Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architektur und Städtebau (1988, Jg. 20, H. [93], Jg. 21, H. 94-97)

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Ecke der Alumni Hall 
von Mies van der Rohe 
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Veg- Ordnur: 
Altes Museum, Raum, Weg Mies van der Rohe, Crown Hall 
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werden — wie am Schauspielhaus Zielpunkt des Weges, den der Ordnung ist, daß sie in ihrem Anmerkungen: 
beobachtet — in der Bewegung Eintretende durch das Alte Mu- Aufbau auf den sukzessiven Cha- 1) K.F. Schinkel, zit. n. von Wohlzo 
des Betrachters ineinander über- seum nehmen wird. Über die rakter des menschlichen Bewußt- gen, Aus Schinkels Nachlaß, 1863, 8 
führt. Freitreppe gelangt er auf denho- seinsaktes hin angelegt ist, Zeit een ı 
Trotz ihrer augenscheinlichen hen Sockel und in die offene Säu- mit einberechnet. Die ehemals *) K.F. Schinkel, zit. n. Goerd Pesch 
x . © : x . ken, Architekton. Lehrbuch, 1979 
Skeletthaftigkeit stehen Schin- lenhalle, von woauservoneinem von Objekten besetzte Mitte ist Ss 
kels Gebäude wie plastische Kör- erhöhten Standpunkt in den geräumt. Der selbstbewußte Schauspielhaus, Altes Museum, wie 
per frei im städtischen Raum, oh- Stadtraum zurückblickt. Durch Mensch der Aufklärung bildet aueh die in ihrer technischen Asthe- 
in simpl ischen Be- eine Folge immer stärker gefaß- dien d ische Mitte. I EEE BE 
ne in simplen geometrischen Be- eine Folg | gef je neue, dynamische Mitte. In weisende Bauakademie sind jedoch 
zügen zum Bestehenden An- ter Räume gelangt der Betrach- seiner Bewegung im offenen Mauerwerksbauten und folglich ir 
schluß zu suchen. Monumentale terschließlich in den zentral gele- Raum und dem dadurch mögli- EN NEN (mit 
Gestaltung im Ganzen wie im genen Pantheonraum. Die Am- chen Hinterfragen von Wahrge- N Metertallen ES Et 
Detail und der Aufbau span- biguität dieses Pantheonraumes nommenem offenbart sich eine denen ein Skelettbau hätte realisiert 
nungsvoller räumlicher Bezie- besteht darin, daß er einerseits neue Freiheit —- die Freiheit, sich werden können, standen noch nicht 
hungen zu der umliegenden Be-  alsstilisierter Kugelraum die Ide- mittels seines Verstandes empi- von ER Nle ner e Spa 
bauung geben Schinkels Gebäu- alform des Volumenraumes dar- rischein eigenes Urteil zu bilden. ventioneller Bautechnik liegt der 
den Halt im geöffenten städt. stellt, andererseits als traditio- Ihre Bedingung: „Jede Frei- bildhafte Charakter von Schinkels 
Raum. Grünbereiche, die dem nelles Bild eines Kosmos den heit muß ein Gesetz haben, sonst ED d EEE 
freistehenden Baukörper zuge- Menschen auf einer geistig höhe- wäre sie das Eine und nicht als Vermächtnis Tür die Zukunlt, das ın 
ordnet sind, greifen in den Stadt- ren Stufe wieder frei im offenen Freiheit zu ertragen.“ ” — Oder den Stahlkonstruktionen der 
raum aus und schaffen ein Um- Raum stehen läßt. Wie auch wie Mies van der Rohe esineinen Crownhall oder der Neuen National 
feld, in dem das Gesetz des Baus schon bei der Untersuchung des kurzen Satz treffend faßte: „Das BEE Mies van der Roheeinge 
anklingt. Genau dieses bewirkt konstruktiven Aspekts deutlich Gesetz erfüllen, um die Feiheit 4) K.F. Schinkel, vgl. 2, 8. 32 
die doppelte Baumreihe, die den wurde, ist die „Bewegung als zu gewinnen “ “ 5 K.F.Schinkel, vel.1 
Lustgarten nach Osten hin faßt. Handlung des Subjekts“ (Kant) Tilmann Wagner N Tmanuel Kant, Sämtliche Wer. 
Sie bildet einen Baumvorhang, ein entscheidendes Moment, um KF Schinkel zn. KG. Kachler. 
der sich parallel zur Ostseite des konstruktive und räumliche Zu- Diean dieser Stelle erscheinenden Schinkels Kunstauffassung, S. 28 
Alten Museums von diesem bis sammenhänge in der Architektur Beiträge zu Mies van der Rohe © Ludwig Mies van der Rohe, zit. n. 
zum Schloß erstreckt und beide Karl Friedrich Schinkels zu ver. sind Ergebnisse eines Seminars, Nr en Das Kunstlose 
mit dem Dom zu einem klaren, stehen. das 1986/87 an der TU Berlin statt . A 
städtischen Ensemble zusam- Während der Betrachter einen fand unter der Leitung von Dr Zeichnung linke und rechte Seite unten: 
menbindet. Die Achse, die sich Weg zurücklegt, auf dem er aus Fritz Neumever. K.F. Schinkel, Schauspielhaus 
von Potsdam kommend in der unterschiedlichen Blickwinkeln 
Straße „Unter den Linden“ fort- die Dinge in Augenschein neh- 
setzt, wird hier, im politischen men kann, konstruiert er sich — 
und kulturellen Zentrum, einge- vergleichbar dem „Ziehen einer 
fangen. Eine quer zu dieser Ach- Linie in Gedanken“ ” —- nach und 
se verlaufende neue Richtung nach ein Gesamtbild. 
führt auf das Alte Museum zu, Sind die einzelnen Dinge be- 
das sich durch einen Säulenvor- reits nach einem übergreifenden 
hang in ganzer Breite zum Lust- Gesetz angeordnet, so erhält die 
garten öffnet. Bewegung des Menschen durch 
_ Vom Platz aus gesehen heben den Bau jene Qualität eines „er- 
Sich vor allem die vorgelagerte zieherischen Durchschreitens“ 
Freitreppe und der in der Mitte (Friedrich Dessauer) einer Ord- 
des Daches erscheinende Kasten nung, die in der Architektur des 
hervor, der die Kuppel der Ro- 20. Jahrhunderts mit dem Barce- Ma E = 
tunde umschließt. Durch gleiche lonapavillon von Mies van der SE * 3 a 
Breite aufeinander bezogen mar- Rohe verbunden wird. —_ 
kieren. sie Anfangspunkt und Kennzeichen dieser neuen
	        

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