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HL. Setdhichte,
ftritten das Öeleite in ganz Oberfchwaben, von der ler bis zur
Oftrach, vom Bodenfee bis zum dritten och der Donaubrüce zu
Sögglingen oberhalb Ulm’), Sie beanfpruchte ferner für das
Vandgericht auf der Leutlircher Heide, das mit ihr in Verbindung
itand, richterliche Befugniffe auch in den benachbarten Neichsftädten
und griff vereinzelt auch in die anderen Territorien über ?).
Wie gefährlich diefe alten Überbleibfel Für die Nachbarn werden
fonnten, das zeigte fich erft, al8 die Landvoagtei, wie die Kaiferkrone,
v,. Reigenftiein, Die Reichslandvogteien . .., Schwaben und Neuburg
12, 54 {f.; Niefe, Die Verwaltung des Reichsgute8 im 13. HYahrhundert
1905), S. 267ff. — Cine ausführlide Bejchreibung der Landvoatei
lieferte im Yahır 1589 der Kandfchreiber Michel Lautheriu8 (St., Bormals
öfterreichif[he Landesteile II, Landvogtei 12), chlecht gedrudt bei Wegelin 2,
Nr. 118. Val. aud Schneider, Das Kl. Weingarten und die Landvogtei;
Württ. Vierteljahr8h. 1900, S, 421. ,
1) 1531 im Vertrag mit Buchhorn, ebenjo 1550 im Vertrag mit
den Grafen von Kirchberg, behielt fichH die Vandvogtei ihr Geleitsredht
vor. St, Hofen 11; Finanzarchiv, Kameralamt Weingarten Nr. 20. —
Eine Aufzeidnung vom Anfang des 16. Yahrhunderts gibt al® GeleitS-
grenzen der Sandvogtei: Donau his zur Öftrach, diefe hinauf, durd) die
Brafihaft GHeiligenberg bis an die Grafichaft Nellenburg, an den Bodenfee
unter Überlingen, den See hinauf bi3 an die Leiblach, und zu Meer8-
burg über den See gen Konftanz unter das Dachtrauf anı inneren Tor
am Turm, bie Leiblad) hinauf über die RNuggiteig gen Trauchburg und
hinüber gen Kempten in die Iler, die Yller hinab in die Donau. St.
Qudivigsbhurg, Landvoagtei Schwaben, Bejdhreibungen, X. 84, F. 2. —
Die Donaudbrüde bei Gögalingen bei Nautheriu8; er fügt bei, daß
NavenSburg und Biberady Eintrag tun wollen. Bol. zur Ilergrenze
$. Meyer von Knonau, in Württ. Vierteljahr3h. 1883, 22,
2) Über bie Maljtätten des Landgerichts T. Gut, Landgericht auf
der Leutkirher Heide 29. — 1366 fibt Konrad Rifer, Bürger zu Buchs
Born, zu Geridt in der Stadt Bucdhhorn „mit vollem Gewalt des Amps.
der mir enpfolden waz von minez Herren Srauf UlrigH von Helfenitein,
dozemal Santfogt, Haißenz und Gebotez megen “ und entfcheidet über
Aniprücde des Kl, Weikenau an einen Bürger von Buchhorn wegen
verfallener Binje au8 einer Behaufung Ddafelbjt, die dem Klofter zuge
Iprochen wird. St, Weikenau 229. — 1439 tagt ba3 Landgericht ir
Tettnang auf der offenen freien Landitraße. Wegelin 2, 219f. —
1491 ift Streit zmifhen Montfort und Wangen darüber, daß Wangener
Bürger Leute in des Örafen Hohen und niederen Gerichten mit dent
Sandgeridht vornehmen. Wangen behauptet, e8 fei die8 alte8 Herkonmen.
E38 wird jedod) entjdieden, daß die von Wangen die montfortijdhen
Untertanen mit Recht da erfuchen follen, wo fie figen. St. Montfort 25. ——
1752 wird in Buchhorn von der Kaiferlichen Kommiffion gerügt, daß die
Bürger ihre Klagen gegeneinander unter Umgehung ihrer Obrigkeit fü=
leid) an8 Landgericht bringen, fich in den nindeften Privathändeln dahin
vorlaben und jogar Kaufs und Heiratskontrakte dort fonfirmieren lieben.
St. Bucdhborn 5.