Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1892, Bd. 11, H. 1/12)

werden sie schlechter und kommen dann mit der Klage, sie hätten sich 
wohl erkältet, wüßten aber eigentlich nicht rec<ht wo. 
Vo eines Umstandes muß im Erwähnung thun, der Ihnen 
vielle:%t auch bei der Aufzählung meiner Krankheitsfälle aufgefallen 
ist: t + vorbältniämäßig größere Zahl von leichten Fällen in der zweiten 
Abteitun > müßen der dritten. - Dies kommt. daher, daß ich in diesen 
Fällen n.., 16: * Tputum bekommen konnte, und 93 war mir eine 
desto größere Gepy><huung zu sehen, daß ich hier mit der Homöopathie 
allein recht gute Erfolge in 6 bis 3--12 Wochen erzielte , auf einem 
Gebiete , welches als das geeignetste für das Ko<'sche Heilmittel an- 
gesprochen wird. Daß in den s<hwereren Fällen troß unserer ver- 
besserten 8?ethoven nicht mehr Erfolg verzeichnet werden kann, rührt 
zum grow" Toil von einer leidigen Gewohnheit der Patienten her, 
daß sie siHh py» s-hen lassen, wenn es ihnen längere Zeit recht s<lecht 
gegana“ »*, d- ! sis eine methodisch fortgeseßte Kur bei relativem 
Wohlb-jinvein 5 wenig sd äßen. 
MWojna Gopren! Einen Vorwurf mußte ich schon öfter über mich 
ergehen 195: -. meine Versuche seien ja gar keine reinen. Nun, die 
der zwel. 1" teilung sind ganz reine und die der dritten Abteilung 
waren | + i1 den ersten Wochen der Behandlung ebenfalls nur mit 
homöo"*"" en Mitteln behandelt , sodaß der Einfluß des Autotuber- 
fulin“ - nau abgewogen werden konnte. Wenn eine Patientin 
mit 3 Hälfte des linken oberen Lungenlappens ausgedehnten 
Tao mwvtgmen. und andauerndem allerdings geringem , hektischem 
aw, ws > vorher in circa 10 Wochen mit wechselnden Verdün- 
.- = zw“ hen wit nur recht mäßigem Erfolg behandelt wörden 
“1 täöraen Einnehmen ihres Autotuberkulins in der 200.00 
| * Anten Argent. mir freudestrahlend mitteilt : „So eine 
2 ih noh nie gehabt,“ wenn das Fieber in dieser 
EE wenn eine sichtbare Körperzunahme eingetreten ist, da 
m os „rzeugt sein, daß dies eine Autotuberkulinwirkung war! 
np 1 3 nur ein Beispiel für viele. Hätte ich ein Spital zur 
Vopüayy > würde ich ganz reine Versuche sicher auch angestellt 
haben, 0% - i< meine Patienten teilweise nur alle 4 Wochen sehen 
konnte, vor“ sich von selbst, solhe Experimente anzustellen. 
Und %. „nes: Gar mancher hat mir schon entgegengehalten, 
die Anwendur; 223 Ison sei niC* 9omöopathisch , da es vorher nicht 
am Csunden geprüpte sei. Allce“*:ngs = aber meine Meinung ist 
die: Das Autoison ist die genaueste am Gesunden geprüfte Arznei, da 
der Patient an sich selbst die freilich unerwünschte Prüfung gemacht 
hat. Beim Ko schen Heilmittel, bei der Pasteurschen Vaccine, bei der 
Impflymphe ist es etwas anderes, das sind Kunstprodukte, deren feinere 
Wirkungen unbekannt sind. Etwas in seiner Wirkung Bekanntes also 
ist das Autoison und etwas Ungefährlihes auch, wenn es in genügen 
der Verdünnung andewandt wird nach alt Hahnemann sher Vorschrift,
	        
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