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Vorzüge der Uniform zu würdigen wußte und in Jhrer „Entdeckung
der Seele“ immer mehr Ueberzeugendes fand, ging ich mit einem
großen Schritt noc< im März zur vollen Metamorphose über. =- Meine
Frau lächelte wohl, als ich wieder mit etwas Neuem ankam und vor-
aussichtlih auc< eine ganze Summe wieder vergeblich geopfert hatte.
Schon nach 14 Tagen wurde sie aber etwas besserer Meinung und ist
heute, gleich mir, von den Vortheilen Jhrer Erfindung durchdrungen.
Natürlich machte auc< ich meine Krisen durch, trennte micß auch nicht
gleich von den kalten Bädern.
Son seit 2 Monaten bin ich aber auf der Höhe Ihres Regimes,
indem ich, woran ich nicht mehr zu glauben vermochte, regelmäßigen
Stuhlgayz und kaum noh einmal irgend wel<he Beschwerde habe.
< bin täglich frischer, kann wieder denken, essen, trinken und
empfin' "<= *"ergnügen, wenn ich mit Menschen zusammen bin, während
mich di:3 früher ganz unglücklich mate.
< 5 seße meine Zimmergymnastik täglich fort, bade ab und zu
römis&., und, wenn zu Hause, auc< warm, benuße täglich nach dem
Mittageysen die Platinlampe und freue mich, da ich sonst, Gott sei
Dank, keine Nahrungssorgen habe, des Lebens wieder, besonders auh,
weil meine Frau, die jung und lebenslustig, auch schon durch die ewige
Sorge um den Mann kopfhängerisc< werden wollte, wieder auflebt. =
I< bin jekt 39 Jahre und halte mich für jung, während ich noch vor
7 Monaten dem Greisenalter nahe zu sein glaubte.
Wenn Ohnen, ges<häßter Herr Professor, diese Zeilen auch nichts
Neues bringen werden, fo könnten Sie Ihnen do vielleicht eine kleine
Genugthuung bereiten. I< stelle Ihnen dieselben zur beliebigen Ver-
wendung zu und bin außerdem zu erforderlihen weiteren Auskünften
stets gern bereit.
Mit dem Wuns<e, daß Ihnen bald Tausende folgen möchten,
zeihne ich mit schuldia:x Hochachtung C. M.
D. 8.: Uebrigens habe ih mich auh schon früher stets in großen,
mit Menschen gefüllten Räumen sehr schlecht befunden, so daß meine
Frau durchaus nicht mehr haben wollte, daß ich, wozu ich ziemlich oft
fomme, in Konzerten singe. Sie sc<hob e8 immer auf innere Erregung,
ich immer shon auf die Atmosphäre. I< habe Fra 2c. gleich um-
gestalten lassen, und zuleßt, am 45. April, die Sache viel besser er-
tragen, in Folge dessen auch mit noch reichliherem Beifall gesungen.
Kleinere Mittheilungen.
um Iiarbstoffregime: a) Eingesandter Zeitung3ausschnitt: Wetter
und Enn es W8 sehr eme es ive Zeit Fier Temperatur hell
Kleider und Strohhüte, und nur bei niedriger Temperatur dunkle Kleide
zu tragen, ergibt sich aus der folgenden von der „N. Züricher Ztg.“ mit-
getheilten Beobachtung: Bringt man zwei Thermometer im Freien an die
Sonne und de>t über da3 eine einen Papierhut, der aufen schwarz ange-
strichen ist, so zeigt sih nach kurzer Zeit ein bedeutender Wärmeunterschied ;