Full text: Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg (Bd. 134, 1979)

Der subrezente Drumlin des Biferten-Gletschers 
lin zu sprechen, weil er isoliert vorkommt und nicht mit weiteren verge- 
sellschaftet ist. In pleistozänen Drumlinfeldern treten Drumlins stets in 
größerer Zahl, in Schwärmen, auf. Das ist jedoch kein zwingendes Argu- 
ment. Die aus vielen Eisströmen gebildeten alpinen Gletscher konnten sich 
im flachen Vorland zu breiten Eiskuchen ausdehnen. In den relativ 
schmalen Alpentälern dagegen ist kaum Platz für die Ablagerung und Er- 
haltung von Hügeln aus Lockersedimenten. Doch sehen wir keine Beden- 
ken, im Vorfeld des Biferten-Gletschers nach WoLDSTEDT (1954) von 
einem echten Drumlin zu sprechen. Ein älterer Hügel, ein ehemaliger Rest 
einer Mittelmoräne wurde vom frührezent nochmals vorstoßenden Eis 
überprägt, von Grundmoräne überzogen und glazifluvial überprägt. 
Die Tatsache, daß der subrezente Drumlin vor dem Biferten-Gletscher 
in seinem Sedimentaufbau keinen Vergleich mit den von WEINHOLD 
(1973) bearbeiteten Drumlinschwärmen des Bodenseegebietes erlaubt, 
zwingt zu weiteren Untersuchungen an Drumlins, besonders im Alpenvor- 
land. 
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Anschriften der Verfasser: 
Prof. Dr. RÜDIGER GERMAN, Lieschingstr. 2, D-74 Tübingen. 
Prof. Dr. Ren£ HAnTke, Geol. Institut ETH, Sonneggstr. 5, CH-8092 Zürich. 
Dipl.-Geol. MATTHIAS MADER, Dreikönigskeller 10, D-7312 Kirchheim/Teck. 
Jh. Ges. Naturkde. Württ. 134 (1979) 
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