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Die Herren W. Benger ließen sofort eines der zur Ansicht
aufgelegten „von mir empfohlenen“ Hemden ankaufen. Dasselbe ent-
puppte sich als eine sehr ordinäre, statt auf der Schulter, wie die
ächten, an der Seite geöffnete Konkurrenzwaare ohne Stempel, fi
wel<e Herr Stangl laut vorliegender Rechnung sih 9 Mark be-
zählen ließ.
Die erste Lüge ist also, daß das von mir empfohlene Hemd
bei ihm zur Ansicht aufliege.
Dir zweite Lüge ist, wie jeder Besiker von Normalhemden
weiß, „daß xs sich nicht repariren lasse".
Die Ge btte Lüge ist die, daß es sehr enge, darum unbequem
zum Anztrehpu. sei, denn es dehnt sich bei der gewöhnlichsten Spannung
auf die oy Weite wie die Flanellhemden des Herrn Stangl.
Die viming Lüge ist, daß e8 am Hals und Arm mit schlechtem
BaumwollstawWgight fei.
Div MV Lüge ist, es sei eigentlih nur eine Unterjae,
denn es 39 em lang, also so lang wie Nr. 3 der Flanellhemden
des Herm Miritgs:
Die Pk5te Lüge ist, daß es 3-4 Mal so theuer sei, als
eine Unterjäa2, denn laut obigem Preiskourant kosten die Jacken des
Herrn Stag] 4%,50-d Mark, das berufene Hemd 9 Mark. Bei-
läufig bemerkt rosten die Benger'schen Unterjacken aus demselben Stoff,
wie. die Hemden, laut gedru>t ausgegebenem Preiskourant 4,80, also
genau s9 viel wie die Jacken des Herrn Stangl.
Die siebente Lüge ist, daß das betreffende Hemd 2--3 Mal
so theuer sei, als des Herrn Stangl's rein wollene Flanellhemden,
die ex oben von 4--7 Mark notirt, während das fragliche Falsifikat
9 Mark laut Nota des Herrn Stangl kostet und die ächten Benger-
ichen Hemden von 6,50- 9 Mark notirt sind.
Das wagt man heute in Zeitung8annoncen dem Publikum zu
bieten!!!
Noch ein solcher Fall: Im Frankfurter Intelligenzblatt Nr. 228
prangt folgende Annonce:
CC. H+H. RE agneb
15 Bleidenstraße 15
empfiehlt sein Lager
verbesserter Dr. Jäger scher Unterkleider
als Hosen und Jacken für Herren und Damen
ebenso wolkene ZJiiset- (Croheft) IacRken.
Die Herren Benger ließen sofort ein sol<es Hemd kommen.
Ueber den Stoff läßt sich nichts sagen, die Verbesserungen bestehen aber
darin: 1) liegt der Verschluß an einer physiologisch falschen und zur
Erreichung sehr ungeschiten Stelle, nämlich in der Mittellinie des