Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1883, Bd. 2, H. 1/15)

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regime wird jekt in allen homöopathischen Blättern empfohlen und von 
zahlreichen homöopathischen Aerzten acceptirt und ordinirt, natürlich 
nicht aus Gefälligkeit, sondern weil diese Fachleute sich von der Nich- 
tigkeit meiner Angaben überzeugten. 
I< kann nun -- wieder nicht aus bloser Gefälligkeit =- sondern 
weil ich jezt mehrfach Gelegenheit hatte, mich auch von der heilen- 
den Kraft richtig gewählter homöopathischer Arzneien zu überzeugen, 
meinen Lesern den Gebrauch homöopathischer Mittel bestens empfehlen, 
sei es zur Abkürzung und Beschleunigung der Wollkrisen, sei es zur 
Hebung der kleinen Leiden, die eben gelegentlich auch den bereits ge- 
heilten Wollenen befallen, da absolute Gesundheit nur dem Vogel in 
der Luft, dem =- man mag sagen was man will -- größten Meister- 
stü> der Schöpfung beschieden ist, nie den auf der schmußigen Erde 
wandelnden Zwei- und Vierfüßler-Thieren. =- So wird 3. B. in Folge 
des nassen Sommerwetter8 aus verschiedenen Gegenden Deutschlands 
der Ausbruch von Krankheiten bei Hasen und sonstigem Wild gemeldet. 
So wie die Sache heute bei der Homöopathie liegt, bedarf der 
Laie nicht blos den Rath eines erfahrenen Arztes, sondern er wird gut 
thun, sich eine populäre homöopathische Zeitschrift zu halten, und ich 
empfehle insbesondere das Organ der schwäbischen „Hahnemannia“, die 
„homöopathischen Monats5blätter“ (jährlich 2,50 X, Probe- 
nummern gratis und franco durch das Sekretariat der Hahnemannia, 
Stuttgart Friedrichsstraße 14) schon aus dem Grunde, weil seine ärzt- 
lichen Mitarbeiter alle auch mit dem Wollregime kuriren und ab und 
zu ihre Resultate dort niederlegen. 
Kleinere Mittheilungen. 
Der Wollgürtel. Hierüber erhalte ich von Hrn. Sch. in Annaberg 
(Sachsen) folgende Zuschrift: Gewiß interessirt es Sie, von einem lungen- 
kranken Wollenen wieder einmal etwas zu hören; diesmal gestatte ich mir, 
Fhnen Ciniges über meine Erfahrungen seit dem von Jhnen s. Zeit im 
Monatsblatte empfohlenen „Normalgürtel“ mitzutheilen. Durch die An- 
wendung desselben hatte auch ich erhofft, die Thätigkeit meiner kranken 
Lungentheile zu erhöhen; erfreulicherweise hat sich diese Erwartung bestätigt, 
da ich früher bei einer Wegsteigung von 1 : 5 höchstens fünf Minuten läng 
ununterbrochen gehen konnte, während ich jeßt 25-30 Minuten lang bei 
gleihem Tempo, ohne auszuruhen, laufe. Cinen großartigen Erfolg aber 
hat der Gürtel nach kaum einmonatliher Benüßung (jeht trage ich den- 
jelben seit 3 Monaten) bei einem lästigen Uebel, dem Erbrechen, bewirkt. 
Mit der Lungenkrankheit zugleich (vor ca. 3 Jahren) entstanden, besonders 
unmittelbar nach größeren Mahlzeiten, die heftigsten Brechanfälle. Je nach 
dem Grade der Bewegung trat das Erbrechen stärker oder s<hwäder auf, 
daher mußte ich immer 1--2 Stunden Mittag3öruhe halten. Dieses Uebel 
ist jeht gänzlich beseitigt, so daß ich nach dem Cjsen unbehindert fortar- 
beiten kann. Jn meinem sonstigen Befinden ist insofern eine Aenderung
	        

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