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„Rachdem ich im Januar d. J. mir die Freiheit genommen
hatte, Jhnen einen längeren Brief zu schreiben und in demselben meine
Erfahrungen mit der Wolle mitgetheilt, erlaube ich mir nun, in nach-
stehendem die Beobachtungen anzugeben, welche ich seit 7. Februar
1882, d. i. dem Termine, wo ich den Normal-Anzug acceptirte =
gemacht habe.
Sie sind abweichend von dem, was ich in Ihren Schriften bez.
von Erfahrungen Anderer gelesen habe und bin ich -- offen gestanden
-- selbst davon überrascht.
I< bemerke zuvor, daß ich bis jezt noch keine Normal-Scuhe
und Normal-Kragen annahm. Erstere nicht, weil ich zuvor den ziemlich
beträchtlichen Vorrath an Leder-Stiefeln abnußen will, letzteren nicht,
weil er in meiner sozialen Stellung als Beamter wirklich nicht geht,
denn ich glaube schon bemerkt zu haben, daß es meinen direkten Vor-
geseßten nicht angenehm ist, einen ihrer Unterstellten in einer so
„eigenthümlichen Uniform“ einhergehen zu sehen! (Gegen die so oft
wiederkehrende grundfalsche Anschauung, daß man gerade durch den
Wollkragen ein auffälliges Ausfehen bekomme, führe ich die Thatsache
an, daß ich bei meinen Vorträgen stets zu erklären gezwungen bin,
daß mein Kragen von Wolle ist, denn sonst werde ich regelmäßig der
Inkonsequenz beschuldigt, da die Leute den Kragen für leinen halten.
Jäger.)
Sei dem wie da wolle: ich hatte beschlossen, den Kampf für
meine Ueberzeugung zu wagen, denn ich bin nun einmal von der
Wahrhaftigkeit Ihrer Lehre überzeugt.
Aber wie schwer ist es, hier in Dr. damit durchzukommen!
I< habe außer Herrn L. hier noh Niemand gesehen, der auch
in der Tracht für Ihre Lehre ins Feld tritt.
Es ist merkwürdig: weder dieser Herr no<h ich hatten bis jekt
eine Krisis durc<zumachen.
I< befand mich in der Wolle ganz wohl, indeß die gefürchtete
Krisis trat nicht ein.
Das Ohrenklingen blieb gleich stark auch troß der angewendeten
homöopathischen Mittel; irgend eine andere Krankheit oder dergl. ver-
spürte ich eben nicht.
I< habe indeß bemerkt, daß ich in der Wolle eher noch schlechter
aussah als vorher. Wenn ich sage: no< schlechter, 10 meine ich, daß
ich im allgemeinen mehr blaß als roth aussehe.
Dieses blässere Aussehen in der Wolle schob ich auf die all-
gemeine richtigere Durchblutung. Ein Strammerwerden der Muskeln
und des Fleisches, sowie Röthung desselben habe ich biSher nicht
bemerkt. Denn wenn ich des Experimentiren:3 halber auf eine Woche
mal ein leinenes Hemd anzog, was ich, nota bene, erst jeßt that,
jo sah ich sofort frischer aus, ohne daß ich mich in irgend einer Weise
belästigt fühlte! (Die Bemerkung des Verfassers ist ganz richtig: die
Leinenkleidung verdrängte das Blut aus der Körperhaut nac<ß dem