Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1882, Bd. 1, H. 1/12)

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aus 15 statt aus 12 Nummern 
bestehen und der Abonnementspreis dementsprechend um /, höher sein, 
d. h. statt 4 Mark 5 Mark betragen. 
Das Zweite ist: I< glaube annehmen zu dürfen, daß die 
Mehrzahl der seitherigen Abonnenten auch den neuen Jahrgang zu er- 
halten wünscht. Um nun diese nicht der Unannehmlichkeit einer Unter- 
brechung in dem Empfang des Blattes auszuseßen für den Fall: einer 
Versäumniß der rechtzeitigen Einsendung des neuen Abonnements, wird 
angenommen, daß jeder, der das Blatt vor Au8gabe der 
ersten Nummer des neuen Jahrgangs nicht abbestellt, 
den Fortbezug wünscht. En 
Jäger. 
Der BVegekarianismus. 
Daß das praktis< Gute und Wahre an dem Doktrinarismus 
seinen größten Feind hat, aber ihn auch stets besiegt, ist eine alte 
Geschichte, tritt mir aber gerade 5 wver vorliegenden Frage wieder be- 
sonders lebhaft vor Augen. | zetarianiSmus präsentirte sich mir 
nämlich zuersh iz. Gewand x irine und zwar folgender : 
„Dor Meni gehört „ahnbau , der Beschaffenheit seiner 
Verdaummgywerkzeüge und. | er systematischen Stellung nach zu den 
Affen, inSbesondere zu den jogenannten Menschenaffen. Da nun diese 
Thiere Frugivoren (Früchteesser) sind, so bilden Früchte die natürliche 
Nahrung des Menschen und der Fleisc<hgenuß ist unnatürlich.“ 
Dieser Doktrin bin ich stets entgegengetreten und thue das auf 
Grund von praktischen Erfahrungen, die ich hier in Kürze niederlegen 
will, ny. : 
wy war fast 5 Jahre technisch-wissenschaftliher Leiter eines 
Thierzärtens, und in diesem Beruf bereiten einem wenig Thiere wegen 
ihrer * infälligen Gesundheit so viel Schwierigkeiten wie die Affen. 
Al3 ic in jenen Beruf eintrat, war die Sachlage die: Man behandelte 
dur<wc3 die Affen als Frugivoren, d. h. fütterte sie mit Obst, Zwiebel, 
Carotten, Reis, Kartoffeln 2c., daneben aber vo<h no<h mit Milch; der 
Effekt war, wie in der Zeitschrift des zoologischen Garten3 zu Frank- 
furt niedergelegt ist, eine jährliche Sterblichkeit von 50 ,! Die 
Haupt- =- ja fast ausschließliche Tode3ursache war Lungenschwindsucht. 
Folgende Beobachtung brachte mich auf andere Wege. 
Ih besaß zwei Mandrill, die bald nach ihrer Ankunft alle 
Zeichen der Shwindsucht (Phthise) erkennen ließen. Als ich sie eines 
Tages beobachtete, kam aus einem Loch im Käfig eine Maus hervor. 
Mit raschem Gtiff faßte ein Mandrill dieselbe und verzehrte sie mit 
außerordentlicher Gier. 
Hiebei erinnerte iH mich an zweierlei: 
4) An die günstigen Erfahrungen, welche ich bei zwei tuberkulösen 
Verwandten mit dem sogenannten „kaltbereiteten“ Liebig'schen Fleisch- 
extraft (ja niht zu verwechseln mit dem „käuflichen“ Fleischextrakt
	        

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