Kleine Mitteilungen TA
Oberschnabelmißbildung haben wir am 6. Oktober im Randecker Maar
photographiert und am 22. Oktober daselbst gefangen und beringt.
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Der Verlauf des Tannenhähereinflugs in Baden-Württemberg. 181 Daten mit zu-
sammen 346 Vögeln. Darstellung in Wochensummen.
Von November bis in die Wintermonate liegen nur noch wenige Daten
vor. Bei einem Teil ist zudem die Rassenzugehörigkeit nicht ganz ge-
sichert. Auch Rückzugsbeobachtungen fehlen. Feststellungen von starkem,
ostwärts gerichtetem Frühjahrszug 1934 bei Köslin (HEIDEMANN und
ScHÜz 1936) und 1955 in Sachsen (CreutTz und FLÖSSNER 1958) zeigen,
daß Heimzug immerhin möglich ist. Unsere Vögel haben sich wohl weit-
gehend „totgewandert“. Lediglich aus dem Raum Bopfingen liegen eini-
germaßen regelmäßige Beobachtungen vor, die eindeutig Sibirier betreffen.
E. HEgER (briefl.) meldet vier Januar-, drei Februar-, je zwei März- und
Aprilbeobachtungen mit bis zu drei Stücken, sowie eine am 18. Mai und
16. Juni. Ebenfalls einen Sibirier sah H. M. KocH am 1. Juni auf der Alb
bei Dapfen, Kreis Münsingen, und zwei vermutlich dünnschnäblige er-
schienen bis April an einer Futterstelle in Alttann, Kreis Ravensburg
(E. ScHÄärer). (Auf Grund des Photobelegs von J. WAsKALA erwiesen sich
Altvögel einer vermuteten Sibirierbrut bei Oberstetten (RT) als einheimische
Dickschnäbel.)
Die Zahl erlegter Tannenhäher ist erheblich. 53 Abschüsse wurden mir
bekannt. Die Zahl der tatsächlich getöteten Vögel dürfte die im Diagramm
ausgewertete Summe übertreffen! BACMEISTER (1913) und HEER (1956)
berichten von den früheren Invasionen ähnliches.
Der Einflug norddeutscher Vögel erfolgte im wesentlichen über Skandi-
navien. In Schweden wurden an einem Tag 4500 ziehende Tannenhäher
beobachtet (R. HELDT briefl.). Auch im deutschen Ostseeraum spielte sich
ein bemerkenswertes Zuggeschehen ab (RIıNNHOFER 1969). Bei den ersten
baden-württembergischen Vögeln im August wird wie einst bei BACMEI-
STER und HEER übereinstimmend SW-Zugrichtung angegeben. Bei den
September- und Oktoberbeobachtungen herrschte dagegen W- bis WSW-
Zugrichtung vor. Bei Planbeobachtungen des Vogelzugs im Randecker
Maar konnten wir 36 hoch ziehende Tannenhäher notieren. Deren tages-
zeitliche Verteilung zeigt folgende Tabelle:
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