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Arof. hr. G. Iügers Monatsblatt.
Organ
für Hesundheitspflege und Lebenslehre.
Jährlich erscheinen 12 Nummern zum Jahrespreis von vier Mark. Man abonnirt bei
VS. Kohlhammers Berlsag Stuttgart oder bei der nächsten Post resp. Buchhandlung.
Stuttgart. No 9. Juli 1882.
Inhalk:
Der Tag auf dem Kniebis. -- Ein Wollgegner. -- Ueber die
Farben. -- Berichte Wollener. -- Dringende Aufforderung. =
Ueber die Ro>muster. - Kleinere Mittheilungen: Göthe über die
Wolle. Das Baden in der Wolle. Wollkrisis. Migräne. Geruchsinn der Jn-
dianer. Wolltaschentuch und Nasenpolyp. Normalhüte. Das Schwitzen in der
Wolle. Nichts Neues unter der Sonne! Die Tracht unserer Vorfahren. Der
Unterro&f. Schopenhauer über die Sinne.-<-- Correspondenz. = Jocus,
-=- Anzeigen.
Der Tag auf dem Kniebis.
Zu allererst offenen Dank für das opfervolle Erscheinen der Ge-
nossen aus Straßburg, mit denen sogar zwei Damen den 21 Kilometer
weiten Aufstieg von Oppenau nach dem Lamm und den ebenso weiten
Rückweg am gleichen Tag zu Fuß nicht scheuten, ein Heroismus, der
nur in der Wolle wächst!
Den Nichtanwesenden zur Mittheilung, daß sich nahezu 50 Per-
sonen, darunter 8 Damen, aus Elsaß, Baden und Württemberg, zu-
sammenfanden, alo fast doppelt so viel als im Vorjahre.
Lie Verlegung von der „Zuflucht“ in das „Lamm“ hat sich
insofern bewährt, als das kurz nach Ankunft ausbrechende hestige Ge-
witte» am ersteren Ort das ganze Vergnügen buchstäblich zu Wasser
gemawt hätte, da das kleine Wirth8haus zur Zuflucht unmöglich alle
Personen hätte aufnehmen können. Dem aus der Verlegung ent-
springenden Uebelstand, daß die von Oppenau Kommenden einen ent-
schieden zu langen Weg zurückzulegen hatten, müßte im Wiederholungs-
fall dadurc< abgeholfen werden, daß man diesen einen Wagen bis zur
„Zuflucht“ entgegenschi>t.
Wa3 den Verlauf der Zusammenkunft betrifft, so will ih nur
von den Mängeln sprechen getreu meinem praktischen Grundsaß: durch
Schaden wird man klug.
Der erste Hauptmangel war der an =- Raum. Dieser war so
vollgepfropft, daß man nicht zirkuliren und somit nur seine Nachbar-
schaft genießen konnte;