Medenbeuren.
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Die im Norden des Bezirk3 liegende, im Weiten von der Schuffen,
im Diten von der Gemeinde Obereifenbach begrenzte, füdlih an Meden»
beuren anjtokende Gemeinde Hat 21 Wohnpläbe, deren weitauZ größter
daz Dorf Liebenan ijt, Das ftattlihHe ehemalige Schloß beherbergt jeßt
al3 St, GalusHauZ eine Pflege: und Bemwahranftalt für Unheilbare
(Cpileptifdhe, Sdhwahlinnige 20.) und zählt feit einer Reihe von SYahren
über 500 jtändige Bflealinge, Nächft Friedridhshafen hat X. feit 1871
die Höchite Bevölferungszunahnte; die EinmoHnerzahl ijlt von 542 I
1871 auf 1107 i. 9% 1910, alfo um 104,2 °/, geftiegen. Das rührt faft
au8ijchließlid) von der Frequenz der feit 1870 eingerichteten Heilanftalt
Her. Neben ihr befteht im Weiler Hegenberg feit 1. Mai 1911 eine
Rettung» und Erziehungsanitalt für fatholiidhe Fürforgezbglinge, das
„St. Gebhardihau2“. — Hauptermerbzquelle für die Bevölkerung {ft die
Yandmwirt| Haft. E3 gedeihen fajt alle Arten von Anbau, felbft Wein
micd etmaZ gezogen. Begünftigt it vor allem der Futterbau, Der Rind-
pieh- und Schweinezudht, jowie dem Handel mit diefen VieHgattungen
mird große Aufmerkjamkeit gefhentt. _ Ar Landwirt! Haftliden Feld.
erzeugnifien können in der Regel nur Obit, Hopfen (Späthopfen) und
Burken nach auZzwärtz (RavenZburg ınd Zettnang) verkauft werden.
Von 94 landwirtihaftl. Betrieben, die bei der Berufs und BYBetrieb3-
zählung am 12. Kurt 1907 ernrittelt wurden, Hatten 22 nieht al8 10 ha
Släche, den bedeutenditen die Heilanitalt L., die damit ihren Pileglingen
au8giebige Gelegenheit zu landwirtfHaftlichen Arbeiten aller Art bietet.
Die Ynfajien Können fh außerdem auch mit Korhflechterei, DBürften-
binderei 2C. Hefalfen. Int Yahr 1911 Hat die Unftalt ein In der Nähe
gelegene3 Sägemert erworben, um Die Walferkraft des GrenzbachS zur
Erzeugung von elettrifher Kraft für ihre Zwede zu benüßen. An gemwerbs-
{ihen Betrieben kommen außer den ortsüblihen Handmerkerberufen nut
3 Kunden- und 2 Sägmühlen in Betracht. Erwähnenswert find nod
die verfhiedenen Kies und Sandagruben in der Gemeinde. Fabrikarbeiter
und -„arbeiterinnen gibt e8 nirgends; gleichwohl befteht fortmährend
Mangel an Dienjtboten. Der in L. vorhandene Viehverfiherungsverein
hat ungefähr 40 Mitglieder. Die nächitgelegene BahHnitation if
Mecenbeuren.
14, Mecenbeuren.
Das Dorf 4,4 km nordweijtliH von Tettnang, 415,5 m über N. N.
(Bahnhof). Gemeinde IL Kaffe nit 6 Gemeinderäten, 2105 Einw. (1904
tath., 200 ev., 1 von and. Bekenntn.). Bahnhof (0,3 km); Roftamt,
Xelegraph, Fernipredher. Markung 1717 ha. 344 Wohnhäufer.
Mecenbeuren ijt ebenfalls eine neuere Gemeinde, emporgekonınıen
durh die Yndultrietätigkeit, die fidH an dem Plabße entwicelt hat. Um
den Bahnhof fteht eine Reihe neuerer Gebäude, An der Landjtraße
NavenZburg—Friedridhshafen der Hauptteil des Ort? mit ebenfall® zu»
meift neueren Gebäuden und einer Kapelle (von 1873). Etma8 zurüg-
jtehend Hinter legterer erhebt Jidh die neue Kirche, dem Hl. Papjte Mars
cellu3 geweiht, erbaut 1912/13 von Baurat Pohldammer im modernen
Barockitil, dreifchiffig mit hohem Harakteriftifchem Zurm, der bedeutfam
zum alter8grauen Satteldacturm der Mutterlirdhe in Brochenzell hinlüber-
grüßt. Am 30. Oktober 1918 murde die Kirde von Bifhof Paul Wilhelm
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