Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1882, Bd. 1, H. 1/12)

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dieser Beziehung lassen meine Untersuchungen keinen Zweifel darüber, 
daß die s< warze Farbe die Waschbedürftigkeit ganz bedeutend steigert 
und völlig ungefärbte Wolle vom hygienischen Standpunkt 
aus die geringste Waschbedürftigkeit hat. Da die Naturwolle weiß 
und.>w.a un vorkommt und erstere vom ästhetischen Standpunkt aus 
wa) dodürftiger ist, so muß dem Naturbraun der höchste Rang 
zug“ tanden werden. J<h will hier ein paar Ziffern geben. In der 
lot Wa Wummer gab ich bei schwarzer Farbe den Unterschied zwischen 
„hmusßtg“ und „gewaschen“ in einem Fall auf 70 */,, in einem 
audarn Fall auf 35 */, an. Bei einem neuen Versuch mit einer 
jich war zen Hose erhielt ich an der gefährlichsten Stelle derselben nach 
fünfwöchentlichem Tragen einen Unterschied von 32 %,. Bei einer 
braunen Hose, die jedenfalls länger getragen war, betrug der Unter- 
schied zwischen s<hmußig und gewaschen nur 0,1 */,, was so viel ist 
wie Nu) .! 
Auf weitere Farben werde ich in den folgenden Nummern zu 
sprechen kommen. Heute soll nur die praktische Frage erörtert werden, 
wanna und wie sollen wir unsere Oberkleider und Betten 
r einighgm? 
Die erste Frage beantworte ich kurz dahin: sobald jemand 
ingend welche Ursache hat, mit seiner Gesundheit und 
seinem Alda emeinbefinden nicht völlig zufrieden zu sein, 
möge das U'"ol Namen haben, welche es wolle: Kopfweh, Zahnweh, 
Sodbrennery, ytheumati8mus, Catarrh, Schlaflosigkeit, Arbeitsunlust u. s. f. 
soll er seine gesammte Kleidung und Bettung reinigen. 
Das Wie? erledigt sich einfach so: wenn man sieht, daß ein 
Kleidung3- oder Bettstü> s<mußig ist, so wasche man dasselbe. Ist 
es in dem Stü> noch tadelfrei, so genügt die Entduftung mit 
Ozagen oder, was noch billiger und einfacher ist, mit Kampher. 
I< habe einen vergleichenden Versuch mit Ozogen und Kampher ge- 
macht. Eine sHhwarze Hose, die schmußig 14,7 */, Unlust erzeugte, 
erlangte dur< 'Ozogenisirung eine Lustwirkung von 28 */, , also eine 
Differenz von 59,7 ",. Ein Kopfkissen, welches shmußig 41,8 %, Unlust 
gab , also ganz genau so s<hmußig war, wie die Hose, erhielt durch 
Kamphorisirung 20 */, Lustwirkung, mithin Differenz 31,8 */, , troß- 
dem daß ich es vor der zweiten Messung eine Nacht benüßt hatte, 
dasselbe also jedenfalls wieder ein wenig besc<hmutt worden war. Mit- 
hin darf ich mit Bestimmtheit behaupten, Kampher bringe den gleichen 
Effekt hervor, wie Ozogen. 
Die Procedur ist die denkbar einfachste : man steckt alle Bettstücke 
Morgens in einen Kleiderkasten, in dem ein Stück<hen Kampher liegt 
oder Ozogen versprikt ist, nimmt sie ein paar Stunden vor Schlafen- 
gehen wieder heraus, damit der noch restirende Kampher- oder Ozogen- 
geruch noch etwas verfliegen kann und die Sache ist fertig. 
Für die Kleider genügt es, sie über Nacht in den mit Kampher 
belegten Kasten zu hängen, dann sind sie Morgens rein.
	        
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