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Ort8befHreibung,
839 von Batadho und Sigibret nod einen Wald im Umfang von 5
Huben!). Dann verfwindet aber der Ort für lange Zeit au3Z unferen
Augen. Er taucht erft in Yahı 1269 wieder auf, zunächit mit Lehen
de3 NReichSminijterialen Albert von Summerau oder Wollenberg von der
NAotei Kempten. Chen jebt verkauft Albert feinen Befigß in L., Eigen
und Sehen, fanıt Kirdhenbatronat und anderen Rechten an daZ Dom-
fapitel in Konftanz und ent{Hädigt die Wotei Kempten durch Auftragung
anderen Eigengut8, Unter dem Verkauften find au Lehen von
St. Gallen einge[cdhloffen, deren völlige Übertragung auf Konftanz durch
Streit in der AÜbtei St. Gallen verzögert wurde”), Im Kahr 1388
verkaufte das Domkapitel feinen Befig in X. mit Rirdhe, Kirdenfaß und
dent Kelnhof, in den fie gehören, famt Leuten und Gütern, mit Gericht,
Zwingen und Bännen und allem Zubehör um 1550 © Geller für rechtes
Eigen an das Heiliggeiftipital zu Lindaw®). In diefer Verbindung liegt
*ortan der Kern der Lainmnauer Gejhichte *).
Die Einkünfte des Domkapitel8 Konftanz aus feinent Beliß in und
un Qaimnau find in einem Lagerbuch von 1373 verzeichnet). Sie ber
itehen zum größten Teil au8 dem Zehnten der Laimnauer Pfarrei, den
das Domkapitel für fih einzieht (S. 293), aus 9 Gülten und Binfen
(darunter: der Weißhof, O3malds Gut, Maierhof, Viehhof, die Mühle,
Sildebrand3 au8 zahlreichen Holztornbeträgen in L. und Umgebung
(S. 302). Der Ertrag des Weine8 innerhalb der Pfarrei für da3Z Dom-
fapitel wird auf durchiOnittlih 10 Säume angegeben®). Neben den zut
GHerrfhaft gehörigen Gütern mird montfortifher Befig ermähnt, den das
Sp. Lindau 1694 taufhweife erwirbt (3 Lehengüter, 3 LPfefferlehen).
Ein Sof davon hatte (1397) zur Burg Fodenbadh gehört 7).
Der Belig von ©. brachte für Spital und Stadt Lindau eine
lange Beriode von Streitigkeiten mit den Grafen von Montfort, die
freilich mur einen Teil in der langen Reihe von Kämpfen zwijchen den
beiden Nachbarn auZmachen. Zunächit fuchte der Graf dem Spital feinen
Anteil am Holzkorn im Argenhardt ftreitig zu nıadjen und die Laimnauer
bon der Holzuugung im Walde auszufchließen, unterlag aber in einen
Schied8fprucdh der benachbarten Reichsitädte im Hanuar 1413. Auch
die Taferne in L., die der Graf beanfjprucht hatte, wurde dem Spital
zugefprodhen ®. Im folgenden KJahr, dann wieder 1477, macdte der
Graf den Lindauern da3Z Gericht zu ©. ftreitiqg, ebenfalls ohne Crfola
1) Wartmann 1, 52, 356.
2) Wirt. Urt. 7, 42, 457.
3) Sp. Lindau 21,1; St. UrkundentaufH 582,
4) Ein Kopialbuch im Sp. Lindau (X. 1,4) ermähnt eine Urkunde
von 1302 Yan, 18, worin Ulrich und Marquard von Schellenberg der
Eltiabet von Schönenberg, Gemahlin Marquarda, omnes possessionNes
ac jura villae Laimno mit dem Batronat zur Widerlegung ihres Heirat-
gute verfreiben. — War ihnen diefer Beliß von Konftanz verpfändet
oder war er zeitweife dem Domkapitel mit Gewalt entzogen ?
5) Karl8ruhe Berain 4668.
6) 1348 verleiht das Domkapitel den Weingarten bei Pflummern
Steige. Sp. Lindau 21, 1.
7) St. Urtundentaufch 37, 553. Montfort 79.
8) Sp. Lindau 101, 1. St. Montfort 101.