Hirfchlatt.
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große Mengen von Kirjdhen, Äpfel, Birnen, Bohnen, Gurken, Kartoffeln,
Hopfen und Wein, In dent guten Weinjahr 1908 wurden auf HG.
Markung etwa 300 000 1 mit einem Wert von mindejtens 100 000
geerntet. Die Naturalerträge find infolge enger Bepflanzung ungewöhn-
lid Boch, nicht aber aud die Gelderträge. Die Weinbauflädhe geht
jtändig zurücd (von 61 ha im Yahr 1889 auf ca. 45 ha im Yahr 1912),
und e8 ift bezeichnend, daß, während die Bodenpreife im allgemeinen
hinaufgegangen find, die reife für Weinberge in den legten Yahren
janfen. Ye nad Lage find fie billiger al Baumgüter und gute
Streumiefen; für legtere werden bi8 zu 4000 4 pro Hektar bezahlt;
bei Weinbergen fHmwankt der Preis zwijchen 3500 und 9000 4. Obft-
und Hopfenbau ijt dagegen in fteter Zunahnıe. Landwirtfhaftlide Be-
triebe in Dder Größentlajie von 5—10 ha waren e8 bei der Aufnahme
vont 12. SJuni 1907 76, folge von 10—20 ha 12, Iandwirtfhaftliche
Betriebe überhaupt 203, Brotfrucht mird meniq gebaut, e& muß deshalb
viel Mehl von auZmwürts bezogen merden. Die Mindviehzucht und der Rind-
viehHandel fpielen in vielen Betrieben eine wichtige Rolle, Der größere
Teil der Überfhüffigen Mildy wird nach Rickenbacdh bei Lindau in die
dortige Milchfabrif, der HNeinere in die Weichkäfereien von H. und Gattnau
abgeführt. Dort bezahlt man 14 3 für daZ Liter, im Privatverkehr 17 A.
Von einiger Bedeutung {ft auch die FildHerei, namentlich im Schleinfee.
Dort werden Ähnlich mie im Deger-, Mittel», WielandSsweiler- und Kangenfjee
die Hechte gefdhoffen. Der Fallen und der Grenzbah Monnenbach)
führen Forellen, Kleine Torfitide gibt e3 um Nizenweiler (Schönnmoos,
Sängemno08 2c.), Kies und Sand, zu Bau- und Straßenzweden geeignet,
fait überall. An genoffenidhaftliden Organifationen bejtehen ein Dar-
fehenSfaffenverein O.-Nonnenbach, gegründet in Iahr 1904, jowie feit
1912 eine Wafjerverforgungsgenoffenfhaft Gattnau. Der genannte Dar-
fehenSfajfenverein zählte in Jahr 1912 195 Mitglieder und erzielte einen
Umfaß von 849281 A.
Die gewerblidie Tätigkeit hat fi im Lebten Jahrzehnt be-
deutend erweitert. 2 Mahl- und 1 Sägmübhble treibt der OGrenzbach,
eine Hammer[Hmiede i{t in Gottmannsbühl, verfdhiedene Gewerbetreibende
benüßen motorifjdge (Benzin-, Saugga3 20.) Kraft, Branntweinkleins
bremnereien {ind über 100 vorhanden, dazu Kramläden, Wirtfhaften
(auch altoholfreie), Megger, Bäcker, Zimmereige[Häfte, eine größere (Tiroler)
Weinfelterei 10. Das Vereinsleben ift, namentlid) feit Eröffnung der
Yodenfeeglüirtelbahn im Yahr 1899 und den gefteigerien Fremdenverkehr,
jowie mit Nückficht darauf, daß fämtlidhe Vereine Jih über die ganze
Pfarrei SGattnau, d. H, über H. und Nonnenbadh gemeinfjant erftreden,
äußerft Iebhaft. Neben einen Soldaten» und Veteranenverein wirken
eit Mufik-, ein Turn-, Radfahrer, Kirdenbau= und ein VerkehrS- bezw.
VerfchbönerungsSverein (Kreßbronn). DO. ift — mit Nonnenbadh — feit 1. Ok
tober 1899 Bahnftation.
9. Hirfhlatt.
DaS Dorf 7,9 km weftnordweitlidh von Seltnand, 441,4 m über
NN. Gemeinde IM. Klafie mit 5 Gemeinderäten, 408 Einw. (399 kath,
9 ev.). Telegraphenhilfitelle; Galtepunkte in den Parz. Gerbert3haug
und Kehlen; Bofthilfitelle in der Barz. Gerbert8hau8. Markung 784 ha,
77 WodHnhäufer.