Sradmann, Pflanzenwelt.
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der heute in den Talfohlen feinen vornehmften Standort befißt.
Ausgedehntere Auenwaldungen Haben fich innerhalb Württembergs
nur auf wenigen Streden erhalten: an der IMer, an der Donau
von der IMermündung abwärts, an der Argen und zum Teil
audy am Bodenfee; auch im übrigen Süddeutfehland find € nur
ganz beftimmte Ströme, die von Auenwäldern begleitet werden:
Rhein, Lech, Jar, Jun und die Donau von Ulm abwärts.
€ ift leicht zu fehen, welche gemeinfame Eigenfhaft diefe
Sewälfer verbindet: fie nehmen alle im Alpengebiet ihren
Urfprung. Wir erinnern un8 hier an den hefonderen Wafferhaus-
halt der Alpengewäffer (oben S. 78): die SHochwaffer Fallen hier
entmeder regelmäßig oder doch Häufig in den Sommer, Natürlich
fönnen die fommerlihen Überfchwemmungen dem Auenwald nicht
unmittelbar förderlich fein; wohl aber find fie die gefährlichften
Feinde des WiefenbauS. Während ihr die Frühjahrsüberfhmemnt-
ungen vermöge ihrer düngenden Wirkung nur nügen, überrafchen die
Sommerhochwaffer den SGraswuchs zur Zeit feiner ftärfften Ent-
wiclung ; er wird durd fie verfchlammt und zur Fütterung unbrauchbar
gemacht. Darin liegt offenbar der Bufammenhang: man Hat die
Auenmälder ftehen Iaffen, weil fih da8 Gelände
für den Wiefenban nicht eignete. Heute ift die Über:
ihwenumungsgefahr dur die Korreftion der Flüffe Freilich wefentlich
vermindert und auf manchen Streden ganz aufgehoben; der Um:
wandlung in Wiefenflächen würde kaum mehr etwas im Wege
ftehen. AMein folche Veränderungen vollziehen fid nicht von heut
auf morgen, ganz abgefehen davon, daß der Rodung Heutzutage
jtarfe gefeßlidhe Befchränkungen auferlegt find.
In der geographifchen Verbreitung der Auenwaldungen an
den Gemäffern SüddeutfchlandS liegt zugleich die ftärffte Wider-
legung der alten und immer noch Häufig vorgetragenen Anficht,
al8 ob unfjere Tahwiefen natürliche Formationen wären und die
Überfchwernmungen den Waldwuchs von den Taliohlen ausfchlößen.
Senau das Gegenteil ift der Fal. Gerade an den ftärtft g&
fährdeten Streen ift Baunmwuchs vorhanden; et wird durch die
Überfchwemmungen indireft geradezu begünftigt, indem fie den
Wiefenbau fernhalten.
Kora des Auenwalda: Picea excelsa (jelten), Pinus silvestris
(anı Bodenfeeufer fehr felten). *Populus alba, *P. nigra, *P. tremula,
Salix alba, *S. amygdalina (an ber Argen au in der var.
discolor), S. aurita, S. caprea, *S. cinerea (Rotad bei Unterteuringen),
8. daphnoides (an der Argen 3. B. dei Qaimnau*), *S. fragilis,
*S; incana (Araen z. B. Latnnau*), *S. nigricans (Argen, 3. DB. Qain-