Namhajte Söhne von Stadt und Amt Urach, 491
Anhang I.
Namhafte Söhne von Stadt und Amt Arad,
In den beiden Schlöffern UrachsS ftand die Wiege zweier Fürften,
Don denen der eine in der Vandes: und ReihsSgefchichte immer genannt
werden mird, der andere als Stammvater des regierenden Haufes Würtz
temberg int Gedächtnis bleiben Jol, Im Stadtichloß ift am 12, Mai 1515
Herzog Chriftoph, der Sohn Ulrihs und Sabinens, geboren, nachdem
auf ©ohenurach am 4, Februar 1498 aus der fpäten Che des dort
gefangen gefebten Grafen Heinrih und der Eva von Salm Georg,
jeit 1526 (Yraf von Mömpelgard, Vater des regierenden Herzogs Friedrich I
(1557—1608), hervorgegangen war. — Db von den nennenswerten alten
Srafen von Urach einer, etwa Egeno der Bärtige oder der Kardinal,
Beneral des Zifterzienferordens Konrad, auf Urach geboren ift, läßt fih
nicht mehr erniitteln.
, Am zahlreichften find, mie durch die Gunft der thHeologifhen Seminare
in den meiften altwürttembergijchen Bezirken, die Theologen (Kirchen
und Schulmänner)., Noch vor der Reformation und der Einführung
zvangeliicher Klofterjhulen finden wir in der früheften Sefchichte der
theologifchen Fakultät unferer Yandeshochfjchule (Hermelinf, Die tiheol,
ak, in Tübingen 1907): Bernhard Gibinslicdht von Urad, Zifters
jienfer von Bebenhaujen, 1476 in Heidelberg immatrifuliert, 1480 in
Tübingen, mo er 1484 alg theologijdher Lehrer den cursus biblicus
deainnt (Germelink 213.)
Johann Tegen, Degen von rag, in Tübingen 1487 im
matrifuliert, Baccalaureus artium 1482, Magister artium 1485, in
Sreiburg 1488, in Tübingen Baccalaureus biblicus 1495; fommt als
Pfarrer in Großbettlingen 1511—29 in Urkunden vor (ebd. 214).
Johannes Rebmann von Neuhaufen, in Tübingen inffribiert
1483, murde Kanonikfus im Uracher Stift, al® welcher er 1491 den
cursıus biblicus, 1499 bie Sentenzen beginnt, 1502 bie Lizenz erhält;
\ufeßt Rropft des Fraterhaufes in Herrenberg, bei deffen Ummandlung
in ein meltlidhe& Chorherrenftift nicht mehr genannt (ebd. 214).
Na der Reformation;
Simon Studion, geboren Urach 6. März (?) 1543, Magifter
1565, fofort Kollaborator in Stuttgart, Präzeptor In Marbach) 1572,
gefitorben angeblich 1605. Ein Schwärmer, der fih für den Engel
Czechiel®, mit Veinmand angetan, ein Schreibzeug an der Seite (Kap. 9)
hielt und im Zufammenhang mit den Hofentreuzgern, die auch Naometer
‘Tempelmejjer nad) Czech. 40) hießen, eine ungedruckte tolle Schrift
Nanmetrin verfaßte, Aber der mwunderlidhe Mann gilt unfern Altertums:
Forichern al® „der eigentliche Vater der römijchen Altertumsfunde und
‚Pflege im Herzogtum Württemberg“, fofern er nach Stuttgart feine in
der (Gegend von Marbach gefundenen Denkmäler einjandte 11D den Herzog
Yubdmwmig veranlakte, eine Sammlung von Dildwerken und Infchriften
anzulegen, auch in einem dem Herzog Friedrid gewidmeten handjehrift-
lichen Werk von 1597 mertvolle Abbildungen und Yefhreibungen der
ihm befannten Denkmale gegeben hat. (Seyhol, Vaterländijhes Hiftorien-
büchlein 36; Württ, Kirchengefchichte 451; Haug-Sirt, Die römtichen n-
ichriften und Bildwerke Württemberag VIH f.)