Berichte
die Umbauten jedoch äußerst schleppend hinzogen und bis zum Jahres-
ende noch bei weitem nicht abgeschlossen waren, stellten sie — bei aller
Nützlichkeit — eine erhebliche Behinderung der Museumsarbeit dar.
Mit umfangreichen Sondermitteln konnte 1973 die Ausstattung des
1972 hergerichteten Zeughauses Ludwigsburg vervollständigt werden.
Im Laufe des Berichtsjahres wurden die restlichen noch in den ehemali-
gen Pferdeställen der Wilhelmskaserne Ludwigsburg lagernden Bestände
ins Zeughaus überführt. Die Räume in der Wilhelmskaserne konnten da-
mit endlich aufgegeben werden. Im Oktober 1973 wurde dem Museum
noch die Garagenhalle im Hof des Zeughauses Ludwigsburg zugewiesen.
Dieses Gebäude dient seither als Depot für Verpackungskisten, Schubla-
den, Bohrproben, Geräte und Gipsabgüsse von Großobjekten. Auch zur
besseren Unterbringung gefährdeten Sammlungsgutes im Arsenalbau
Ludwigsburg und im Schloß Rosenstein Stuttgart konnten 1973 erste
Maßnahmen eingeleitet werden.
Trotz allem bleibt die unbefriedigende Unterbringung eines der
schwierigsten Probleme, mit denen das Museum zu kämpfen hat. Erst ein
Neubau kann die Lage nachhaltig verbessern.
C. Sammlung
ll. Sammlungszugänge
In der mammalogischen Sammlung gingen ein: Zwei schöne
Kopfpräparate von der Sind-Bezoarziege (Capra aegagrus blythi) und
vom Arkal (Ovis ammon arkal) aus dem Iran, ferner eine Wanderratte
(K. KreELL, Ludwigsburg), eine Giraffe (Dr. K. BIRKMANNn, Zoo Karlsruhe),
zwei wertvolle Kleinsäugersammlungen aus Afrika mit 404 Exemplaren
aus 25 Arten (Muriden, Cricetiden, Soriciden, Carnivora) von S- und
SW-Äthiopien, darunter einige Stücke der Rotnasenratte (Oenomys hypo-
xanthus) als Erstnachweis für NO-Afrika (H. Rupp, Gniebel), sowie 79
Exemplaren aus drei Arten von Gerbillinen und Muriden aus Nordkenya
(U. GogrgeL, Zürich). Aus Ekuador erhielten wir 20 Kleinsäuger (Didel-
phiden, Cricetiden, Echimyiden, Sciuriden) (E. PATZELT, Quito). Weitere
Zugänge sind: 1 Fettschwanz-Galago (K. PAYsAn, Stuttgart), 1 Maulwurf,
1 Schermaus, 1 Feldmaus (E. Bvos, Calw), 1 Hermelin, 1 Maulwurf (H.
KAZMAIER), 1 Hausmaus (Dr. C. Könıc).
Wie in den vergangenen Jahren erhielt die ornithologische
Sammlung auch 1973 wieder eine große Anzahl tödlich verunglückter Vö-
gel über die Staatl. Vogelschutzwarte in Ludwigsburg. Darunter befand
sich ein im Herbst 1973 bei Böblingen gefundener Purpurreiher (Ardea
purpurea), der in der Heimatsammlung ausgestellt werden soll. Von E.
PATZELT, Quito, Ekuador, erhielten wir 84 Vogelbälge, darunter mehrere
Kolibris, Tangaren, Ameisenvögel (Formicariidae), Papageien und Schopf-
hühner (Hoatzins), Kuckucke, sowie ein Fledermausfalke. Dr. C. Könıc
bracht aus Spanien den Balg einer dort verunglückt gefundenen Zwerg-
ohreule mit. Vom Royal Ontario Museum in Toronto/Kanada erhielten
wir einen Balg vom Kanadischen Tannenhäher (Nucifraga columbiana).
Jh. Ges. Naturkde. Württ. 129 (1974)
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