ArtSbelchreibung.
1. Zetinang.
. Öberamtöftabt, Gemeinde II. Klaffe mit 10 Genteinderäten (oDBne
den Ortövorfteher); am Kirchturm 465,5 m über NN, z 47° 40 24“
nördf. Breite, 27° 15‘ 22 HftliHe Länge von Serto; Einv. mit Rare
zellen (1. Dez. 1910) 2651 (2456 Kath., 195 ev.), ohne diejfe 2550
(2365 fath., 185 ev.). Bahnhof (0,6 km) feit 1895; Boftamt, Tele
Ch rulproer, Markung 910 ha, Bewohnte WohHnhäufer (1. Dez.
351.
Württemberg füdlichjte Dberamt8itadt liegt auf einer in8 weite
Schuffental fid) abjentenden Terrajfe, ziemlich weit auZgedehnt, mit einem
einit befejtigten Kern, dem alten Burgftädbtlein, und neu angelegten
Stadtteilen, die dem Ganzen fajt den Charakter einer Sartenftadt geben,
Das alte Städtlein war, ganz nach Urt mittelalterlidher Burgflecken, auf
einem {Annalen Hügelrücken zwifhen zwei Schlöffern erbaut, dem Tor.
Ihloß über dem den Hügel gegen Nordoft abgrenzenden Tobel, und dem
ilteiten, jeßt neuen Schloß auf der füdweltlidhen Spike der Bergzunge,
gegen den See zu in die Lande Hinausblidend. Diefes Städtlein hat
eigentlid) nur zwei Straßen, die Schulftraße und die heutige Montfort:
firaße. Außerhalb des StädtleinZ breitet fi an den vier Hauptftraken
umd deren Seitengaffen die Meuftadt aus. Diele alten Poftiirapßen nach
Ravensburg, Wangen, Lindau 1nd FriedrihHEhHafen, die auf dem Bären-
blaß zufammentreffen, vor dem alten Voftwirtshaus zum Rad, find die
belebteren. Un ihren Ausläufern liegen die neueren Gebäude, nach
Norden die fajt neıte Pfarrkirdhe, das ganz neue Schulgebäude, unweit
davon ber Friedhof mit Kapelle, in der Kirdgalfe fhöne Villen, hinter
der Kirche das neue Voftgebäude und der beicheidene Bahnhof, Mehr
gegen Süden liegen außerhalb der Stadt das ınmerfmürdige Bezirk3-
tranfenhaus, weiterhin das Kranken- und Altersheim St. Johann mit
eigenem Friebhof, die Kapellen St. Loretto und St. Unna, ale in einem
förmlichen Wald von Objtbäumen, Gartenanlagen und GHopfengärten.
Die Einwohnerzahl und die Ausdehnung der Stadt Hat feit 1838 fich mehr
als verdoppelt, und Tettnang ift nicht mehr, mie e8 in der alten ON.
Beichreibung heikt, eine8 der geringeren, jondern, wma3 namentlich Lage
und Üimatifdhe DVerhältniffe anlangt, eineS der fürnehmiten Städthen
Oberfdhwaben8,
€ Dat wohl in der Gauptfadhe den Charakter einer Landftadt,
aber feine einjtige Bedeutung als Refidenz und Gauptort der Monts
fortifden Herrihaft verleugnet e8 auch beulgufnge nicht, fo lange die
Zeugen alter Herrlichkeit in ihr auf und in die andfjchaft Binausragen,
die drei Schlöffer, die vom Werden und Wachlen und vom Untergang
eineS Geflecht eine fteinerne Sprache, eine monuntentale Kunde reden.
Da grüßt hinab zum See und hinüber zum Gebirg und zur Heintat
de8 montfortilchen Geichlechts das Herrliche, weinglänzende, {ogenannte
„Neue Schloß“, ein wahrer Fürftenfig, veragleidhbar dem auf dem