damit wird die geometri- 
I. Innen und Außen sche Gestalt Bedeutungsträger für nichtgeometrische Qualitä- 
Architekturobjekte sind individual und sozial auf Menschen be- ten. 
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