Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1882, Bd. 1, H. 1/12)

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dem es auf der hygienischen Ausstellung zu Brüssel im Jahr 1876 prämiirt wurde, 
nicht kennen, weiß ich. Hoffentlich wird dessen Vorführung auf der Berliner 
hygienischen Ausstellung die Herren veranlassen, es sich beizustellen. Kampher 
thut übrigens die gleichen Dienste: nur daß eben der Geruch des Kamphers3 für 
sich den wenigsten Menschen angenehm ist. Auf 100 Gramm Wasser genügt ein 
halber Theelöffel vol Ozogen, 3) In Krankenzimmern ist die Platinlampe nebst 
geöffnetem Fenster vorzüglich. 4) Zu Damenkopfbedefung eignen sich außer 
Roßhaarhüten auch feine naturfarbene Filzhüte mit Wolle und Federn garnirt 
vorzüglich. 
Frau Bertha R. in Hamburg. Jhr erster Brief kam zu spät, um in 
Nr. 5 Antwort zu finden, da =- was ich auch andere Leser zu beahten bitte =- 
die Redaktion der am 16. jeden Monats zur Ausgabe kommenden Nummer 
spätestens am 5.--6. geschlossen werden muß. Was also in die nächste Nummer 
kommen soll, muß stet3 vor dem 5. in meiner Hand sein, 
Hrn. M. in Pfalzburg. Wenn Sie in meinem Buc< „Normalkleidung“ 
die zwei Kapitel „Wollene Bedenken“ genau lesen, so werden Sie die nöthige 
Aufklärung haben. Die Krankheitöursache ist entweder ein „gasförmiger 
Krankheitsduft“ oder ein im festen Aggregatzustand befindlicher organisirter be- 
lebter Krankheitskeim =- ein sog. Fermet, Der erstere, der Duft, kann für sich 
allein eine Krankheit erzeugen und hält sich in der Wolle nicht, der lektere hält 
sich allerding3 in der Wolle und hier sogar länger al3 in der Leinwand , allein 
er ist für sich allein nicht im Stande, eine Krankheit zu erzeugen, er 
braucht dazu gerade einen derjenigen Düfte, die sih in der Wolle nicht auf- 
halten, als sogenannten adäquaten Instinktstoff. Deßhalb schützt das Wollregime 
niht blos gegen die reinen „Duftstoffkrankheiten“, sondern auch gegen die 
„Fermentkrankheiten“. 
Hrn. Med. Dr. G. in St. Gallen. Besten Dank für Ihre ausführ- 
lichen Mittheilungen, die ich in der nächsten Nummer verwerthen werde. Für 
dießmal reiht der Raum nicht. 
Hrn. M. in Stettin. Ihnen gilt das Gleiche wie vorstehendem Abon- 
nenten, 
Jocus. 
Ein in Meß zum diesjährigen Carneval erschienenes „närrische3“ Lieder- 
buch enthält nachstehendes „Normallied“, welches wir zur Erheiterung unserer 
Leser wiedergeben : 
Will der Mensc< gesund siets bleiben, Hat man drum im Kopfe Schmerzen, 
Scaff' das Wollregime er an, Stellt sich gar das Reißen ein, 
Wa3 er will, kann er dann treiben, Nehm man sich dies nicht zu Herzen, 
Nichts ihn ruiniren kann. Denn bald kann geholfen sein. 
:,: Mag er frieren, mag er s<wißen, :,;: Man geht nur, das weiß ein Jeder, 
E5 mög' regnen, es mög' blitzen, In die Römerstraß' zum Peter 
Alles dies ihn nicht verdrießt, Und verlange, kurz und gut, 
Wenn er ein Normaler ist, :,: Einen Doktor-Jäger-Hut. :,: 
Mancher mag darüber lachen, Hat es Jemand in dem Rüden, 
Weil er's nicht begreifen kann, Oder in. dem Bauche Weh'n, 
Doch, ihm wird's begreiflich machen Kann sich Einer nicht mehr büden, 
Bald der Doktor Adelmann. Oder kann er nicht mehr gehn: 
2,: Sicher kann mit Medizinen :,: Er besinne sich nicht weiter, 
Er als Doktor mehr verdienen, Kauf" sich Jägers Unterkleider, 
Aber Nichts behaget ihm, Wie empfehlen täglich sie, 
Als das Jäger'sche Regime. :,: Leiser E. und Compagnie, :,:
	        
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