Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1884, Bd. 3, H. 1/12)

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wissenschaftlihe Streben sich in die dürre Wüste unfruchtbarer Vielwisserei 
und unpraktischer, haltloser Spekulation verliert.“ 
Briefkasten. 
Abonnentin aus England. Kopfkissen und Pliümeaushläuc<he aus 
Naturleder (Gemse, Reh oder Schaf) sind ausgezeichnet. 
Herrn Stern in Wien, Sie senden mir Nr. 58 der Presse mit einem 
Feuilleton von Dr. R. Niemeyer über „Erkältung“, mit der Bitte, den darin 
enthaltenen Angriff auf das Wollregime zurückzuweisen. J<h habe in den früheren 
Nummern des Monatsblatt8 mich meiner Ansicht nah zur Genüge mit Herrn 
Niemeyer beschäftigt, so daß ich mich auf Folgendes beschränke: Herr N. sett 
sein früher befolgtes System, mit Unwahrheiten gegen mich zu kämpfen, auch hier 
unverfroren fort, mit zwei neuen Unwahrheiten. Erstens sagt er: „dem sogenannten 
Wollregime muß, wenn man auch im Prinzip darin mehr eine industrielle, als 
wissenschaftlich berechtigte Neuerung erkennt, doch das unbewußte Gute nachgesagt 
werden, daß es zur Ablegung zweier gesundheitswidriger, nur zum „Staate“ 
getragener Stücke, der gestärkten Hemdbrust und der Weste anleitet.“ Wer meine 
Schriften gelesen und meine Vorträge gehört, weiß, daß diese Consequenz keine 
„unbewußte“ sondern aus sachlichen und theoretischen Gründen eine ausführlich 
bewiesene ist. Zweitens sagt er: „andererseits hat der Stuttgarter Scneiderkönig 
zu dem Mißverständniß Anlaß gegeben, daß Wolle auf bloßem Leibe auch dany 
das Zuträglichste, wenn man Hemdbrust, Weste, No> und Ueberzieher dabei an- 
behält.“ Thatsache ist, daß mein ganzes Wollregime die Bekämpfung gerade 
dieses Mißbrauchs ist, nämlich unten Wolle und oben gemischte Kleidung zu 
tragen. J<h kann nicht glauben, daß Herrn Niemeyer's Intelligenz nicht 
soweit reicht, das zu verstehen; er muß also Gründe haben, es nicht verstehen zu 
wollen, und an dem scheitert natürlich jede Belehrung. 
Herrn Lehmann in Brunn a, G. Sie schreiben: „In Nr. 1 Ihres 
Monatsblatts bieten Sie Ihren Lesern als „Neujahr3präsent“ Anleitung 
zum Waschen. -- I< erlaube mir dieselbe etwas zu ergänzen : Bei jeder generellen 
Waschung, namentlich bei solchen mit kaltem Wasser, beginne man mit dem Waschen 
der Füße nnd ende mit dem Waschen des Kopfes. Die einzelnen Glieder werden 
in derselben Reihenfolge, wie sie gewaschen wurden, auch abgetro>net. =- Bei dieser 
Art der Waschung wird Blutandrang zum Kopf und ein Erkalten der Hände und 
FÜße vermieden. =- Die Engländer pflegen in dieser Art ihre täglichen kalten 
Was<ungen vorzunehmen und befinden sich sehr wohl dabei.“ 
„Eine fehlerhafte Blutvertheilung läßt sich am einfachsten durch entsprechende 
Bewegungen korrigiren. Blutandrang zum Kopf bei kalten Händen, durch Reiben 
der flachen Hände an einander bei ausgestreten Armen (siehe Schrebers Zimmer- 
gymnastik). Hohle Zähne aber müssen, um sie zu konserviren, plombirt werden 
und sind dann nicht mehr schmerzhaft.“ 
Hiezu bemerke ich, daß ich mit dieser Waschmethode des Gesammtkörpers 
übereinstimme, vorausgesezt, daß ihr die für die Wollenen nöthige Einfettung 
folgt. Ueber das Plombiren der Zähne bin ich anderer Ansicht. Das Plombiren 
hat seine Vortheile, aber auch seine Nachtheile, z. B. Goldplomben bringen bei 
manchen Personen Symptome hervor, die nichts anderes als Goldvergiftung sind, 
und Eines weiß ich bestimmt: während mir früher hohle Zähne immer von Zeit 
zu Zeit Zahnschmerzen brachten, haben mir die 2 hohlen Zähne, die ich besiße, 
seit Durchführung des Wollregimes blos noh selten lästige Gefühle, nie aber mehr 
Schmerzen verursacht. Seit Einführung des Waschregimes sind sie gänzlich gefühl- 
lo38. Bei meiner Familie ist es ähnlich. 
: I< erhalte folgende 2 Mittheilungen mit ver“ Anfrägepnob dieselben" aus 
meiner Seelenlehre zu erklären: 1. Jn einer Pfarrei herrscht der allgemeine aber- 
gläubische Gebrauch, daß man dem Verstorbenen den Löffel mit. in das Grab 
Fortsekinguinnber Beiläge:
	        

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