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Endlich die Kniehose betreffend. Jn Braunschweig trägt heutigen
Tages noc< der Domprobst Thiel, ein litterarisc<; bekannter Mann,
ex officio Kniehosen mit schwarzen Strümpfen und Sc<hnallenschuhen. Gewiß
kommt das auch anderwärts noch vor, wo 3. B. auch die großen Hals-
frausen der Prediger Mode sind.
No< das. Auch Dr. Fr. in H. zollt Jhrer Lehre viel Beifall.
(Hat sogar schon Jemand an mich der Jägerei wegen empfohlen.) Ge-
nehmigen Sie freundlich die eilfertige Zusendung dieser fragmentarischen
Bemerkungen! Mit großer Hochshäßung dankbarer Ergebenheit.
S., den 4. März 1883. Pfarrer Kn.
Iileis<hgenuß Ankipatkthie erzeugend. (Cingesendet.) Als ich im
ersten Jahrgange Jhrer werthen Monatsschrift Nr. 2 Seite 24 die Stelle
las: „Vor dem Menschen, der kein Fleisch ißt, fürchtet sich kein
Thier „“ fiel mir eine Parallelstelle aus der Bibel ein, die auffallend ge-
nau mit Jhrer Theorie übereinstimmt. Jm ersten Buch Moses Kapitel 1
Vers 26--29, wo die Rede von der Schöpfung des Menschen ist, wird
von Gott ihm nur Pflanzenkost als Nahrung vorgeschrieben und sagt dabei
(Verz3 28): „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und
machet sie euch unterthan, und herrs<het über Fische im Meer, und
über Vögel unter dem Himmel, und über alles Thier, das auf Erden
kriechet.“ Dagegen in der zweiten Periode nach der Sündfluth, Moses
Buch 1 Kap. 9 Vers 1--4, wo Gott dem Menschen auch Thiere zu essen
gestattet, sagt er (Vers 2): „Eure Furc<t und Screen sei über
alle Thiere auf Erden, über alle Vögel unter dem Himmel, und über
Alles, was auf dem Erdboven kriechet. "
Hieraus geht deutlich hervor: so lange der Mensch in seinem Urzu-
stande, in der ersten Periode seine Nahrung aus dem Pflanzenreich nahm,
war er unter den Thieren nicht gefürchtet, beherrschte dieselben nur in Folge
seiner höheren Intelligenz; dagegen in den späteren Perioden, nachdem
er auch Thiere zu seiner Kost erwählt hatte, jagt er denselben Furcht und
Schre>en ein. Jhr treuer Anhänger und Wollener. A. Sl. Hamburg.
Enkzündungsgesc<wulst dur< Wolle geheilt. Mitgetheilt von A. S.
in St. Eine Dame hatte das Unglü>k, Dank der hohen Absätze ihrer
Modeschuhe, den Fuß zu übertreten. Mit großen Schmerzen nach Hause
gekommen, ging sie zu Bette, das nach Stuttgarter Mode aus Holzfaser,
Federn 2c. bestand.
Aber in diesem kaum warm geworden, vermehrten sich die Schmerzen
am Fuße und schwoll derselbe derart an, daß er ganz schwer wurde.
Nun gedachte die Dame des Jäger'schen Wollregimes, von dem sie
schon oft und viel gehört hatte, und hüllte den kranken Fuß ganz in
Wolle; um ihn auch noh dem schädlichen Einflusse der Holzfaser zu ent-
ziehen, stre>te sie ihn vorsichtig zum Bette hinaus und schlief so ein.
Nur einmal in der Nacht erwachte sie, wollte aufstehen und ein
Glas Wasser trinken, konnte dieß aber nur mit großen Schmerzen am
Fuße thun und machte sich darauf gefaßt, die Weihnachtswoche im Bette
zubringen zu müssen.
Um so sorgsamer hüllte sie ihren Fuß wieder in Wolle und bewahrte
ihn vor dem Einflusse der Holzfaser durch Fernhalten derselben. Sie
schlief gut weiter und Morgens war Geschwulst und Schmerzen vergangen;
sie konnte ihrem Hauswesen wieder vorstehen.