Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1883, Bd. 2, H. 1/15)

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2) Der Schlaf wurde ruhig und tief, da die früheren Beängstig- 
ungen mit Asthma fortfielen. Die öfters anderweitig erwähnten Träume 
in der Wolle hatte ich auch einige Male; sie sind indeß seit etwa vierzehn 
Tagen ganz fortgeblieben. 
3) Die Urinabsonderungen verbesserten sich fühlbar schon in den 
ersten Tagen, wurden reichlicher und flotter. 
4) Appetit und Verdauung veränderten sich merkwürdig schnell und 
vortheilhaft, indem die Auftreibung des Leibes nach den Mahlzeiten ver- 
schwand. J< konnte Alles essen und meine Mahlzeiten ohne Besorgniß 
verzehren. 
5) Wenn ich früher schon nach einer Cigarre Unlust fühlte, weiter 
zu raußen, weil die Mundhöhle verunreinigt war, so rauche ich jetzt so 
viel, als mir Spaß macht. Zunge und Gaumen bleiben überhaupt viel 
reiner als früher. 
6) J< hatte, namentlich Abends, oft an Anschwellungen der Adern 
in Verbindung mit zu großem Hißegefühl ohne plausibeln Grund gelitten, 
namentlich an den Armen. Diese Erscheinung hat sich bis jeht nicht wieder- 
holt und sind die Schwankungen des Pulses geringer. 
7) In den ersten ac<ht Tagen stellte sich während der Nacht in der 
Wolle sehr reichlich Schweiß ein. Jett bleibt derselbe meistens weg. 
8) Die hypochondrischen, durch keinen Willensakt zu bannenden Vor- 
stellungen sind völlig geschwunden und die Nerven ruhiger geworden. 
Namentlich. fühle ich mich von einem gewissen übereiligen Eifer beim Lesen 
oder sonstigen Geschäften befreit. 
9) Die Cirkulation des Blutes in die Fleisch- und Muskelpartieen 2c. 
hat sich sichtlich gebessert. Kleinere, aber zuweilen sehr unbequeme An- 
jhwellungen am Zahnfleisch sind in der Abnahme begriffen. | 
10) Der Leibgürtel hat sich in der von Ihnen geschilderten Weise 
auch bei mix für's Tiefathmen sehr bewährt. Nach Tische während der 
Verdauung wird er mir zuweilen etwas unbequem. 
11) Die Platinlampe bewährt sich höchst angenehm. 
12) Sehr wohlthätig erweist sich das Verdunsten der Körpernässe 
im Wollanzug. I< gab das frühere häufige Baden und starke Frottiren 
des Körpers mit Bürsten und Seife ohne Nachtheil auf, so daß sich die 
Morgentoilette sehr angenehm vereinfacht. 
13) Der Husten ist fortgeblieben. Die früher sehr starke Scleim- 
bildung im Halse hat nachgelassen, wenn sie auch nicht ganz beseitigt ist. 
Der vorhandene Schleim wirft sich ohne Mühe, namentlich Morgens und 
Abend3, aus. 
14) Bei anstrengender geistiger Arbeit fühlte ich früher oft einen 
unangenehmen Kopfschmerz. Derselbe ist ganz verschwunden. 
j 15) Seit über 20 Jahren fühlte ich oft beim Gehen und Reiten 
eimen manchmal unleidlich gesteigerten Schmerz unterhalb des Genics, 
rec<ht3 davon und links von dem rechten Schulterknochen. Dieser Schmerz 
ist bisher ganz fortgeblieben. 
Nach diesen möglichst kurz gehaltenen Darlegungen können Sie sich, 
sehr verehrter Herr Professor, auch ohne besondere Versicherung, wohl 
denken, mit welchem tiefen Dank Schreiber dieses Ihrer täglich gedenkt 
und wie fehr er zum Heile der Leidenden wünscht, daß Jhre wissenschaft- 
lichen Werke und praktischen Bemühungen immer noch größere Kreise in 
den Geistern schlagen mögen! G. W.
	        
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