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kleides, das vom Gürtel gehalten wurde, zu verhindern, aber oberhalb
und zum Theil auch unterhalb quoll der Leib über den Gürtel im
gleichen Maße stärker vor. So war klar, daß dieser Gürtel zur
Verhütung der Korpulenz wenig oder nichts leiste. Troß dieser Uebel-
stände glaubte ich deutliche Vortheile vom Gürteltragen zu haben, denn
es war mir eben behaglich darin und =- Nota Bene! =- das „Nabel-
gezerr“ bekam ich in dieser Periode, die bis vor einem Jahr dauerte,
nicht mabx!
St eine neue Phase traten meine Versuche im vorigen, jo glut-
heißen Sommer. Doch muß ich hier etwas voraussenden.
Wie die Leser meines Buches wissen, litt ich früher an hoch-
gradiger Schwerathmigkeit und oroßer Korpulenz (108 cm Bauchumfang).
Das Wollregime häly bekanntlich über all mein Hoffen und Erwarten,
allein vollständig zufrieden konnte ich und kann ich selbst heute noch
nicht sein. 4) der normale Bauchumfang soll etwa 75 */, des Brust-
mmfang3 (letzterer bei mir 400 cm) also bei mir 75 cm betragen und
er schwankt zwischen 80 und 86 je nach der Jahreszeit und Kondition,
ist also immer noch um ca. 40 cm zu groß, und ich weiß ganz genau:
je schlanker ich bin, um so wohler ist mir und je voller, desto weniger
woh!. 2) Meine Athemsfähigkeit hatte sich ebenfalls bedeutend ge-
hoben, allein was mich immer noch <ikanirte, war das:
Wenn i-% in etwas raschem Tempo bergauf ging, so empfand
ich =- namentlich /“ heißer es war - einen Schmerz am untern Ende des
Bru“ %:in3 , der nach rechts und links ausstrahlte. J< hatte mir oft
verg.. ' den Kopf über die Ursache dieses Schmerzes zerbrochen und
war lang auf der falschen Fährte, e8 handle sich um eine alte Ver-
wachsun 1 von Lunge und Brustwand, die ich eben geduldig mit ins
Grab nehmen müsse, bis mir endlich folgendes Licht aufging:
Während ich an einem der heißesten Tage des vorigen Sommers
zur heißesten Tageszeit (zwischen 4--5 Uhr) einen schattenlosen Pfad
an dem Südabhang eines Thales, auf den die Sonne erbarmungslos
niederbratnte, hinauffeuchte, wurde mir plößlich klar, daß der Schmerz
genau dem Ansaß des Zwerchfells am vordern Rand des Brustkorbs
entspreche und die natürliche Folge der heftigen Thätigkeit des Zwerch-
fells sei. Bei weiterer Beobachtung meiner Athmungsbewegungen be-
merkte ich ferner, daß ich ganz ausschließlih mit dem Zwerchfell und
den unteren Nippen athmete und die oberen Rippen fast völlig unthätig
blieben... -
Nun erinnerte ih mich der bekannten Thatsache, daß Scwer-
athmigkeit (Asthma, Dampf der Pferde) auf einer stet8 in den oberen
Lungenpartien beginnenden Verödung des Lungengewebes beruht, und
darüber war ich mir schon lange klar,“ daß dieser Prozeß eine Ver-
fümmerung in Folge ungenügenden Gebrauches der Lunge sei. Nahm
ich hiezu die Thatsache, daß Asthma bei Männern viel häufiger vorkommt
als bei Frauen, so lag alles klar vor Augen und zwar so:
“ Beim Athmen müssen wir zwei Fälle unterscheiden: