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stellung betrifft, daß die Kleidung den natürlichen Haarwuchs des mensch-
lihen Körpers verschwinden gema<t habe, so ist dies meiner Ansicht nach
entschieden unrichtig; denn die naten Völker sind nicht behaarter, als z. B.
die Europäer, im Gegenteil; wollte man dagegen einwenden, die Vorfahren
ver heute na>t gehenden Menschen haben sich bekleidet und dadurc< ihren
natürlichen Pelz verloren, so wäre dagegen zu erwidern : einmal ist dies
gar niTt bewiesen und nicht einmal wahrscheinlih, daß jene Vorfahren
sich bekieidet haben, und sodann müßte, wenn der Polz durch die Kleidung
verloren gegangen wäre, nach Ablegung der Kleidung im Laufe der Zeit der
Relz wenigstens teilweise wieder gewachsen sein, und dies ist niht der Fall,
wie die tro"'**en Völker beweisen.
* vauptsache aber hat Krohn Recht, nämlich daß die Kleidun,
natürl 2 falsche Kleidung, Ursache vielen Elends ist und daß, wo das
Klima . -rlaubt, die „afrikanische Normaltracht“ gesundheitlich die beste
Kleidun? wäre.
< ) kann bier füglich eine diesbezüglihe, von Lefreundeter Seite
mir zvo- ">=" 2merkung über den Einfluß der Kleidung bei
wild" - "aften anreihen.
aj. dvd * "civung bei wilden Völkerschaften.
Da“ “hstammuna des 2""nschen Band 1, Seite 2'2 +.) spricht von
vv vm: * dar Maoris auf Neuseeland und stellt als deren Hauptur-
sac? verminderte Fruchtbarkeit auf , daneben große Sterblichkeit bei Er-
wachsenen und ganz besonders bei Kindern. Die Ursache dieser Factoren
wiederum suchen die Maoris selbst in der Einführung neuer Nahrung und
ver Fleidung. So ein Wilder weiß besser, was ihm bekommt, als die,
wel8» ';m die Zivilisation bringen ! Der Bischof Patteson giebt an,
daß vie Melanesier auf den neuen Hebriden und den benachbarten Archipelexrw
in einem ganz außerordentlihen Grade an Krankheit litten und in großer
Zahl umkamen, als sie nach Neuseeland, der Norfolkinsel und anderen ge
sunden Orten gebracht wurden, um zu Missionaren erzogen zu werden.
Die gleihe Wahrnehmung wurde überall gemacht, wo die Missionare den
Wilden die Kleidung aufzwangen, bei der immer der Kattun die Haupt-
rolle spielt.
Bön der Naturforsherversammlung in Halle.
An 921 Septi-vör. J8: würde die lezte Versammlung deutscher
Naturforscher und Aerzte durch einen Vortrag des Wiener Professors Noth-
nagel eingeleitet, von dem ein kurzes Referat (Voss. Zeitung vom 22. Sept.)
zu bringen wir uns nicht versagen können. Es lautet folgendermaßen :
„Den ersten Bortrag hielt Professor Nothnagel - Wien über die
Grenzen do 8 [kunst. „Kranksein ist Leben unter veränderten Be-
din ungen“; dieser Ausspruh Vir<ows führte zu der Frage : Was heißt
eilen? Die Antwort laute, die veränderten Gewebe zur histologischen, die
ge] rten Funktionen zur znniglogischen Norm zurücfähren , das gesunde
Berhatinis Zwisehen den Aufgaben und Leistungen des Organismus wieder
herstellen. Redner ging nun im Einzelnen 4 vie Möglichkeiten ein, bei
den zahlreichen fraufhasten Affektionen des Körpers eine wirkliche Heilung
in jenem Sinne zu erzielen, um darzuthun, daß diese Möglichkeiten nicht nur