Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1882, Bd. 1, H. 1/12)

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FJrof. Ir. G. Iügers Monatsblatt. 
Organ 
für Gesundheitspflege und Lebenslehre. 
Jährlich erscheinen 12 Nummern zum Jahrespreis von vier Mark. Man abonnirt bei 
DD. Kohßlhammers Berlag Stuttgart oder bei der nächsten Post resp. Buchhandlung. 
Stuttgart. „jw 4. Februar 1882. 
Inhalt: 
Die Prüfungs3zeiten des Wollregimes. -- Die Platinlampe, 
-- Kleine Mittheilungen: Instinkt des Hundes. Die Araber. Kopfweh. 
Zur Kaltwaschungsfrage. Ein Katarrh. Hundefleischesser. Das Baden. Eine 
Heilung. Der Strumpf. =- Correspondenz. -- Anzeigen. 
Die Prüfungszeitken des Woslregimes. 
Zwei Zeiten gibt es im Jahr, iu denen unsere Bewegung jedes 
Mal auf eine Generalprobe gestellt wird. Die eine allerdings weniger 
gefährliche findet im Hochsommer statt um die Zeit, in der -- wie es 
in jenem launigen Gedicht eines Triester Professors heißt -- „selbst 
die Auster in der Welle und der brave Hummer sc<wißt“ und natür- 
lih auch ver Wollene. Da denkt er sich zurü> in die Tage, wo er 
„im leichten (leinenen) Flügelkleide“ fröhlich ging, während er jetzt im 
Schweiß seines Angesichts sein Brot essen muß; wo er aber nicht daran 
denkt, wie schnell e8 damals hieß: „heute no< auf stolzen Rossen, 
morgen durch die Brust geschossen“, wenn er eben doch schwißte oder 
ihm ein Sommergewitter das Gewand bis auf die Haut näßte und 
nun troß aller Vorsicht vor Zug ihm die schönste Erkältung an den 
"Hals flog, oder ein kalter Trunk den Magen auf Wochen ruinirt oder 
eine Sommerdiarrhoe mit schwerster Kolik gebracht hatte, oder wenn er 
in der schwülen Sommernacht vergeblih Kühlung gesucht auf leinenem 
Lager -- Dings, die eben vem Wollenen erspart bleiben, aber allerdings 
von ihm mit abhärtendem Schweiß erkauft werden müssen -- umsonst 
befommt man eben einmal nichts auf dieser Welt, nicht einmal den Tod, 
denn der kostet das Leben. 
Die zweite ernstere Prüfungszeit ist die zweite Hälfte des Win- 
ter3, namentlich eines solchen wie des dießjährigen. Im Herbst zuvor 
ist die eigentliche Triumphzeit des Wollenen, da zeigt er sich dem Falsch- 
bekleideten gegenüber im Glanz der Wetterfestigkeit. Der Lettere geht 
da jeden Tag mit sich zu Rath, ob „leichtes Flügelkleid oder „schwere 
Garnitur mit Ueberzieher“ und sekt dann oft genug, wie der Schwabe
	        
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