Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1884, Bd. 3, H. 1/12)

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Cinna oder dem Santonin (Spezifikum des Wurmsamens) zuwenden. I< 
habe gefunden, daß die Krankheit5bilder, welche die physiologische Prüfung 
des Santonins an Gesunden ergiebt, sowie die toxikologischen Erscheinungen 
(Beides nah Husemann Arzneimittellehre und Toxikologie) sowie anderer- 
seits die Symptome der Askaridenbeschwerden oder überhaupt der Hel- 
miathiasis naß Niemeyer-Seiß (also die beiderseitigen Symptomen 
komplete nach zwei allopathischen Autoritäten ersten Rang3) sich gegenseitig 
fast wörtlich de>en., Woher also das antidotarische Verhältniß ?“ 
Hiezu bemerke ih (Jäger): diese Mittheilung gibt mir emen äußerst 
werthvollen. Einbli> in das Wesen der Parasitenvertreibung. Die Exr- 
klärung ist sehr einfa<: Die Krankheitserscheimungen, welche die Askariden 
hervorbringen , erzeugen sie durch, ihre Ausscheidungsstoffe, unter denen 
natürlich ihre Exkrementdüfte, resp. Verdauungsdüfte die wesentlichsten sind, 
und diese stellen für den Produzenten, d. h. den Wurm genau so da3 
Selbstgift vor, - wie e3 unsere Kothdüfte für uns thun. Wenn nun da3 
Spezifikum des Wurmsamens auf den Wirth des Wurmes genau so 
wirkt, wie das Wurmselbstgift, so wirkt es für den Wurm selbst ebenso 
als Eelstoff und Gift wie der eigene Kothduft. Deshalb vertreibt es ihn. 
Briefkalten. 
An Mr5. A. Sh. I< gebe zu, daß die Aufnahme des fraglichen Gedichtes 
in das Monatsblatt für Leute strengster Richtung nicht angenehm war, allein mein 
Blatt darf nicht so exklusiv und rein sachlich sein, daß es auf den Scherz ver- 
zichtet, wenn er' von einer Seite kommt, die so viel zur Förderung unserer gemein= 
schaftlichen Sache beiträgt. I< werde mich übrigens bemühen, mich weiter in'der 
Kunst auszubilden, es allen meinen Lesern recht zu machen, muß aber entschieden 
auf etwas Toleranz rechnen. 
Jocyus. 
Zwei Stegreifgedichte von O. S., verfaßt während des Abschiedstrunks 
nac< Dr. G. Jäger's Vorträgen in Hamburg-Altona : 
a 143 Klapphorn. 
Zwei Jäger giengen durch den Wald, 
Den Einen fror, denn es war kalt; 
Der Andre fühlt sich mollig, 
Seine Kleidung war rein wollig. 
5 gibt kein schön'res Leben 
Als das Jägerleben ' 
Wie es Herr Professor Jäger schuf, 
Sich in Wolle kleiden, 
Die Erkältung meiden 
Ist ein schöner, herrlicher Beruf! 
Weißes Leinen lassen, . 
Schwarze Fräke hassen, 
"Vorwärts für Gesundheit ungestüm. 
Des Normalkleids Schöne, 
Tragt es Deutschland's Söhne, 
Und Ihr habt ein deutsches Nationalkostüm.
	        
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