Schmidt, Geologifhe VBerhHältniffe.
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wohl ebenfo wie fonft in cinem großen Teil von Dberfchwaben, wie
z. B. das Bohrloch von Ochfenhaufen lehrt, tief im Untergrunde
vergraben, An die Stelle der Salzflut traten im oberen Miozän
dann ausgedehnte Süßmwafjferfeen, fla) und fchlammig, wie
e8 fcheint, und wenigften8 zeitweife unglaublich öde und arm an
(ebenden Wefen. Ihre Sedimente find e8, die wir in unferen
Tertiäraufichliüffen vor uns fehen,
Tonige und fandige Schichten feßen dementfprechend, wie
jchon bemerkt, unfere Süßwaffermolaffe zufammen. Aber {chon
im dem engen Rahınen der DOberamtsgrenzen kfönnen wir eine
zweifache Entwidelung der Schichten verfolgen,
Im Diten, wo die Formation an den Pralftellen der Argen
und ihrer Quellflüffe Häufig entblößt ift und mıchrfad) ganz ftatt-
liche Steihvände bildet, ift fie bequem zu ftudieren. Tefte, hell
blaugraue, lebhaft gelb verwitternde Tonmergel wechfeln an
allen folchen Stellen mit grauen und bräunlichen, feinkörnigen und
tonreiden Kalkfandijteinbänken, die leicht verwittern und in
tonigen SFeinfand übergehen. Dazwifchen {Halten {ich Bänke
gröberen Kornes8 ein, chenfall8 meift nod) von bverkittenden Karbo-
naten durchfeßt. Teils bilden fie mächtige, letdlich regelmäßige
Lagen, teilS find e8 nur unregelmäßige Klöße, die feitlid) merk
würdig fhnell fich ausfeilen, oft wie abgebrochen enden, trogdem
feine Verwerfung da ift. Diefer gröbere Sandstein verwittert
fchwerer und ift felbft in bewaldeten Hängen, fo weftlid) vom
„Sact“, von dem fchonm die Rede war, in felfigem Steilhang zu
verfolgen. Alle diefe feften Bänke feben fchon im Bett der Fräf-
tigen Argen der Erofion Widerftand entgegen. In Heineren Rinn-
falenm erzeugen fie hübfhe Wafferftürze mit tiefen „Oumpen“
darunter. Ein befonders fchönes Beifpicl zeigt Abb. 1 aus dem
benachbarten Tale der Leiblach. In allen diefen Tertiär]chichten
der Argengegend wurden Foffilien bisher nocd) nicht gefunden, wenn
fie aud) vor allem in den Tomnmergeln wohl zu erwarten find
(Landfhnecken).
Der geringfügige Anffchluß der Molafje bei Hirfchlatt zeigt
ung demgegenüber die Art ihrer Ausbildung im Welten. Ein
mürber, mäßig feinförniger, toniger Sandftein, auffallend reich an
zarten Flittern eine8 hellen @Olimmer8, fteht, wie eS fcheint, in
ziemlicher Mächtigkeit im Boden, Lagenwei8 treten verhärtete,
unregelmäßige Knorren in ihm auf (Zapfenfande). Die Haupt-
maffe zerfällt an der Tagesoberflähe zu glimmerigent, tonigem
and.