Allgemeiner Teil.
Einleitung,
Lage, Größe, Grenzen. Literatur.
on Robert Gradmann.
AS Sortfebung des Oberrheintal8 legt fid) der Bodenfee
vom Fuß der Vorarlberger und Appenzeller Alpen in u10rd-
weftlicher Richtung quer faft durch die ganze Breite des Alpen-
»orlands, das deutfche Alpenvorland vom {hweizerifchen {cheidend,
ine natürliche Ö©renze erften Ranges. Zu den Uferftaaten der
deutfchen Seite gehört aud) das KönigreidgH Württemberg.
Sein Anteil umfaßt vom nördlidhen Ufer des Hauptbeden8 zienılich
genau die Mitte, bezeichnet durch die Mündungen von Argen,
Schuffen, KRotacd) und Lipbach, in einer Erftredung von etwa 23 km,
nicht ganz die Hälfte des gefamten Nordufers.
Der ganze an den Bodenfee anfchließende Streifen Württem-
berg8, Iandeinwärts in einer Breite von 10 bis 15 km, und damit
der fidlichfte Abfchnitt des Landes überhaupt bildet den ODbheramts$:
bezirf Tettnang, mit einem Flächeninhalt von 278,53 qkm
und 29404 Einwohnern (1. Dez. 1910). Unter den 64 Ober-
ämtern des Landes fteht der Bezirk Tettnang der Fläche nach an
37., nad) der Einwvohnerzahl an 33. Stelle (DurchfAHnittsgröße
änc8 Oberamt8bezirf$: 304,7 qkm mit 38087 Einwohnern).
Die Grenzen des Oberamt8 decken fihh fo nach drei Seiten
mit den Landesgrenzen und find die denkbar bunteften. Der Bezirk
grenzt nad) Weften au das Großherzogtum Baden, nad) Often
an das KNönigreidh) Bayern und die preußifche Erklave Achberg,
nach Süden an den Bodenfee und dadırch mittelbar auch an die
Schweiz und Ofterreih; nur gegen Norden und zum Teil auch
noch gegen Often {chließt fidy württembergif[hes Gebiet an, die
Oberämter Ravensburg und Wangen, aber aud) die badifchen
Erxflaven Tepfenhard und Adelsreute. -
Den Königreidh Württemberg fteht aud) ein gewijfer Unteil an der
Flädhe des Bodenfee8 zu). Diefer Anteil kann aber nicht mehr
mohl zum Öberamt3bezirt Tettnang gerechnet merden, und eine eingehende
1) Über die Recht3verhältniffe des Bodenfjees f. u.
Oberamt Tettnang.