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mir eines Tages ein- Licht auf. I< rauchte seit Jahren türkischen
Tabak aus sogenannten Lazaronipfeifchen, bestehend aus einem Thon-
kopf und einem bloßen Schilfrohr, und da kam mir der Gedanke: So
gut das aus Holzfaser bestehende Taschentuch den Nasenkatarrhstoff
konservirt, kann das ebenfalls aus Holzfaser bestehende Pfeifenrohr den
Rachenkatarrhstoff enthalten und wenn meine Lehre richtig ist, so wird
die» fortgesggie Selbstanstekung wegfallen, wenn ich statt des Holz-
rohros eine %feife mit hornenem Mundstück nehme, denn Horn ist die
aleiche Substanz wie Wolle und der Unterschied zwischen den zweierlei
Pfeifen somit ganz derselbe wie der zwischen leinenem und wollenem
Taschentuch. Der Erfolg entsprach wieder vollständigst der Voraus-
jekung. Wenige Tage nach vollzogenem Pfeifenwechsel war mein
Rachenkatarrh voxfwunden und meine Singstimme zurück gekehrt. I<
untersuchte danz; > Mundstücke beider Pfeifen mittelst meines Nerven-
mes. : das Süechen an dor hölzernen Mundspize ergab eine Edel-
cur“ 3 Das an der hornenen eine Lustcurve; derselbe Unterschied, wie
im 1 zwisidau Leinenhemd und Wollenhemd dußendmal fkonstatirt
hake. Endl. > h bewahre die abgesetzten Lazaronipfeifchen noch auf,
habe mehrere Mals probeweise wiedor daraus geraucht, aber shon nach
einer einzigen Pfeife bin ich genöthigt, mich zu räuspern und Schleim
auspmucken: das Katarrhgift sitt noch darin, bringt aber -- und
das *r Bie: Natur desselben- sehr wichtig = keine nachwirkende
Ansiziyt: wor, es ist also kein Ferment. sondern ein =- Riechstoff.
2. Mein Bruder kehrte nach jiebenjährigem Aufenthalt in
Ka? vem frequentirtesten Winterasyl Tuberkulöser, anscheinend ge-
sir zurück, aber bald brach allgemeine Tuberkulose aus mit tödtlichem
V 7; Das war im Frühjahr. Im Herbst erkrankte der Sohn
vw 2 "wester, der bis dahin ganz gesund gewesen war, an akuter
22 2 und ein Jahr, nachdem der Onkel gestorben, begrub man
ihn «€ dem cleichen Friedhof =- er hatte die noch brauchbaren Baum-
wol" “ don * 3 ersteren zum Abtragen erhalten.
Ta! . Vor kurzem hörte ich Abends meine eilfjährige Tochter
zUer * t, dann stärker husten. Unwillig rief ich aus: „I< möchte
vy * 555. was die zu husten hat!“ Sie verstummte. Nach etwa
1“ Vinut..1 höre ich sie niesen. I< frage: „Was hast du gemacht?
** t dein Husten vorbei?“ Antwort: „Ja, ich habe meine Schürze (aus
Baumwolc) ausgezogen !“ Zwei Abende darnach die gleiche Geschichte
mit einer leinenen Chemisette. =- Das nur zwei Beispiele aus hundert
ähnlichen.
- „dy überlasse e8 zunächst dem Leser, sich selbst einen Vers auf
obige Thatsachen zu machen und lade namentlich die Aerzte unter
meinen Lesern ein, zunächst nur einmal die Frage sich vorzulegen:
Finden dieselben in den theoretischen Grundlagen unserer modernen,
jogenannten physiologischen Medizinschule ihre ausreihende Erklärung
oder nicht? J< werde mir dann in der nächsten Nummer erlauben,
dieselben unter Berücksichtigung meiner sonstigen Erfahrungen einer ein-