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Wo ein Sieg erfochten wird, gibt e3 natürlich auch Geschlagene
und die Stärfe des Wuthgeheuls derselben steht in geradem Verhält-
niß zu der Größe des Siegs. Auch in dieser Beziehung bringt die
„Allgemeine medizinische Zeitung“ , die sih zum Sprachrohr eines
Geschlagenen hergab, einen an Kraft des AusSdru>s pompösen Beweis
in Form eines wuthschnaubenden von Jnvektiven und Lügen stroßen-
den Berichts , mit dessen Wiedergabe ich natürlich unser Blatt nicht
besudeln will. Nur die Naivität und Wuthverblendung, mit der sich
dieser geschlagene Mann in die Karten blicken läßt, will ich hier fest-
nageln : Er nennt mich einmal über das andere „Spekulant“, „Commis
voyageur“ und Vehnliches und beweist damit, daß er meinen Vor-
trag nicht o!3 “olehrter und GesundheitShüter anhörte, sondern ledig-
lich als „“ oschäfts8mann“ an's Geschäft dachte. So ist denn auch
der ganzs "ri<t durchaus im Tone des Wuthschreies gehalten, mit
dem en * * Jäftsmann einen plößlich auftauchenden ihm sehr gefähr-
lichen Fontarrenten begrüßt. Nun das Tublikum weiß, daß nur der
schim :, dor verspielt hat und = uy acceptire den Vergleich =
zwisc 1 zwei Spekulanten gestellt, von denen der eine um gutes Geld
gute Waare vorkauft und gratis heilt, während der andere um sc<hweres
Geld nichts spendot als leeren Trost und unwirksame Arzneien, mit
denen man stets Gefahr läuft, sich zu vergiften, wird bald heraus-
finden, bei wem es besser fährt. Ob dieses ärztliche Fachblatt von
seinen Lesern viel Dank ernten wird, daß es so nat sich auf die
Seite der -- wie ich anzunehmen Ursache habe wenigen -- Aerzte
stellt, welche hygienische Fragen nur vom Standpunkt ihres Geschäfts-
interesses beurtheilen, möchte ich bezweifeln.
Veber das Gala-Normal-Kostüm, das ih am Scluß meines
Vortrags demonstrirte und an der nur die Pludderhose der Renaissance-
tra<t neu war, werde ich in einer späteren Nummer des Blattes
mich äußern. Jäger.
Die Preise der Rormal-Bekleidungsgegenstände.
Aus den Kreisen der Wollenen und solchen die e8 werden wollen,
wiederholen sich fortwährend Klagen, daß die Normalbekleidung so viele
Kosten verursache. Die Objekte sollten billiger geliefert werden können.
Hierüber möchte ih mich einmal ausführlicher äußern.
Daß die Objekte, namentlich die Oberkleiderstoffe , theurer sind
als die biSher üblichen Tuche, Buxkinge 2c.- ist vollkommen richtig,
dagegen ist ein Normalbett billiger als ein gewöhnliches Bett, und
die Unterfleider, die an Haltbarkeit den besten englischen Flanellen
nicht nachgeben , sind bedeutend billiger, als leßtere, natürlich aber
theurer, als ein baumwollenes Hemd, also im Großen und Ganzen
wird eine Ausrüstung mit Normalobjekten nicht viel mehr kosten, als
eine sol<he mit den gewöhnlichen Gegenständen.