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Terni zu besuchen, eine Stadt,
der der Architekt einen großen
Teilseines Lebens widmete. Hier
konstruierte er mit Passıon sein
kleines Domizil „Lina“ (Vgl. 79
ARCH*, S. 4 ff) Danach werden
die kleineren Zentren der Toska-
na besucht, Radicofani, San Gi-
mignano und Colle Val d’Elsa,
bis man zur Certosa die Ema al
Galluzuo kommt, die grundle-
gend Le Corbusier in seiner Def-
inition der Immeubles-Villas be-
einfluBte. Danach erreichen wir
die Reiseroute Florenz, die Stadt
des „monumentalen Modells“,
durchsetzt von großen Kirchen
und Palästen, erbaut im Inneren
des mittelalterlichen Gewebes
aus dem 15. und 16. Jahrhundert.
Die Originalmodelle des Palazzo
Strozzi von Giuliano da Sangallo
und von der Lanterne von S. Ma-
ria del Fiore sind gemeinsam mit
den Originalzeichnungen des
Ammannati und des Buontalenti
für die Anbauten am Palazzo Pitti
ausgestellt. Aber die Stadt wird
auch mit den Augen des 19. Jahr-
hunderts gesehen. durch die
städtischen Eingriffe von Giu-
seppe Poggi, aber auch durch das
Relief der Rennaissancebauten,
die ihrerseits architektonische
Modelle wurden, die nach ganz
Europa exportiert wurden, wie in
das München des Leo von Klenze
und Carl von Fischer.
Die Reise von Florenz nach
Bologna geht im Zug weiter. Sie
beginnt mit dem Florentiner
Bahnhof Santa Maria Novella,
Beispiel ante litteram einer kon-
textualistischen Architektur, ge-
baut im goldenen Zeitalter der
Moderne; sie setzt sich fort mit
den Entwürfen für die Gebäude
der Eisenbahnlinie Direttissima,
die so stark in die appeninische
Landschaft zwischen Florenz und
Bologna eingeschnitten haben.
Bologna, die Stadt .der vorsich-
tigen Experimente“ wird unter
dem Aspekt der Kontinuität des
Systems ihrer Arkaden gesehen,
die im Mittelalter gebaut wur-
den, und die, wie ein einigendes
stádtisches Element. für die wei-
tere Geschichte der Stadt stehen;
oder unter dem Gesichtspunkt
gesehen der Geschichte der Fas-
sade der gotischen Kirche von
San Petronio, Frucht unzähliger
Vorschläge aus dem 16. und 17.
Jahrhundert seitens der größten
Architekten der Zeit, von Pro-
jekten des 19. Jahrhunderts und
eines Wettbewerbes des Jahres
1935 — trotzdem blieb sic bis heu-
te unvollendet. Fast eine Ge-
schichte nicht gebauter Architek-
tur.
Nach einem kurzen Besuch auf
dem Friedhof von Aldo Rossi bei
Modena, der eine Metapher für
eine von den Lebenden verlasse-
ue Stadt ist, verliert sich Vittorio
Valori Perduti in den kleinen Or-
ten der Tiefebene von Padua, die
mit dem Objektiv des magischen
Realismus von Luigi Ghirri foto-
graphiert wurden. Die Reise geht
weiter in Richtung Norden und
berührt die Gipsoteca canoviani
von Possagno und den Friedhof
von Carlo Scarpa bei S. Vito di
Altivole.
Venedig, anormale und un-
wahrscheinliche Stadt wird unter
dem Gesichtspunkt der Normali-
tät, der „Angleichung ans Nor-
male“ gesehen; vom Versuch, sie
in eine klassische Stadt des San-
sovino, des Palladio, des Sca-
mozzi zu reformieren, bis zu den
Plànen des 19. Jahrhunderts, die
Kanäle unterirdisch zu legen,
und bis zu den modernen Projek-
ten von Louis Kahn und Le Cor-
busier.
Eine sehr große Karte aus dem
19. Jahrhundert vom Podelta be-
gleitet den Reisenden nach Sü-
den, der adriatischen Küste fol-
gend — bis nach Ancona, der
Stadt der „bescheidenen Befesti-
gungsanlagen^. eine kleine
Stadt, die durch den Hafen und
das Krankenhaus Pentagonale
von Luigi Vanvitelli von den gro-
Ben Befestigungsanlagen des 16.
Jahrhunderts losgekauft werden
mußte.
Vorbei an Bari und seinem
Borgo murattiano geht es nach
Süden weiter und die Reiseroute
berührt Stádte wie Granmichele,
deren Anlage einem sechsecki-
gen Plan oder wie Niscemi, deren
Anlage einem rechtwinkligen
Plan folgt. Palermo prásentiert
sich als Stadt der ,mitteleuropái-
schen Träume“, eine Stadt, die
fortwährend die Einflüsse von
Debatten und architekonischen
Bewegungen aufzunehmen
scheint, die anderswo geboren
wurden. Das schöne Holzmodell
des Teatro Massimo von Giovan
Battista Basile, das von einer Ju-
ry ausgezeichnet wurde, zu der
Gottfried Semper gehörte, oder
die Jugendstil-Zeichnungen des
Sohnes Ernst, bezeugen in wie-
weit der nordische Einfluß das
Gesicht des modernen Palermo
mitbestimmt hat.
Durch die Meerenge von Mes-
sina trifft der Reisende auf die
Überreste von Paestum, auf die
weise Rekonstruktion von La-
brouste, sieht Pompej und seine
Ruinen durch die kolorierten Ta-
fein des 19. Jahrhunderts und die
Skizzen des jungen Le Corbu-
sier. Neapel, „die Stadt des
Chaos“, erscheint wie eine spon-
tane Stadt, der man wiederholt
eine Ordnung aufzuzwingen ver-
sucht hat durch philantropische
Projekte wie die Albergo dei Po-
veri von Ferdinando Fuga oder
durch „sanierende“ Einschnitte
in das städtische Gewebe wie der
Corso Maria Teresa oder Corso
Umberto.
Der Reiseroute nach Norden
folgend, trifft man auf die, von
Mussolini gegründeten Städte
des Agro Pontino, im Besonde-
ren auf das Zentrum von Sabau-
dia, ein kleines aber organisches
Beispiel des italienischen Stád-
tebaus der dreißiger Jahre. Vor-
bei an Grosseto, Livorno und Pi-
sa, den langen Stránden und Bà-
derkomplexen der Versilia: vor-
bei an Genua mit seinen massi-
ven Mietskasernen; vorbei an
Alessandria. aber nicht ohne die
großartigen Architekturen von
Ienazio Gardella betrachtet zu