Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1892, Bd. 11, H. 1/12)

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beide Männer: Ju Europa ist die Homöopathie wie der Heilmagne- 
tigmus sehr rasch von den entgegenstrebenden Mächten zu Boden ge- 
wor**1 und wenn auch nicht vernichtet, doh so geknebelt worden, daß sie zwar 
nig, sterben aber auch nicht leben kann. Zn Amerika dagegen und 
eben» auch durch die Thätigkeit der Missionare auf dem nichteuro- 
päis-. m Gebiet der alten Welt hat sie sich zu einer zwar nicht un- 
angeso<tenen. aber unbesiegbaren, stetig steigenden Macht entwidelt, ohne 
jeden Rück] 
I iußergebnis : der beklagenswerte Zustand unserer orga- 
nisti" "> anre liegt niht notwendig in der Natur der Sache, sondern 
auß.“ ", * den Verhältnissen unserer europäischen Kulturländer, 
und es a. : bereits angedeutet, welche das sind, d. h. Alles, was 
hier 1 Betracht kommt, kann in diesen Zeilen nicht erschöpfend be- 
handett werden, aber eine Hauptwurzel des Uebels kann und foll hier 
blosögelegt werden. Sie liegt einfach darin, daß wir die Unterrichtung 
der Leute im organistishen Wissen und Können in unglaublich ver- 
kehrter Weise vornehmen. 
Der eine oder andere Leser wird vielleicht denken : „Was soll 
das *"natsblatt, dessen Aufgabe Gesundheitspflege und Lebenslehre 
ist, wm Unterrichtsfragen ? Die gehören doch nicht hieher !" denen ant- 
worte ( 
Zd mehr ars zwanzig Jahren bemühe ich mich, Hörern und 
im : „ort und Shrift nicht blos richtigere Anschauungen über 
Dus - dens, sondern ein richtigeres Handeln auf diesem Ge- 
bre: * -.. m und dabei habe ic) zur Genüge die Erfahrung ge- 
mac 3 „vernis, das sich der Verbreitung besserer, gesün- 
dere „1 „weynbaiten und Lebensgebräuche entgegenstellt , liegt in 
un: *"' „rkchrten Schulung. Sie ist es, die die Köpfe hart und die 
Sm „mr f macht und bewirkt, daß man die klarsten, einleuhtendsten 
Sa“, tauben Thren predigt und daß, wenn irgendwo einer eine 
gute Aussaat macht, sofort Dußende emsig bemüht sind, Unkraut dar- 
unter zu mischen, das die gesunde Saat zu ersti>ken droht. Wer einen 
Acker bebauen will, der muß ihn allerdings mit Saat bestellen , allein 
damit ist es leider nicht gethan : wer nicht nach der Saat mit fester 
Faust das Unkraut ausrauft, wo immer es sich zeigt, und es bis auf 
seine leßten Wurzeln verfolgt, kann leicht mehr Disteln als Weizen 
ernten. 
b) Die Schule. 
Gleichnisse hinken immer, aber nichtsdestoweniger sind sie das 
beste Lalfsmittel zur Belehrung und der größte Lehrmeister der Welt, 
der Stifter der <ristlihen Neligion, erzielte und erzielt heute noh, den 
Haupterfolg bei der Belehrung der Menschheit mit seinen Gleichnissen. 
Deshalb erlaube ich mir als erstes Gleichnis eben die <hristliche: Religion 
herbeizuziehen,
	        

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