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DORF NEU-GOURNA
In ”Architecture for the Poor” er-
läutert Hassan Fathy seine Pla-
nungstheorie und seine Ausfüh-
rungsstrategie des Dorfes Neu-
Gourna. Alt-Gourna war eine blü-
hende Gemeinde, die aus fünf
Dörfern entlang den Hügeln von
West-Luxor auf dem alten Fried-
hofsgelände von Theben bestand.
Beim Lesen von "Architecture
for the Poor" füllt einem die Mi-
schung aus sozialem Realismus
und utopischen Visionen auf. Be-
stehende báuerliche Wirtschafts-
strukturen, weitverbreitete Krank-
heiten, Analphabetismus und die
Dynamik traditioneller Familien-
und feindlicher Clanstrukturen
werden diskutiert und zu einem
Vorschlag zusammengefafit, der
versucht, die Bewohner von Gour-
na zu einer harmonischen sozialen
Gemeinschaft zusammenzu-
schweifen, die befreit ist von Ar-
mut, Krankheiten und Analpha-
betismus und die sich der Erhal-
tung der Volkskunst verschreibt
vor einem lebenswürdigen und an-
gemessenen architektonischen
Hintergrund.
Ursprünglich geplant für 900
Familien, wohnen gegenwártig et-
wa 130 Familien auf einem fünftel
der vorgesehenen Fläche in dem
fertiegestellten Proiekt.
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Alt-Gourna
Im Entwurf von Neu-Gourna,
so wie er auch ausgeführt wurde,
zeigt sich eine architektonische
Hierarchie, welche am deutlich-
sten am System der offenen Räu-
me abgelesen werden kann. Die
ins Dorf führende Hauptstraße er-
weitert sich zu einer Art öffentli-
chem Platz, um den herum sich
Moschee. Khan sowie Theater
gruppieren. Die Bebauung wurde
in unregelmäßiger Parzellierung
geplant. Diese Parzellierung erfor-
derte eine Vielfältigkeit der
Grundrisse und formte zugleich
ein Netzwerk von winkligen Stra-
ßen, die ineinander münden und
so gebrochene Korridore bilden.
Ein Großteil des täglichen Lebens
spielt sich in diesen kleinen, ruhi-
gen Straßen ab, die in Erweiterung
des Hauses als Arbeitsplatz und
als Spielbereiche für die Kinder
dienen. Zwangloses gemein-
schaftliches Leben zeigt sich auf
den Straßen ebenso wie unter den
byzantinischen Kuppeln, die die
Dorfbrunnen überdachen (die ein-
zelnen Häuser haben kein fließen-
des Wasser).
Die kleinste Einheit in der Hie-
rarchie der offenen Räume ist der
Vielzweck-Innenhof jedes Hauses.
In gewisser Hinsicht geht die Pla-
nung des Dorfes von dieser räum-
lichen Einheit aus, da sie so ange-
legt ist, daß ein Mensch durch
wachsende Räume geführt wird,
beginnend mit der Privatheit sei-
nes kleinen Innenhofes, der zur
halböffentlichen Gasse seiner
Nachbarschaft, weiter zur größe-
ren Straße, dann zum Dorfplatz
und schließlich zu den offenen Fel-
dern im Niltal führt.
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