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Fragekalfen.
E. A. in W. schreibt: Jh machte die Bemerkung, daß nicht nur allein
die Schweißabsonderung vollständig aufgehört hat, sondern auch die Harn-
absonderung eine bedeutend geringere geworden ist ; ich mußte sonst, so
lange ich denke, stets in der Nacht einmal aufstehen zum Zwecke der Harn-
entleerung -- auch das hat aufgehört und schwitzen thue ich bei der größten
Hiße und Anstrengung gar nicht mehr -=- dabei leide ich aber seit kurzer
Zeit an asthmatischen Beschwerden und fast möchte ich das in Zusammen-
hang bringen mit dem Aufhören oder do< Wenigerwerden der wässerigen
Ausscheidung und bitte ich, Herr Professor, gestüßt auf Jhre so reiche Er-
fahrung, mich darüber aufzuklären und zu beruhigen; ich. fühle mich sonst
jo wohl und müßte es ungeheuer bedauern, sollte mir die Wolle doch am
Ende nicht zuträglich sein.
Antwort: Die Veränderungen in Shweiß- und Harnobsonderungen
sind einfache Folge der in der Wolle bedeutend stärkeren unsichtbaren
Hautausdünstung. Jede Nacht einmal das Wasser zu lassen, ist für einen
mäßig trinkenden Menschen durchaus keine Nothwendigkeit. Ihre afthma-
tischen Beschwerden hängen sicher nicht mit der Veränderung der Ausschei-
dungen zusammen, fondern haben ihren Grund in irgend einem athem-
hemmenden Duft, der sich irgendwo in ihren Kleidungs- oder Bettstüken
eingenistet hat. Fahnden Sie auf schwarze und graue Objekte und be-
nüßen Sie fleißig Ozogen, so zweifle ich nicht am Erfolg.
Jocus.
An den woblwollenden Woll:Woller Herrn Professor
Dr. Gustav Jäger. Stuttgart.
Der Eine liebt ein Gläs8hen Wein, Mich ärgert nicht mehr jeder Ton,
Der Andere ein Dös<en fein, Auch besjre Stimme hab ich schon;
Der Dritte lobt 'ne gute Pfeife, Ja, dem ich meine Achtung zolle,
Der Vierte liebt das Obst, das reife, Das macht das Wohlgefühl in Wolle.
Der Fünfte trinkt gern gutes Bier, ze... .
Das Alles, ja, gefällt auch mir; Ih u der Tag. ZIN heiß,
Doch dem ich meine Achtung zolle, Ich. fühle fanmeiwn DIN Pweiß,
) ytung 3 |
Das ist das Wohlgefühl in Wolle Mir ift ganz gleich, obs regnet bald,
! gen) * Obs trüb und naß, ob bitterkalt,
Ich fürc<ht" nicht Gicht, noh Cholera,
J<h hab 'nen lieben Helfer da :
Ja, dem ich meine Achtung zolle,
Da3 ist das Wohlgefühl in Wolle.
Steig früh ich aus dem Wollbett frisch,
Bin munter ich gleich wie ein Fisch,
Geh an mein Werk mit Lust und Freud,
Frag nicht, wie ist das Wetter heut',
Ch., 20. Aug... 1883.
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A irf 4
nn).
Zesteliungen
auf die
Einbanddecke
erbitten wir unter gleichzeitiger Cin-
sendung von eine Mark (auch in
Postmarken) für das Exemplar, da-
mit die Zusendung mit Nr. 1 exr-
folgen kann.
zum
11. Jahrgang
W, Kohlhammer.