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gur Sympathie. Herr C. M. in Charlottenburg schreibt: „ZU
vem Kapitel vom weiblichen Arzte kann ich den Beitrag liefern, daß 1ch
mich betreffs der Zähne, mit denen ich viel zu schaffen habe, nur von einer
mir sehr sympathischen Dame behandeln lasse. Es ist das ein wahres
Vergnügen im Gegensaß zu so einer männlichen Tate, so beruhigend, daß
ich schon bei ziemlich unangenehmen Prozeduren eingeschlafen bin. -- Das
Zahnziehen selbst besorgt ihr Mann. Kommt er mir mit seiner Faust unter
die Nase, so ist die nervöse Gereiztheit fertig.
Ferner möchte ich bemerken, was Jhnen vielleicht auch shon bekannt
ist, daß man bei mir zu Hause, auf dem Lande, den von einem Hunde
Gebissenen Haare des betreffenden Hundes auf die Wunde legt. =- J< selbst
wurde als Junge von einem sehr bösen Hunde einmal bedenklich in die
Wade gebissen und mit diesem einfachen Mittel erfolgreich behandelt. =-
Man räth auch Jemand, der einen Kater hat, scherzweise „Hundehaare
aufzulegen“ (ganz gebräuchlich), d. h. von neuem zu trinken.“
Zeugniß. Die Tricotwaarenfabrikanten W. Benger Söhne in
Stuttgart legten kürzlich ihre Wollfabrikate der Königlichen Hygienischen
Gesellschaft in Mailand zur Prüfung vor, worauf denselben nachfolgende
Begutachtung zuging:
Königl. "talienische
Hygienisc2 Gesellshaft Mailand, 3. November 1883.
Mailand.
Die unterzeichnete Direktion hat die ihr als Muster vorgelegten,
nach den Anordnungen des Herrn Prof. Dr. Jäger verfertigten Wolltrico-
tagen in Augenschein genommen, und ist nach getroffener Durchsicht zur
Ueberzeugung gelangt, daß man in Anbetracht der hiezu verwendeten
Schafwolle und der vorzüglichen Qualität der Stoffe, diese nach System
Prof. Jäger confektionirten Artikel als sanitärische und hygienische Be-
kleidungen betrachten kann.
E53 wäre der Direction sehr erwünscht, wenn Sie in dem Museum
der Gesellschaft einen Schaukasten mit einigen dieser Artikel anbringen
würden, damit sich die Besucher einen klaren Begriff davon machen und
deren Nüblichkeit besser beurtheilen können.
Mit größter Hochachtung
Der Director des Museums: Der Präsident: Der Secretär:
Dr. G. Sapolini, R. Zuchi. G. Pini.
Leibarzt Sr. Majestät des Königs von
Italien.
Die L'ifen des Meisters. In ein Stuttgarter Normalgeschäft kam
fürzlih ein „err, um sich ein Paar Wollhemden machen zu lassen; sie
jollten zwar den normalen Schnitt haben, aber aus einem Stoff sein, von dem
ihm sein Arzt (einer der bekanntesten Stuttgarter Aerzte) ein Muster ein-
gehändigt habe, mit dem Bemerken, diesen Stoff führe der Kaufmann X.
Das vorgewiesene Muster war ein gewöhnlicher Flanell, über den sich der
Inhaber des Normalgeschäfts sofort dahin äußerte, daß ein Hemd aus
solchem Stoff schon in der ersten Wäsche bis zur Untragbarkeit ein-
schrumpfen werde; er würde ein Jäger'sches Normalhemd empfehlen , sei
jedoch bereit, das Hemd zu fertigen, wenn ihm der Kunde den Stoff ein-
fende. Letterer bestand auf seinem Wunsche im Hinbli> auf die. ausdrüc-