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landwollenstoff ist der beste.“ Setzt man statt dcs Wörtchens „grau“
„braun,“ so ist nicht53 dagegen einzuwenden.
Hundegeheul beim Tode eines Mens<en. Ueber die schon vielfach
beobachtete Thatsache, daß der Hund seinen feinen Gefühl3- und Geruch5-
sinn auch dadurch bekundet, daß er in ein Geheul ausbricht, wenn ein
ensc< in der Nähe stirbt, hatte ich in der Osterwoche vergangenen Jahre3
eine frappante Erfahrung zu machen Gelegenheit. Jn dem meiner Woh-
nung gegenüberliegenden Hause lag damals der Familienvater todtkrank.
Da die Aerzte denselben für rettungslos verloren erklärten, so hatte sich
die Frau in ihrer Noth noh an einen jüngeren Bekannten von mir ge-
wandt, der glaubte helfen zu können, weil seiner Zeit eine Tante von
ihm in ähnlicher Lage noh gerettet worden war. Dieser that nun die exr-
forderlichen Schritte, und da auf den erwarteten Zeitpunkt der Tod noch
nicht eingetreten war, so wurde er schon ganz siegeSgewiß. Er erzählte
uns die Sache Abend3 beim Bier, wir schüttelten zweifelnd die Köpfe und
mußten über seinen Siegeseifer lachen, da wir wohl wußten, wie schlimm
es stand. Ungefähr um 11 Uhr giengen wir nach Haus. Kaum -lag ich
im ersten Schlaf, so erhob der zu dem Krankenhaus gehörige S<nauzer
ein eigenthümliches Geheul, die andern Hunde im Umkreis nahmen es auf
und so ersholl während eines Zeitraums von einigen Minuten die Todten-
klage in die Runde. Denn darauf deutete ich es sofort, da ich mich durchs
Fenster sehend überzeugt hatte, daß der Hund, der unten am HauSeingang
heulte, von Niemand geschlagen wurde. Am andern Morgen wurde meine
Vermuthung bestätigt. Geräde in dem Zeitpunkt, als der Hund zu heulen
anfing, hatte der Todeskampf begonnen. Als ich diese meine Beobachtung
einem Herrn aus Sachsen erzählte , theilte mir derselbe ein Sprichwort
dortzulande mit: „Wenn der Hund abwärts heult, dann stirbt jemand,
wenn der Hund aufwärts heult, dann brennt'3.“ HN
Heisberi<kt. Nachdem ich seit dem 1. Dezember v. J. Jhr Woll-
regime angenommen habe, halte ich es für meine Pfliht Jhnen, sehr ge-
ehrter Herr, über meine hiebei gemachten Erfahrungen getreulich zu berichten.
Seit vielen Jahren ein nervöser Hypochonder litt ich gleichzeitig
an catarrhalischen Lungenaffektionen , Brennschmerz in der rechten Brust,
Brustmuskelrheumatismus, Magenkatarrh, Blasenkatarrh, alle 4--6 Wochen
Darm-Kolik mit unendlicher Gasansammlung, bei jedem Witterungswechsel
Husten und Schnupfen, förmliche Grippeanfälle, troßdem ich 25 Jahre
meinen Dienst in frischer Luft gethan häbe. Mein Dasein gestaltete sich
durch dieses fortwährende Kämpfen mit Krankheitserscheinungen bis zur Un-
erträglichfeit für mich und meine Umgebung. J< nahm meinen Abschied
und griff, nachdem ich von Jhrem Regime eingehende Kenntniß genommen -
hatte, zu dem leßten Rettungsanker, der Wolle. --
Jedes Jahr verschleuderte ich große Summen Geldes in allerlei
Bädern, die wohl scheinbare Besserung, nie aber eine Heilung zu bringen
vermochten.
Ih trage nunmehr seit 5 Monaten reine Wollkleidung, ohne die
geringste Baumwollenmischung, und bin bis jeht von sämmtlichen Leiden,
allerdings bis auf einzelne nervöse Erscheinungen, -- gänzlich befreit
worden. Kein Rheumati3mus, kein Brustschmerz, keine Kolik 2c. mehr.
I< bin ein anderer Mensch geworden, nicht mehr ängstlich und besorgt um
- das traurige I<, fürchte ich keine Anstrengung des Körper3, kein Wetter,