Full text: Beschreibung des Oberamts Tettnang (14)

Sradmann, Pflanzenwelt. 
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der heute in den Talfohlen feinen vornehmften Standort befißt. 
Ausgedehntere Auenwaldungen Haben fich innerhalb Württembergs 
nur auf wenigen Streden erhalten: an der IMer, an der Donau 
von der IMermündung abwärts, an der Argen und zum Teil 
audy am Bodenfee; auch im übrigen Süddeutfehland find € nur 
ganz beftimmte Ströme, die von Auenwäldern begleitet werden: 
Rhein, Lech, Jar, Jun und die Donau von Ulm abwärts. 
€ ift leicht zu fehen, welche gemeinfame Eigenfhaft diefe 
Sewälfer verbindet: fie nehmen alle im Alpengebiet ihren 
Urfprung. Wir erinnern un8 hier an den hefonderen Wafferhaus- 
halt der Alpengewäffer (oben S. 78): die SHochwaffer Fallen hier 
entmeder regelmäßig oder doch Häufig in den Sommer, Natürlich 
fönnen die fommerlihen Überfchwemmungen dem Auenwald nicht 
unmittelbar förderlich fein; wohl aber find fie die gefährlichften 
Feinde des WiefenbauS. Während ihr die Frühjahrsüberfhmemnt- 
ungen vermöge ihrer düngenden Wirkung nur nügen, überrafchen die 
Sommerhochwaffer den SGraswuchs zur Zeit feiner ftärfften Ent- 
wiclung ; er wird durd fie verfchlammt und zur Fütterung unbrauchbar 
gemacht. Darin liegt offenbar der Bufammenhang: man Hat die 
Auenmälder ftehen Iaffen, weil fih da8 Gelände 
für den Wiefenban nicht eignete. Heute ift die Über: 
ihwenumungsgefahr dur die Korreftion der Flüffe Freilich wefentlich 
vermindert und auf manchen Streden ganz aufgehoben; der Um: 
wandlung in Wiefenflächen würde kaum mehr etwas im Wege 
ftehen. AMein folche Veränderungen vollziehen fid nicht von heut 
auf morgen, ganz abgefehen davon, daß der Rodung Heutzutage 
jtarfe gefeßlidhe Befchränkungen auferlegt find. 
In der geographifchen Verbreitung der Auenwaldungen an 
den Gemäffern SüddeutfchlandS liegt zugleich die ftärffte Wider- 
legung der alten und immer noch Häufig vorgetragenen Anficht, 
al8 ob unfjere Tahwiefen natürliche Formationen wären und die 
Überfchwernmungen den Waldwuchs von den Taliohlen ausfchlößen. 
Senau das Gegenteil ift der Fal. Gerade an den ftärtft g& 
fährdeten Streen ift Baunmwuchs vorhanden; et wird durch die 
Überfchwemmungen indireft geradezu begünftigt, indem fie den 
Wiefenbau fernhalten. 
Kora des Auenwalda: Picea excelsa (jelten), Pinus silvestris 
(anı Bodenfeeufer fehr felten). *Populus alba, *P. nigra, *P. tremula, 
Salix alba, *S. amygdalina (an ber Argen au in der var. 
discolor), S. aurita, S. caprea, *S. cinerea (Rotad bei Unterteuringen), 
8. daphnoides (an der Argen 3. B. dei Qaimnau*), *S. fragilis, 
*S; incana (Araen z. B. Latnnau*), *S. nigricans (Argen, 3. DB. Qain-
	        

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