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und Gährungskrankheiten = von den Säure- und Fäulnißgährungen
im Darmkanal an bis zu den Blutgährungskrankheiten, wie Typhus,
Cholera, Ruhr. Sie sind in ihren Gifthöhlen geplagt von Nerven-
s<merzen, Verdauungsstörungen, Rheumatismen u. s. f. Kurz sie sind
elend und miserabel an Leib, Seele und Geist, wie ein <inesischer
Opiumesser und ein indischer Haschischraucher.
: Nun ich bin durch die Einwendungen des Lesers unterbrochen
worden und muß noch einmal zu der Besprechung der Luftconcentration
zurückkommen.
Die medizinische Praxis begrüßt es mit Recht als einen Fort-
schritt, daß man jezt Höhenkurorte hat, wie Davos, Görbersdorf u. s. f.
Was t denn dort das anerkannt Wirksame besonders für Lungen-
kranke ? daß es dort keine „di>e“ Luft gibt, daß die Luft schon an
und für sich gestankfrei ist und die Höhenlage wegen des geringeren
Luftdru>s und freieren Windzugs weniger Veranlassung zu Concen-
trirung der Körperdüfte in den Wohnungea gibt.
; Kurzum: in der Thatsache, daß in < 1 zweiten Hälfte des Win-
ter38 die wollenen Kulturmenschen eben a“ » wieder husten oder diese
oder jene Heimsuchungen erfahren, ja unte“ U'mständen sogar vorüber-
gehen»? scheinbar shlechter daran sind, a1s hre nichtwollenen Haus-
genossen, liegt niht der mindeste Anlaß z.1 der &/einmüthigkeit, der
ich jüngst bei einigen Wollenen begegnete, sondern sie ist 4) der ecla-
tante Beweis, daß die Krankheitslehre, auf welyer mein ganzes Woll-
regime ruht, vollständig korrekt ist, 2) ein genauer Wegweiser für die
Richtung, in welcher wir unsern Wiß und unsere Energie wirken lassen
müssen, um weitere praktische Triumphe über den Hauptfeind unserer
Gesundheit zu erringen. So gereicht es mir denn auch zur Befriedi-
gung, dem Leser im folgenden Aufsatz sofort-eine solche praktische Frucht,
die ich den Erfahrungen dieses Spätwinters verdanke, zu seinem eige-
nen Nutz und Frommen bieten zu können, Jäger.
Die Platinlampe.
Da ich längst weiß, daß der schwierigste Punkt bei der praktischen
Durchführung meines System3, welches man die Reinlufthygiene oder
Antigestankhygiene nennen könnte, die Wohn- und Arbeitszimmerluft
im Winter ist, so war ich gespannt auf den Verlauf dieses Winters,
denn ich hatte bis jeht noch jeden Winter einen Stubenhusten bekom-
men, wenn auch, seit ich Wolle trage, von Jahr zu Jahr leichter. Die
Sache gieng dießmal flott bis am Christfest Abend: da las ich meiner
Familie etwa 2'/,--3 Stunden lang, ohne auszusekßen, aus einem neuen
Buch vor. Am Schluß war ich heiser und am andern Morgen hatte
ich den gewohnten Jgel im Hals. Nun da wird am Ende mancher
nichts dabei finden, wenn man durch dreistündiges Vorlesen heiser wird,
allein ich hatte 44 Tage zuvor an zwei aufeinanderfolgen Tagen erst
in Mühlhausen und dann in Basel einen Vortrag über die Kleidung
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