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blieb seinem Vorsaß so getreu, daß er ganze 46 Tage lang nicht die geringste
Speise zu sich nahm. Und merkwürdig war es, daß dieser sonst äußerst
reinliche Mann die ganze Zeit seiner Fasten über einen sehr üblen Geruch
von sich gab.“
Daß Hundsfett ein sehr beliebtes Volksmittel bei Schwindsucht ist,
ist eine bekannte Geschichte, und dies kann natürlich, wenn die Sache wirk-
sam ist, nur von dem spezifischen Duft des Hundes ausgehen. Nun wird
mir folgende Notiz aus „Fundgrube“ 10. Jahrgang 1. Heft eingesendet :
ECine Kur der Schwindsucht mit Hunden. -- Ein amerika-
nishes Blatt, die „Detroit Free Press“ , enthält folgenden Artikel: „Ein
geachteter Bürger von Genesee, N.-Y., hat sein Leben auf Kosten des Hunde-
geschle<hts verlängert. Vor zwei oder drei Jahren begann der fragliche
Herr, der nach den ärztlichen Aussprüchen sich in einem vorgerückten Zustand
der Schwindsucht befand, seinen Lieblingshund zu sich ins Bett zu nehmen.
Der Hund zeigte darauf sehr bald unverkennbare Symptome von Lungen-
leiden, hustete fortwährend und starb endlih. Der Herr schaffte sich dann
wieder einen andern Hund an und ließ ihn eine Zeit lang bei sich schlafen,
als dieses Thier ebenfalls der Krankheit zum Opfer fiel. Ein dritter Hund
ward angeschafft, mit dem der Mann jett zusammen sc<läft. Die Gesund-
heit des gedachten Herrn hat sich in der leßten Zeit zusehends gebessert
und er befindet sich jeht wohler als seit Jahren. Wenn nöthig kann der
Name desselben genannt werden.“ G. B.
Jäger: Diese Mittheilung stimmt zu meiner Vermuthung, daß es
der Duft ist. Auffällig ist auf den ersten Blik, daß der Hund dabei selbst
die Schwindsucht bekommt, und doc<h gibt das Konzentrationsgeseß (siehe
erster Jahrgang des Monatsblattes wissenschaftliche Beilage zu Nr. - 11)
auch hierüber Aufschluß: „Verdünnte und konzentrirte Arzneistoffe sind in
ihren Wirkungen auf lebende Körper geradezu entgegengeseßt.
„3m Hundsfett und der Atmosphäre des Hundes ist der Hundeduft
homöopathisch verdünnt; im Körper des Hundes konzentrirt.
Bettstellung. Wiederholt habe ich darauf aufmerksam gemacht, daß
das offene Schlafzimmerfenster seine volle Wirkung erst dann entfaltet, wenn
der Kopf am Fenster liegt. Mein Sohn mußte mit Beginn des Semesters
sein Bett im Hintergrund des Zimmers aufstellen, da zwischen Fenster und
Ofen nicht genügend Plat für das Bett war. Als er in die Ferien kam,
beklagte er sich, daß er troß offenem Fenster schwer oder unruhig schlafe,
und Morgens oft einen schweren Kopf habe. J< gab Auftrag durch einen
doppelten Ofenschirm die Stellung des Bettes zwischen Fenster und Ofen
zu ermöglichen. Ueber- den Erfolg schreibt mir mein Sohn:
„Die jehige Stellung meines Bettes, das Kopfende unmittelbar am
Fenster, ist unbezahlbar. Wenn ich so in meinem Kameelhaarschlafsac> ste>e
und mir die frische Nekarluft über den Kopf streicht, ist es mix so ur-
behaglich, wie nie zuvor. Ein Hauptgenuß war es kürzlich für mich, als
nach dem letzten Kneiptag mir ein feiner Regen Nachts so leicht über meinen
etwas heißen Kopf sprühte, was eine kolossal erfrischende Wirkung ausübte.
Antenjammer kenne ich gar nicht mehr; derselbe macht sich höchstens noh
in einem leichten Datterich am andern Morgen bemerklich, ohne den sonst
unvermeidlichen lästigen Dikopf. Soviel über das offene Fenster im All-
gemeinen und den IRT im Besondern.“
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