Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1884, Bd. 3, H. 1/12)

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Weltverbess'rer giebt's zwar viele, D'rauf erhob sich ein Spektakel = 
Die da all* mit Stumpf und Stiele, Seelenriecher ! Nehmt den Bakel, 
Alles ändern möchten -- wie? Schrie erbost die ganze Welt. -=- 
Dennoch bleibt's bei Theorie, Was will dieser woll'ne Held ? == 
Bei dem alten Elend. Schlagt ihn auf die Schnute! = 
Zu des Jammers jähem Ende Do< der kannte keinen Schrecken, 
(Fin Professor war behende, Er blieb in dem Wollro> ste>en, 
Saß auf Stuttgart's hoher Sc<ul', Und verlacht die Schreier kühn. 
Sann auf Rettung und verful Wir als Jünger mit ihm zieh'n 
Fndlich auf die Nase. = Weil wir's ausprobiret. 
Kinder, sprach der zweite Luther, Hat uns Jäger nicht gegeben 
Riecht doc< euer Unterfutter. Allen wieder Lust am Leben ? 
Seht dort sitzt Beelzebub. Darum fröhlich tanzen wir 
Darum seid auf eurer Hut; Heute in dem Saale hier 
Er stinkt ganz unbändig. Sind auc flott zur Arbeit. = 
Wie ihr treibet aus den Teufel. Jäger haben wir's zu danken 
Drüber bin ich außer Zweifel. Mög' die Welt sich noch so zanken 
Tragt nur Wolle rein und echt, Auch jetzt um sein Anthropin 
Euch wird nimmermehr dann schlecht. Uns die Wangen heit'rer blüh'n. 
Auch hilft Ozogenium. Laut ruft: Hoch dem Jäger! 
Wer dies Liedlein hat gesungen. 
In der Woll' ist's ihm gelungen. 
Denn in Wolle ward er frei 
Von der Pessimisterei. 
Ho<h die Jägerianer! u. R. M 
Neue Anthropinsorten. 
Als Nr. 7 habe ich diejenige Anthropinsorte  ausgegeben, welche 
ich bei allen meinen Weinproben zum Riechexperiment benüßt habe. Die- 
selbe verleiht dem Wein unter Abschwächung des eigentlichen Weingeruchs 
ein zartes feines Bouquet. Die Wirkung beim Trinken besteht darin, 
daß man lustig, gesprächig, aber nicht berauscht wird. Das Anthropin 
stammt von Mädchen. 
Als Anthropin Nr. 8 gebe ich ein Herzmittel hinaus, stammend 
von einem Manne mittleren Alters und, wie aus Nachstehendem ersichtlich, 
wirlsam für beide Geschlechter. Herx P. W. aus Berlin schreibt über 
asjelbe: 
„Von allen Sorten, welche ich bisher probirt habe, wirkt dies am 
meisten sympathisch auf mich, und ist der Erfolg auf mein Allgemeinbe- 
finden ein ganz vorzüglicher. Es kommt mir vor, als sei mein Kraft- 
gefühl gehoben , die Laune gebessert, vas Muthgefühl bedeutend gewedt. 
Während ich sonst nach Tisch von Müdigkeit befallen, den kurzen Schlaf 
nicht entbehren konnte, ist derselbe seit Dienstag ausgeblieben. Wenn 
auch hierauf vielleicht eine Reise, welche ich am Dienstag bis Freitag nach 
Sclesien unternahm, nicht ohne Einfluß gewesen, so steht doch fest, daß 
4 gar fein Bedürfniß zum schlafen“ hatte, was sonst doch der Fall war, 
as nun speziell das Herz anbetrifst, so war mir's schon am Montag, 
wie ich Ihnen mittheilte, aufgefallen, daß mir das Herz im wahren Sinne
	        

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