wissenschaftlihe und sprachliche Seite soll aber nicht ganz leer aus-
gehen; freilich so wie die Sache heute liegt, darf sie zunächst nicht
mehr sein, als das Salz in der Suppe.
Unter den praktischen Seiten meiner Lehre wird das „Wollregime“ --
sowohl als die Methode naturgemäßer Lebensweise wie als Kur-
verfahren zur Wiedererlangung der verlorenen Gesundheit, den Haupt-
gegenstand bilden. Erstrebt wird:
4. die Aufsammlung aller Erfahrungen, welche mit demselben ge-
mac“ worden sind, und zwar der ungünstigen so gut wie der
gün hen;
-. die Mittheilung über die technischen Fortschritte in Herstellung
der dazu gehörigen Objekte unter Angabe der Bezugsquellen, in der
Anwendung und zwedentsprehenden Behandlung (Reinigung, Kon-
servirung) derselben;
3. die Besprechung der Fortschritte unserer reformatorischen Be-
wegung und- der Maßregeln zur weiteren Propaganda für dieselbe;
4. die Bekämpfung der ihr entgegenstehenden Vorurtheile und
sonstigen. Hindernisse u. s. w.;
5. die Verwerthung der Erfahrungen zur Gewinnung eines vollen
Verständnisses
a) der uns bedrohenden Krankheitsursachen und der Mittel, sie zu
beseitigen: oder zu vermeiden,
b) der Natur und des Wesens der Gesundheit und Lebenskraft und
der Mittel sie zu schaffen und zu erhalten.
Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf ich natürlich der Unterstüßung
durch. meine Leser, dadur<, daß mir dieselben alle ihre Erfahrungen
und, was ihnen sonst bemerkenswerth dünkt, mittheilen. Da ich mich
dieser Unterstüßung schon biSher erfreuen durfte, so hoffe ich, daß
dieselbe auch fernerhin anhalten wird und damit -- Gott befohlen!
Jäger.
Der Siß der Krankheit.
An. Ostern theilte mir Herr Dr. Uller3berger, praktischer Arzt
in Straßburg, aus seinen Erfahrungen über das Wollregime als Heil-
verfahren folgenden Fall behufs Veröffentlihung mit.
In einer Familie war der Mann auf Anrathen des als HauSarzt
fungirenden. Herrn Dr. U. schon vollständig sammt Kleid und Bett
„Wollener“ geworden, die Frau dagegen, wie das leider zumeist der
Fall ist, hatte sich, trozdem sie seit Jahren an einem Nervenübel laborirte,
nicht dazu entschließen können. Als sie eines Tages ihre Schmerzeu
wieder zwangen, ihren Hausarzt rufen zu lassen, gab dieser ihr den
Rath, sie solle sich in das Wollbett ihres Gatten legen, er werde Abends
noh einmal vorsprechen, um den Erfolg zu vernehmen, eventuell weiteres
zu verordnen. Als derselbe Abends kommt, empfängt ihn die Dame