4)
Fritz Reuter's Kenntnisse. der Duft-Seele. a) Ut mine Stromtid
1. Theil, pag. 120: „wenn er so recht verdrießlich in dem Sophae> saß
und nach den Fliegen sc<lug.“ Er wußte also, daß Stinkmalice die Fliegen
anzieht, mithin riechbar ist. -- b) daselbst pag. 106: „wenn ich das infame
Podagra habe, und Nichts thue, als daß ich mir die verfluchten sakrament-
schen Fliegen aus das Gesicht. . .“ Er wußte also, daß Krankheit die Fliegen
anzieht, mithin wieder riechbar ist. =- c) pag. 208. läßt er Braesig sprechen,
der von der Wasserkunst (Wasserheilanstalt) zurükkommt: „sieh die frische
Luft theilt sih in 3 Theile, in den sauren Stoff, in den Stinkstoff und
in die schwarze Kohlensäure . . . . . - - die menschliche Natur, wenn sie
in der frischen Luft geht, nimmt durch die gewöhnliche gebräuchliche Luft-
röhre die schwarze Kohlensäure und den Stinkstoff in sich auf, die sie beide
nicht vertragen kann, und da kommt nun die Wasserkunst und schafft ihr
diese beiden abscheulichen Dünste vom Halse, indem daß der saure Stoff
in dem Pumpenwasser dir die schwarze Kohlensäure festmacht , und der
wässerige Stoff dir den Stinkstoff mit Schwißen aus dem Leibe treibt . . .
sieh, den 'rausgetriebenen Stinkstoff habe ich bei's Schwitzen selbst gerochen.“
Also Friz Reuter kennt die Riechbarkeit der Krankheit und daß Heil-
ung Austreibung eines Stinkstoffs ist. =- d) pag. 17. „vom Feld herüber
schlug die Wachtel ihren Schlag und der Wachtelkönig rief seinen Regenruf,
und sachte fallen die ersten Tropfen auf die durstige Erd, und die ließ zum
Dank für die Gabe den schönsten Geruch aufsteigen, den der Akersmann
kennt, den Erddunst, in dem aller Segen für seine Mühe und Arbeit
shwimmt.“ -- Also Fritz Reuter kennt auch die Seele der Landwirthschaft,
d. h. daß das Duftende im Boden auch da3 Treibende ist.
Ohst und Wolle. Ein Eingesendet lautet: „Jn Amerika hat man
die Erfahrung gemacht, daß die Reife des Obstes durch Verpacken in Wolle
oder Wollenzeuge beschleunigt, dagegen durch Einwikeln in Baumwollen-
watte verzögert wird. Diese Erfahrung ist für die Aufbewahrung des
Obstes von besonderem Werth. Die Baumwolle scheint übrigens mancherlei
konservirende Eigenschaften zu besiten, welche zur Zeit zu wenig bekannt
sind.“
Kameelwolle und Ohrensausen. Herr Stadtthierarzt Saur theilt
mir mit, daß er durch Einstopfen von Kameelwolle in das Ohr sein äußerst
lästiges Ohrensausen sofort sistirte.
Lessing über die Duft-Seele. Auf Lukrin's Grab:
Welch' tödtender Gestank hier, wo Lukrin begraben,
Der unbarmherzige Filz! =- Ih glaube gar, sie haben
Des Wucherers Seele mit begraben. G-Bi- atud: Ing.
Briefkalten.
HerrnG.K. in H. In dem Burk'schen Ozogen sind zunächst nur diverse
ätherische Oele und Essigäther enthalten, das Ozon bildet sich erst beim Verdunsten.
Ueber das Rezept des Ozogen's weiß ich nicht das volle Detail; es genügt mir
auch vollständig die Konstatirung seiner Wirksamkeit.
I< benüße diese Gelegenheit, um Sie und alle Leser vor den allerwärts
auftauchenden Nachpfuschungen des Ozogen zu warnen, da mir derartiges ganz
Abscheuli<hes in die Hände gekommen ist.
„X“