Full text: ARCH+ : Zeitschrift für Architektur und Städtebau (1988, Jg. 20, H. [93], Jg. 21, H. 94-97)

PROJEKTE 
Alvaro Siza in Den Haag 
ZEITSCHRIFTEN SCHAU Eine der ersten Skizzen von Siza: „Diese Arbeit ist der Stadt Den Haag gewidmet, 
. Casabella, Architectural Review dem überragenden Beitrag von Berlage, Oud, Klerk, Duiker u.a. zum Fortschritt 
? der Architektur.“ 
; WETTBEWERBE 
Mediapark Köln 
43 MIES VAN DER ROHE 
1. Folge: Konstruktion — Weg —- Ordnung 
18 „STUDENTISCHES FORUM 
5. Folge 
2 _ CAD -JOURNAL 13 
Die gegenstandslose Welt der Computeranimation 
Se PARIS 
La grande Arche 
LITERATURWIESE 
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Alvaro Siza in Den Haag 
„Ciascun disegno vorrebbe co- de Weise die Dialektik beschrie- transformiert werden soll. Hier- Er konstatiert die Materialität 
gliere col massimo rigore un mo- ben, die diesem Begriff von ar- über sagt Siza: „Ich mache nie- von dem, was transformiert wer- 
mento concreto di un’ immagine chitektonischer Produktion ei- mals ein fix und fertiges Objekt, den soll; das ‘sehen’ verweist 
fugace con tutte le suesfumature, gen ist: tanto piü vulnerabile ich bin mir sehr bewußt, daß ich nach der kulturellen (d.h. ideolo- 
e nella misura in cui si riesce ari- dquanto piü © esatto. In diesem alles, was ich brauche, irgendwo gischen) Beschaffenheit der Ent- 
conoscere questa qualitä fugge- Umstand ist auch die Ursache gesehen habe. Das gilt nicht nur wurfspraxis; und sein Widerwille 
vole de la realtä, il designo sca- von dem schon öfters konstatier- für mich, sondern für einen je: gegen die ‘Erfindung’ konstitu- 
turirä piül o meno chiaro, tanto ten ‘Mangel’ an Dogmatik beiSi- den. ... Architektur muß trans ijert das Zeit-Raum-Kontinuum, 
piü vulnerabile quanto pil eesat- za zu suchen. formiert werden und auchdasbe das die Chance bietet für einen 
to.“ So schreibt Siza im Vorwort Obwohl er selbst gern das Ge- deutet den Gebrauch von Model zeitgenössischen Entwurf. Re- 
des 1986 bei Electa erschienenen genteil behauptet, können wir len. Sonst ist es keine Transfor- gionalismus ist also nicht per se 
Buchs: „Alvaro Siza, Professione feststellen: Siza kann also doch mation sondern Erfindung. Ich kritisch. Erst wenn die Typologie 
Poetica“. Über “Tranformation’ schreiben. Meiner Ansicht nach glaube nicht an Erfindung. Ich die gesellschaftlichen Machtver- 
als Schlüsselwort zum Verständ- gibtes keinen guten Architekten, kenne kein einziges bekanntes hältnisse, die auch der Baupro- 
nis von Sizas ist schon viel ge- der nicht die Sprache beherrscht Element, von dem ich sagen _duktion zugrunde liegen, in Fra- 
schrieben; über die Verletzlich- wie die Zeichnung. könnte, daß es ein Architekt er- ge stellt, kann die Rede sein von 
keit seiner Kompositionen; und ‘Transformation’ als Konzept funden hätte.“ Damit hat Siza Kritik. Kollektive Erinnerung ist 
über das Geheimnis der Moder- architektonischen Entwerfens über die Bedingungen, unter de- nicht unbewußte Kenntnis der 
nität seiner Gebäude und Räu- sagt uns an sich noch nicht viel. nen er arbeitet, viel gesagt und bürgerlichen Architekturge- 
me, die während Streifzügenund Es unterstellt lediglich, daß ein gleichzeitig zwei Begriffe kom- schichte, sondern eine von der 
mühevollen Partizipationspro- zu transformierendes Material _mentiert, über die in letzter Zeit Gegenwart ausgehende, rekur- 
zessen an den Orten entstehen, und dasletztendliche Resultatet- mit viel Begrifflosigkeit geschrie- rente Rekonstruktion. „Mit ei- 
Wosie später gebaut werden müs- was miteinander zu machen ha- ben und eigennütziger Miß- nem weißen Papier vor mir weiß 
sen. Aber noch niemand hat mei- ben sollten. Die Frage ist, wie brauch getrieben ist: Regionalis- ich mir keinen Rat, ich muß die 
ner Meinung nach auf so treffen- und unter welchen Bedingungen mus und kollektive Erinnerung Dinge in mich aufnehmen und
	        
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